15. Juni 2011

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Exporte werden um 5% steigen

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Das Wirtschaftsforschungsinstitut „Indesa“ prognostiziert für den Zeitraum 2011 bis 2013 einen Realanstieg der panamaischen Exporte um 5%. Dienstleistungen sollen sogar um 9% steigen. Diese Zahlen gehen allerdings von einem tiefen Niveau der panamaischen Exporte aus.

Wirtschaftswissenschaftler und Direktor von „Indesa“, Felipe Chapman, meinte daher, daß die Perspektiven für Panamá „sehr ermutigend“ seien. 2010 hatte man noch einen Rückgang errechnet gehabt von nominal 11,7%. Panamá litt unter dem Rückgang von Exporten von Meeresfrüchten und exotischen Pflanzenprodukten wie Melonen und Ananas. 

Gute Wachstumsaussichten prognostiziert Chapman dem Tourismus.

Insbesondere Dienstleistungen wie die seitens des Kanals erbrachten, die der Häfen, des Containerumschlages, im Tourismus, rund um die Zollfreizone von Colón, der Bankensektor und eben der Tourismus seien außergewöhnlich gut.

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Der Präsident der „Asociación Panameña de Exportadores“, Manuel Fernández, sagte, er hätte keinen Zweifel am Erfolg der Dienstleistungen. Was ihm Sorge bereite sei der Export von Gütern. Da hätte man in Panamá in den vergangenen drei Jahren nicht gut abgeschnitten. Insoweit hätte Panamá die schlechtesten Exportergebnisse von ganz Lateinamerika zu verzeichnen, man sei sogar schlechter als Nicaragua.

Panamá ist traditionell ein Exporteur von Dienstleistungen und weniger von Gütern. Güter muß Panamá in hohem Maß importieren mit der Folge chronischer negativer Handelbilanzen. 

Die von Herrn Chapman gelieferten Prognosen der „Indesa“ beruhen auf den globalen Wachstumsprognosen des IWF bezüglich der Zielorte der panamaischen Exporte. Ein nicht unwahrscheinlicher Kollaps der Finanzmärkte machte all diese Zahlen natürlich sofort zu Makulatur – weltweit.

Vielleicht „exportiert“ Panamá dann den Dollar zurück in die USA und „importiert“ den Real aus Brasilien. Es ist schließlich die souveräne Entscheidung Panamás, an welche Währung man den Balboa koppelt. Für ein Importland wie Panamá macht ein wertloser Dollar weniger Sinn als ein wertvoller Real.

Großprojekte und Wirtschaftswachstum

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Die staatlichen Großprojekte in die Infrastruktur Panamás führen im laufenden Jahr 2011 zu einem Wirtschaftswachstum zwischen 7,5% und 8%. 

Die Großprojekte des nur 3,4 Millionen Einwohner großen Landes belaufen sich bis 2014 auf ein Volumen von ca. USD 14 Milliarden. Da sind viele kleinere Projekte dabei, aber eben auch der Personentransportverkehr, neue Straßen, Abwassersysteme, Flughäfen, und die Kanal Erweiterung.

Das alles kommt den Menschen im Land zugute, so die Regierung Martinelli. 

Mit der neuen innerstädtischen Bahn, dem neuen Bussystem und den neuen Straßen will man den permanenten Verkehrskollaps beenden.