Die meisten modernen Offshore-Trusts zum Zwecke des Vermögensschutzes verfügen über einen Protector.
Der Protector kann auch eingesetzt werden bei einer Stiftung auf den Cook Islands – das ist sogar der Regelfall.
Was ist ein Protector?
Im Prinzip ist das ein Wachhund. Der Protector überwacht die Tätigkeit der Treuhänder (Trustees) und schützt die Interessen des Treugebers/Begründers (Settlors) des Trusts, demnach also das Treuhandvermögen.
Die konkreten Kompetenzen Pflichten und Funktionen des Protectors sind abhängig von der konkreten Struktur des Vermögens, das vom Trust geschützt wird. Im typischen britischem Einzelrechtsfallsystem (case law) behandeln nur wenig Fälle den Protector. Erst in jüngster Zeit entwickeln einzelne Länder einschlägige Bestimmungen.
Die Cook Islands waren eines der allerersten Länder überhaupt, die den Protector rechtlich definierten. In Section 2 des International Trusts Act von 1984 („Act“) wird festgelegt, dass der Protector das Recht hat, Treuhänder zu bestimmen und abzuberufen. Auch wird ihm die Befähigung zuerkannt, die Entscheidungen der Treuhänder zu kontrollieren und sein Veto einzulegen.
Das einschlägige Gesetz der Cook Islands (Section 20(4) of the Act) erlaubt ausdrücklich, dass sowohl der Treugeber/Begründer des Trusts Protector sein kann als auch der Treuhänder oder der/ein Begünstigter des Trusts. Trustbegründer nutzen diese Möglichkeit gern, um die Kontrolle zu behalten ohne in diesem Zusammenhang persönlich haftbar werden zu können durch Begünstigte des Trusts.
Oft ist es aber andererseits wünschenswert, dass der Protector selbst treuhänderischen Regeln unterworfen ist. Das Gesetz der Cook Islands erlaubt deshalb ausdrücklich, dass der erste Protector – im Regelfall also der Begründer des Trusts – ein Protector sein darf, der nur seinen eigenen Interessen entsprechend handelt, dass er aber ersetzt werden kann – etwa im Todesfall – von einem Protector, für den dann ausschliesslich treuhänderische Aspekte massgeblich sind.
Der Begründer des Trusts oder der Stiftung sollte sich demnach Gedanken machen darüber, wer als geeigneter Protector eingesetzt werden soll, wenn er selbst ausfällt oder schlicht diese Aufgabe nicht mehr wahrnehmen möchte. Die Cook Islands erlauben auch, dass mehrere Protectoren benannt werden dürfen, die dann mehrheitlich entscheiden. Es kann sogar eine Protector-Kommitee eingerichtet werden. Das allerdings steigert die Kosten der Verwaltung.
- Das Recht der Cook Islands bietet dem Begründer des Trusts wie der Stiftung zahlreiche Variationen, den Trust zu beherrschen.
“Nichts selbst besitzen, aber alles kontrollieren!”
Das war schon immer ein Wahlspruch der Rothschilds.
Ausserdem:
- Das Recht der Cook Islands bietet dem Begründer des Trusts die Möglichkeit zu bestimmen, wie alles zu funktionieren hat, wenn er selbst nicht mehr zur Verfügung steht.