24. März 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá


Tax Haven? Na Und!

Panamá sei überhaupt keine Steueroase, erklärt die vormalige Vorsitzende der hiesigen Bankenaufsicht Delia Cardenas.

Jeder der in Panamá Einkommen erzielt, müsse das versteuern. Nicht Panamá, die OECD treffe eine Verantwortung für die weltweite Krise. Die OECD hätte sich als unfähig erwiesen, die international agierenden Banken zu überwachen. Es sei lächerlich zu behaupten, das verlorene Geld fände sich in sog. Steueroasen wieder.

Panamá wäre immer auf der "Schwarzen Liste" sog. Steuerparadiese gewesen, daran hat man sich gewöhnt, das löst hierzulande keine Besorgnis aus.

Das Rechtssystem Panamás sei transparent, und die internationalen Banken hätten sich in Panamá niedergelassen weil sie wissen, daß die Daten ihrer Kunden nicht genutzt werden, um sie irgendwo unter Anklage zu stellen.

Wachsende BBVA

Die spanischstämmige Bank BBVA steigert beständig ihren Anteil am panamaischen Markt. Seit 25 Jahren agiert die BBVA in Panamá.

Die Aktiva der BBVA liegen etwas über USD 741 Millionen. Die lokale 100-Millionen-Dollar Emission der Bank wird im panamaischen Markt gut angenommen – sowohl von institutionellen Anlegern wie von privaten.

Die Einlagen der BBVA sind 2008 um 13% gewachsen. Der Gewinn wuchs um 15%.

Nur Bauernopfer

Wochenlang hatte die Kommission ermittelt, wer für die Fristversäumung nun schuldig ist, die Panamá bis ins Jahr 2010 die Steuerbefreiung beim Export landwirtschaftlicher Produkte in die EU gekostet hat.

Natürlich war offiziell keiner der im Wahlkampf stehenden hochrangigen Politiker schuldig. Vier untergeordnete Bedienstete wurden entlassen, etwa der Kulturattaché der panamaischen Botschaft in Brüssel..

Nicht gerade eine vertrauensbildende Maßnahme der Regierungspartei PRD und ihres Präsidenten Martín Torrijos wie der Kandidatin Balbina Herrera, die den Amtsinhaber beerben soll bei den Wahlen am 3. Mai.

Und hätte man einen hochrangigen Politiker gefeuert, dann hätte es ausgerechnet der Bruder der Kandidatin sein müssen. Ganz Panamá weiß, daß er als Botschafter in Brüssel den Bock geschossen hat. Mindestens 27 Millionen Dollar kostet Panamá diese Schlamperei. Aus Steuermitteln soll den Exporteuren der Verlust erstattet werden, nachdem man nun Steuer in der EU zahlen muß im Gegensatz zur Konkurrenz aus anderen Ländern die weiß, was ein Kalender ist.

USD 4,3 Millionen für Städte

Nicht alle Städte Panamás tragen sich finanziell selbst.

Deshalb mußte die Zentralregierung USD 4,3 Millionen beisteuern, damit einige Städte zumindest ihre Bediensteten zahlen können wie die dringendsten Maßnahmen. Allein San Miguelito, bekannt für seinen hohen Kriminalitätsanteil, erhält 1 Million Dollar, um seinen knapp 8 Millionen Dollar schweren Haushalt stemmen zu können.

In Chiriquí erhalten 9 von 13 Städten Beihilfe, in Los Santos sogar 5 von den nur 6 Städten – allein Las Tablas finanziert sich vollständig selbst.

Reserven der Stauseen

Die meisten Stauseen in der Provins Los Santos haben bis zu 50% ihrer Füllmenge verloren, sagt Virgilio Ureña der panamaischen Umweltbehörde "Anam".

Viele Zuläufe führen weniger Wasser in die Becken. Hinzu tritt seit Wochen heftiger Wind bei trockenem Wetter. Der Wind, eigentlich sehr angenehm, fordert seinen Tribut beim Wasser. Vertreter der Anam in Los Santos fordern, das Aufforstungsprogramm auch aus diesem Grund zu forcieren.

92 Millionen Dollar für die Sportförderung

USD 92 Millionen flossen vergangenes Jahr in die Sportförderung.

Allein 60 sog. "synthetische" Fußballplätze wurden geschaffen landesweit. Jeder dieser wetterfesten Plätze bedeutete einen Kostenaufwand von USD 80.000,00. Aber immerhin ist die Fußballnationalmannschaft Mittelamerikameister geworden. Man hofft nun auch auf weitere Förderungsmittel von privater Seite.

Panamá plant weiter, 200 Stipendien zu vergeben für Studenten, die Spitzensport betreiben.