15. Juni 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Steuersenkungen für kleine Unternehmungen

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Martinelli macht Ernst mit der Tasa Única..

Noch in den ersten 100 Tagen seiner Regierung wird der künftige Präsident Ricardo Martinelli die Einheitsbesteuerung – Tasa Única – von USD 300,00 p.a. für ganz kleine Unternehmen um 75% senken. Das sind die Kleinstunternehmen, die im Jahr nicht mehr als USD 150.000,00 umsetzen. Unternehmen, die weniger als USD 1 Million umsetzen, sind Kleinunternehmen. Auch diese werden entlastet und zahlen dann nur noch 50%.

Die Angaben machte die künftige Ministerin Giselle de Calcagno, die derzeit noch Direktorin ist der "Autoridad de la Micro, Pequeña y Mediana Empresa" (Ampyme). Zu den sog. kleinen Unternehmen zählen immerhin 96% der panamaischen Gewerbetreibenden.

In den Genuß der abgesenkten Tasa Única kommen nur Gesellschaften, die in Panamá steuerpflichtig sind. Für Gesellschaften die offshore arbeiten, gilt das folgerichtig nicht. Das wäre denn auch wirklich übertrieben.

Preisentwicklung

Der Index der Konsumentenpreise im Mai ist im Vergleich zum Mai des vergangenen Jahres um 0,3% zurückgegangen.

Die Jahresgeldentwertung betrug im Mai 2,5%. Im Mai des vergangenen Jahres waren das 8,7% gewesen.

Wir verzeichnen derzeit die niedrigsten Preissteigerung seit 15 Monaten.

Staatseinnahmen zurückgegangen

In den ersten 5 Monaten des Jahres sind die Einnahmen des Staates zurückgegangen um 6,8% im Vergleich zum Vorjahr. Eingenommen hat man in dieser Zeit 1,38 Milliarden Dollar. Die Zahlen wurden schon vorab dem Übergangsteam des kommenden Präsidenten Martinelli bekannt gemacht.

Im Haushalt geplant waren für diese Zeit aber sogar um nochmals 2% niedrigerere Einnahmen. Man hat demnach USD 29 Millionen mehr in der Kasse, als eingeplant.

Bau des Wasserkraftwerkes Changuinola I

Der Bau des Wasserkraftwerkes Changuinola I durch die "AES Changuinola" wird 1.800 Arbeitsplätze in der Region schaffen. 72% der Beschäftigten stammen unmittelbar aus der Provinz Bocas de Toro.

Präsident Torrijos tritt ehrenvoll ab

56,6% der Panamaer betrachten die Amtszeit von Martín Torrijos als "exzellent bis gut".

Seine Amtsvorgängerin Mireya Moscoso brachte es bei ihrem Abschied 2004 nur auf 38%. Ernesto Pérez Balladares war im Jahr 2000 auf eine Zustimmung gekommen von 52,2%. Rekordhalter ist Guillermo Endara. Der kam bei seinem Abschied auf eine Zustimmung von 72%.

Zustimmung mit der Politik eines Präsidenten hat in Panamá aber keine Bedeutung für den Nachfolgekandidaten "aus dem eigenen Stall". Panamá wechselt in der Regel bei jeder Wahl die Regierungspartei. Allerdings standen auch immer nur die zwei selben Parteien zur Wahl. Das war diesmal anders. Mit dem Cambio Democratico (CD) hat eine völlig neue Partei mit dem neuen Präsidenten Martinelli die Bühne betreten.

Martín Torrijos hatte sich in seiner Amtszeit nicht mit einer nennenswerten Opposition herumzuschlagen. Auch generell hielt er sich aus Streitigkeiten – nicht zuletzt in seiner eigenen Partei – immer heraus. Seine ruhige Art kam an.

Außerdem ist er halt der Sohn von Omar Torrijos.

PRD Kongreß 2010

Im Februar wird die von der Wahlniederlage am 3. Mai gebeutelte bisherige Regierungspartei einen außerordentlichen Parteitag abhalten, gibt der abtretende Staatspräsident Martín Torrojis bekannt, der auch Generalsekretär der Partei ist.

Die Parteiführung war zwar bis 2013 gewählt, aber es wird gleichwohl kommendes Jahr zu Neuwahlen in der Partei kommen.

Und bis Februar 2010 hat man richtig schön viel Zeit, sich noch ordentlich zu streiten.

Sorgen um den Dollar
Problem Dollar
Die "Prensa" formulierte am Wochenende deutliche Sorgen wegen der zunehmenden Staatsverschuldung der USA. Man sieht den Dollar gefährdet – und das ist immerhin die Landeswährung auch Panamás.

Finanzanalyst José N. Abbo stellte die Verschuldungspolitik der USA klar dar und wies darauf hin, daß der Dollar als Weltleitwährung in die Diskussion geraten ist, wie auch das Rating der USA als "AAA-Schuldner".

Abbo empfiehlt der Wirtschaft Panamás, mehr Gewicht auf andere Währungen der Welt zu legen, die höhere Ausgabendisziplin wahren und damit die Grundlage schaffen für stabilere Währungen. Auch stellt er die wachsende Bedeutung von Gold dar als Sicherheit und bezeichnete das Edelmetall als "Jahrtausendwährung".

Heftige Regenfälle

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Besonders heftig regnete es am Wochenende an der Karibikküste Panamás.

Aber nicht nur dort. Auch Panamá City bekam einiges ab, was wieder einmal belegte, daß viel zu spät begonnen worden ist, das Drainagesystem zu erneuern. Manchmal führt man in der Stadt besser mit einem Amphibienfahrzeug.