24. November 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Neue Straßen braucht die Stadt

Die Straßen in Panamá City haben mit dem rasanten Wachstum nicht mithalten können. Die Folge sind Staus und zähflüssiger Verkehr. Dem will man im Rahmen eines Fünfjahresplanes (2009 – 2014) abhelfen. Das Ministerium für das öffentliche Bauwesen (Ministerio de Obras Públicas, MOP) gibt seine Vorhaben bekannt. Alle Planungen sollen bis Juni 2009 einer Entscheidung zugeführt werden. Die Gesamtkosten werden auf 1 Milliarde Dollar veranschlagt.

Die Straße an der Küste soll erweitert werden mit Anschlüssen von Punta Paitilla und Punta Pacífica an den Corredor Sur. Dies bedeutet Straßenbaumaßnahmen mitten im Zentrum von ca. 4 km Länge und Kosten in Höhe von USD 200 Millionen. Die Arbeiten sollen 2 Jahre in Anspruch nehmen.

Weitere USD 100 Millionen sind eingeplant für neue Verbindungen dieser Küstenstraße (dort Avenida Balboa genannt) nach Amador und zur Brücke Las Americas über die Einfahrt in den Kanal. Es handelt sich um einen Straßenbau von 2km Länge mit einer Bauzeit von ebenfalls zwei Jahren. Ein Tunnel von 880m Länge unter San Felipe hindurch gehört zu dieser Baumaßnahme.

Die Simón Bolívar (Transístmica) und die Ricardo J. Alfaro (Tumba Muerto) sollen mittels zweier Überführungen weitgehend staufrei verbunden werden für 50 Millionen Dollar innerhalb von zwei Jahren.

Die Ausweitung der Avenida Omar Torrijos in einer Länge von 17km auf vier Fahrspuren soll von Corozal bis zur Brücke Don Bosco führen – Kosten: USD 45 Millionen.

Ein Straßenbau für 100 Millionen Dollar von Quebrada López nach Colón soll einen Anschluß schaffen von der Zollfreizone in Colón zu den Autobahnen Arraiján-Panamá und Panamá-Colón. Damit wird der Straßenverkehr von der Zona Libra nach Mittelamerika insgesamt gefördert.

Neben diesen beiden Straßenbaumaßnahmen in der Hauptstadt und der Nähe zur Hauptstadt hat Priorität ein Straßenausbau an der Atlantikküste. Es geht um eine Schnellstraße von 230km Länge und Baukosten von USD 350 Millionen zwischen Miguel de la Borda (Colón) und Rambala (Bocas del Toro).

Verbindungen an die Karibikküste sollen auch geschaffen werden in der Provinz Coclé wie in Veraguas. In Coclé soll die Straße führen von La Pintada nach Coclesito – und von dort dann eine Anbindung nach Coclé del Norte. 85 Millionen Dollar werden dafür kalkuliert. In Veragua soll die zweispurige Straße führen von Santa Fe nach Calovébora. USD 40 Millionen wird es kosten, die Transístmica (Transamerikana) von Santiago aus mit der Karibikküste zu verbinden.

George W. Bush und der Freihandel

Der noch amtierende Präsident will das Weiße Haus nicht verlassen, ohne die Ratifizierung der Freihandelsabkommen mit Korea, Kolumbien und Panamá erreicht zu haben. Es handele sich um gute Abkommen, das muß der Kongreß einsehen.

Die Aussage traf Bush vorgestern im peruanischen Lima, wo derzeit das Asiatisch-Pazifische wirtschaftliche Kooperationsforum (APEC) tagt. Zahlreiche Präsidenten sind höchstpersönlich angereist darunter nicht nur der der USA, sondern auch Chinas Präsident.

Die – insoweit selbstverständliche – Abwesenheit der Europäer wird als angenehm empfunden. Endlich schwatzt mal niemand über Regulierungen und wie man eine Welt perfekt organisatorisch gestalten könne. Es geht statt dessen darum, wie man den Handel besser organisieren kann, ganz praktisch – uneuropäisch halt.

Nur Lateinamerika ist gut belegt

Die internationale Flugindustrie beklagt heftige Einbrüche insbesondere bei Business Flügen in den Zeiten der großen Krise. Die IATA berichtet über einen Rückgang des Flugaufkommens insgesamt von 4,4%. Zwischen den USA und Asien beträgt der Rückgang 11,6%, zwischen Europa und Asien sind noch keine konkreten Zahlen bekannt, der Rückgang sei aber auch schlimm.

Schwer ist es hingegen, Flüge nach Lateinamerika zu bekommen. Die Flüge sind oft ausgebucht. Die KLM zwischen Amsterdam und Panamá ist so gut wie immer voll, wir konnten uns vergangenen Freitag davon persönlich überzeugen.

Weiter desaströse Regenfälle

Besonders betroffen Bocas del Toro bis Colón an der Karibikküste und Chiriquí. Seit Tagen schüttet es wie aus Eimern. Flüsse treten über, es kommt zu Erdrutschen. Wir selbst haben gestern eine geplante Fahrt zu einem Immobilienprojekt in Portobelo deshalb absetzen müssen.

In Cerro Punta kam es aufgrund eines Erdrutsches zu drei Toten und vier Verletzten. In Bocas del Toro ist am meisten betroffen nach den sechs Tagen ununterbrochener Regenfälle die Ortschaft Almirante.

Im Dezember beginnt die Trockenzeit, dann regnet es bis Mai so gut wie gar nicht mehr.

Banken in Panamá

Derzeit existieren in Panamá mit der “Banco Nacional de Panamá” und der “Caja de Ahorros” zwei staatliche Banken, darüberhinaus 43 Banken mit Generallizenz und 33 Banken mit Internationaler Lizenz. Natürlich nicht nur für die gut 3 Millionen Panamaer.