24./25. Januar 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Milchknappheit

Die Nachfrage nach Milch war stark angestiegen. Die panamaischen Kühe kommen da nicht mehr mit.

An diesem Zustand wird sich einige Monate nichts ändern können, die Aufstockung der einheimischen Milchproduktionskapazität erfordert Zeit, sagte zuletzt Frank Tedman, Präsident der Milchvereinigung "Asociación de Procesadores de Leche" und gleichzeitig Manager bei der Milchproduktfirma "Estrella Azul". Bis Panamá wieder Selbstversorger wird, können noch 1½ Jahre vergehen.

Das bedeutet natürlich nicht, daß es in den Supermärkten keine Milch mehr gibt. Es wird importiert, viel auch aus dem Nachbarland Costa Rica, mit dem seit Anfang dieses Monats ein Freihandelsabkommen in Kraft ist.

Der "La Cresta Pakt"

Donnerstag bestätigte es Ricardo Martinelli (in den Umfragen führender Kandidat zur Präsidentschaftswahl am 3. Mai) im Club Unión anläßlich eines Treffens mit Bauunternehmern: Es wird zu einer Allianz mit den Panameños und deren Kandidat Varela kommen. Das Duo Martinelli-Varela wird sich gemeinsam dem Wählervotum stellen, Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskandidat.

Im Land wird das Bündnis zwischenzeitlich als "La Cresta Pakt" (pacto de La Cresta) bezeichnet nach dem Wohnort der US-Botschafterin, die das erste Treffen zwischen Martinelli und Varela in ihrem Privathaus vermittelt hatte.

Positive Diversifikation

Auch in Panamá wird viel diskutiert, welche Wirtschaftsbereiche von der internationalen Krise mehr oder weniger stark betroffen sind.

Ex-Finanzminister Domingo Latorraca weist jetzt auf den positiven Effekt hin den es hat, daß kein Wirtschaftssektor mehr als 15% zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Ein starker Rückgang in einem Sektor wirkt sich daher für die Gesamtwirtschaft weniger aus.

Die Schwellenländer, deren Wachstum teilweise vom Export einiger weniger Rohstoffen abhing, können ein Lied davon singen.

Amerikaner essen weniger Garnelen

Die Garnelen wird es freuen, die Garnelenexporteure nicht. Aufgrund der Finanzkrise werden in den USA weniger Garnelen gegessen.

Folgerichtig ist der Export der panamaischen Gambas in die USA stark rückläufig. Von Januar bis November 2008 hat man nur noch USD 37 Millionen abgesetzt. Im Jahr zuvor waren das USD 51,8 Millionen gewesen.

Eigentlich sollten die Garnelen nun in Panamá selbst billiger werden. Wegen des Preisrückgangs beim Dieseltreibstoff für die Boote um 50% sind die Kosten der Fischer gefallen. Hinzu kommt eine Überproduktion.