23. Juni 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

China & Taiwan

Containerschiff vor Kanaleinfahrt

Auch Panamá steckt im Spagat zwischen China und Taiwan.

Es wird über ein Freihandelsabkommen mit China intern diskutiert. China ist Hauptakteur in der Zollfreizone von Colón. Nach den USA ist China der zweitgrößte Nutzer des Kanals von Panamá. "Sinopec", eine der größten Raffinerien in Asien, unterhält sein Operationszentrum für Lateinamerika in Panamá. 7 weitere große chinesische Firmen operieren von Büros in Panamá aus in der Region.

Bao Esheng vom chinesischen Wirtschaftsentwicklungsbüro in Panamá lobt die geostrategische Lage Panamás und die Bemühungen des Landes, Panamás Finanzzentrum fortzuentwickeln wie die Position des Landes als Handelsdrehscheibe.

Panamá bezog im Jahr 2008 aus China Waren im Wert von USD 454 Millionen und exportierte in Höhe von USD 49 Millionen. In den vergangenen 5 Jahren hat Panamá mit China ein Handelsbilanzdefizit aufgebaut von mehr als 1 Milliarde Dollar. In der Zollfreizone von Colón hat sich ein Handelsbilanzvorteil für China angehäuft von ca. 8 Milliarden Dollar. Aber dieses Schicksal teilen viele Nationen dieser Welt mit Panamá und der Zollfreizone, wenn es um den Handel mit dem asiatischen Riesen geht.

Chile und Peru sind die Staaten Lateinamerikas, die bereits Handelsverträge mit dem 1,3 Milliarden Volk der Chinesen eingegangen sind, Costa Rica dürfte bald folgen. Costa Rica ist auch das einzige Land Mittelamerikas, das keine Beziehungen mehr unterhält zu Taiwan.

Und damit ist man wieder einmal an der berühmten Wegegabelung.

Eine taiwanesiche Handelsdelegation wird am 1. Juli in Panamá weilen. Taiwans Präsident Ma Ying-jeou ist bei der Amtseinführung Ricardo Martinellis als Ehrengast anwesend. Die taiwanesischen Unternehmer werden in Begleitung ihres Botschafters im Land, Gregorio Huang, unter anderem dem neuen Projekt "Panamá Pacífico" einen Besuch abstatten, einem Ort, der für viele Firmen von Weltrang regionaler Stützpunkt von Lateinamerika werden wird.

Die größte Investition Taiwans in Panamá erfolgte letztes Jahr mittels der Reederei "Evergreen", die ebenfalls ihr Zentrum für Lateinamerika in Panamá errichtet hat.

Seit 2003, dem Jahr, in dem zwischen Panamá und Taiwan ein Freihandelsabkommen in Kraft trat, hat sich der Handel zwischen den beiden Ländern vervielfacht. Aus USD 26,3 Millionen im Jahr 2004 sind im Jahr 2008 USD 96,9 geworden. Die Hauptexportgüter Panamás nach Taiwan sind Schrott, Fleisch und Meeresfrüchte.

Freihandelsabkommen mit Guatemala

Das Freihandelsabkommen mit Guatemala ist nun in Kraft gesetzt und damit ab sofort wirksam. 93% des wechselseitigen Handels sind damit sogleich von Zöllen befreit. Darüberhinaus gelten wie üblich Übergangsfristen.

In den ersten 4 Monaten des Jahres exportierte Guatemala Waren nach Panamá im Wert von USD 56 Millionen. Den anderen Weg gingen aus Panamá Waren im Wert von USD 128 Millionen. Im vergangenen Jahr exportierte Guatemala für USD 162 Millionen, aus Panamá gingen nach Guatemala Waren im Wert von USD 412 Millionen. Insbesondere viele Lebensmittel sendet Panamá nach Guatemala.

Geld für Spaß vorhanden

Wirtschaftskrise hin oder her. Die Panamaer verlieren ihre Lebensfreude nicht – eher schon ihr Geld im Casino

Das staatliche Statistikamt gibt bekannt, daß im 12-Monats-Vergleich die Panamaer für Diskos, Nighclubs, Kinos, Restaurants, Spielhöhlen etc. 2,4% mehr ausgegeben haben.

Wenn alles von Krise redet, braucht der Mensch umso mehr Zerstreuung – sagt der Soziologe Raúl Leis aus Panamá.

Spanische Baufirmen suchen Partner im Land

Vom 24. bis 26 Juni findet im Hotel Decápolis das "Encuentro Empresarial de Construcción Contract" statt.

Viele spanische Firmen der Branche aus den Städten Valencia, Castellón, Vizcaya, Alava, Guipúzcoa, Alicante und Madrid suchen Partner in Panamá für ihre Investitionsvorhaben im Land.

Die Namen der Unternehmungen sind bekannt: Acsa Bath Solution Comercial S.L., Adhesivos Plásticos Reunidos S.L., AGR Consultancy, AGR Global Business Agency S.L., Alcalagres S.A., Alucon 96 S.A., Azteca Products & Services S.L., Baños 10 S.L., Centro de Investigación y Formación de Empresas S.A. (CIFESAL), Cristalería Berca S.L., Derivados Asfálticos Normalizados S.A., Expormim S.A. und Factor N Consultorio Técnica S.A. Ferner: García Sogorb S.L., Grupo Franco Obras y Proyectos, Inkug S.L., Inkug S.L. Idurgo, Naturalchlor S.L., Pinturas Monto S.A., Point S.L., Productos Decorativos De Levante S.L., Sintemar S.L., Tapicerías Gancedo S.A., Tovic S.L. und Ziv P+C S.L.

Panamá ist der Hauptstandort für Investoren der Baubranche in Mittelamerika – aus gutem Grund.

Immobilienprojekte am Pazifik

Die Erweiterungspläne im Immobilienbereich an der Pazifikküste gehen unverändert weiter. Bedingt durch die weltweite Wirtschaftskrise sind die definitiven Verkäufe derzeit zwar rückläufig. Reservierungen halten jedoch nahezu unverändert an, teilweise seien bereits bis zu 80% reserviert, sagt der Projektleiter Farid Saba. Negativ mache sich allerdings der Wertverfall des kanadischen Dollars bemerkbar, da gerade dort sich viele Kanadier engagiert hatten.

Im Playa Blanca Resort sind 8 neue Bausektoren in Planung. In 5 von diesen Sektoren wird sogar schon gebaut, insoweit mehr als nur Planung. Sobald abgeschlossen, werden dort etwa 1.900 Menschen leben.

Ähnliche Situation beim Royal Decameron nahe bei. 75% der privaten Investoren sind Ausländer. Erneut stehen Kanadier ganz vorn. 310 Villen existieren bereits, weitere 300 kommen dazu. Aber es wird weniger verkauft. Im März vergangenen Jahres, einem der wichtigsten Verkaufsmonate des Jahres, hatte man 50 Villen verkauft, dieses Jahr nur 30.

Die "Grupo Shahani" entwickelt das "Vista Mar Resort". Marketingdirektor Manlio Vásquez sagt, man suche für das dort entstehende Hotel noch einen Partner. Insgesamt 1.000 Wohneinheiten entstehen, gruppiert um eine Golfanlage. Neben Einzelvillen werden auch Appartementanlagen entstehen.

Natürlich wartet man auf wieder bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Welt.