13. Juli 2009

Jan de Nul war dabei
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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Das Kanal Konsortium

Schauen wir uns noch einmal die 4 Firmen an, die die Ausschreibung des Sahnestückes der Kanalerweiterung als Konsortium "Grupo Unidos" gewonnen haben und nun die dritten gigantischen Schleusendurchfahrten erstellen werden.

Impregilo aus Italien hatte die Führung der Präsentation des Konsortiums übernommen. Es handelt sich um den Branchenführer der Bauwirtschaft in Italien. Man ist tätig bei Bauten der Wasserwirtschaft, bei Projekten des Umweltschutzes und in denen des Transportwesens. Im letzten Jahr hat Impregilo einen Umsatz von ca. 4 Milliarden Dollar erzielt. Man hat an den Metros in Genua und Neapel gebaut sowie die Schnellbahntrassen Mailand-Turin und Bologna-Florenz.
Jan de Nul war dabei
Sacyr Vallehermoso aus Spanien wird faktisch der Kopf der Bauausführung sein. Die Gesellschaft wurde als solches zwar erst 2003 begründet, ist aber das Ergebnis der Fusion zweier Traditionsunternehmen in Spanien, nämlich der Sociedad Anónima "Caminos y Regadíos", gegründet im Jahr 1986 und der altehrwürdigen Baufirma "Valle Hermoso" aus dem Jahr 1921. Sacyr Vallehermoso gehört in Spanien zu den Marktführern und ist dort tätig beim Bau von Eigenheimsiedlungen und Infrastrukturmaßnahmen. Man hat ferner die Metros gebaut in Sevilla und Palma de Mallorca, das "Hospital de Manises" in Valencia und den Flughafen von Menorca. Der Umsatz im Vorjahr betrug USD 8,983 Milliarden. Dieser wurde in erster Linie in Spanien erzielt, aber auch in Portugal, Italien, Irland, Costa Rica und Chile.

Die belgische Firma Jan de Nul existiert seit 1938. Sie ist Spezialanbieter von teilweise gigantischen Baggerarbeiten, großen Erdbewegungen und dem Transport von Gesteinsmassen. In seinen Büros in 14 Städten weltweit beschäftigt Jan de Nul 4.500 Personen. Man war tätig beim Bau der großen künstlichen Inseln von Dubai und arbeitete für die Schiffbarkeit von Flüssen in Panamá und am Río de la Plata in Argentinien.

Diese drei traditionsreichen Giganten habe die panamaische Firma CUSA mit ins Boot genommen. CUSA ist seit langer Zeit im Straßenbau hierzulande tätig, beim Bau von Eigenheimsiedlungen, man baut Wasserleitungen und war bereits bei anderen Arbeiten im Rahmen der Kanalerweiterung tätig. Eine der bekanntesten Tätigkeiten von CUSA ist die Wiederherstellung der Eisenbahnverbindung von Balboa am Pazifik nach Colón am Atlantik über 75 km.

Soviel zur neuen Viererbande des Ausbaus des Kanals von Panamá.

Konzessionsinhaber: Zahlungsfrist 30. Juni

33,6 Millionen Dollar schulden derzeit die Nutznießer von Konzessionen zur Nutzung staatlicher Grundstücksflächen.

Die im Wirtschafts- und Finanzministerium angesiedelte einschlägige "Unidad Administrativa de Bienes Revertidos" (UABR) macht klar, daß man gegen alle Konzessionsbegünstigten vorgehen werde, die die neue Zahlungsfrist am 30. Juni abermals verstreichen lassen. Die Zahlungsaufforderungen sind zugestellt, die letzten am Freitag in den Küstenbereich des Atlantiks und nach Clayton bei Panamá City nahe am Kanal.

Allein in Amador werden die Zahlungsrückstände beziffert mit USD 26,4 Millionen. Diese Summe schulden nur 6 Konzessionsinhaber. Landesweit sind insgesamt 286 Konzessionen derzeit vergeben.

Marina Isla Flamenco (Amador)

In Amador schulden Grupo F. Internacional, S.A. USD 17,8 Millionen. Es folgen Las Brisas de Amador, S.A. mit USD 2,9 Millionen, Fuerte Amador Resort Marina, S.A. schuldet USD 2 Millionen und Naos Harbour Island Inc. befindet sich in Verzug in Höhe von USD 1,6 Millionen gemäß der Information der UABR zum Stichtag 30. Juni 2009.

Neues Konzessionsgesetz

Der Gesetzentwurf befaßt sich mit den Konzessionen in den Bereichen Häfen, den Hauptstraßenverbindungen der Corredores Norte und Sur, den Casinos, den Brennstofflagern und Energieprojekten.

Die Konzessionen in Amador werden insbesondere von der Unternehmensgruppe Herrn Figalis nicht bezahlt und stellen allein 50% der Zahlungsrückstände aus Konzessionen dar. Die "Unidad Administrativa de Bienes Revertidos" in der Region Amador beschert dem Staat allerdings Einnahmen von rund USD 30 Millionen.

Die Erhöhung der Besteuerung von Casinos von 10% auf 20% wird die Staatseinnahmen von bisher 35 Millionen Dollar also wohl verdoppeln. Es arbeiten 14 komplette große Casinos in Panamá in 29 Spielsälen.

Figali gibt sich streitig hinsichtlich der geplanten neuen Regelungen, die Casinos jammern.

Keine Kommentare bisher von den Hafenverwaltungen. Die Hauptbetroffenen "Panamá Ports" und "Manzanillo Internacional Terminal" (MIT) schweigen zur Stunde noch.

Der Präsident der Korruptionsbekämpfungseinrichtung "Frente Anticorrupción", Francisco Montenegro, spricht davon, daß Konzessionsabsprachen den Hafenverwaltungen alljährlich USD 300 Millionen an normal zu zahlenden Konzessionsgebühren ersparten – und dem Staat somit fehlen. Diese Sondervergünstigungen waren bestimmt nicht ohne "Gegenleistungen" erfolgt.

5 Stunden im Kabinett

Harte Arbeit im Kabinett Martinellis vor dem letzten Wochenende. 5 Stunden tagte man im Palacio de las Garza. Es ging um Zollabsenkungen in 121 Bereichen mit dem Ziel, die Basiskosten für den typischen panamaischen Warenkorb zu reduzieren.
Das Kabinett Martinellis
Behandelt wurden auch die zahlreichen Steuerrückstände, die diverse Unternehmen dem Finanzamt gegenüber haben. Zu ca. 20% ist ein Moratorium der Steuerschulden beabsichtigt. Diese betragen USD 122,419 Millionen.

Reduziert wurde der Zolltarif für importierten Zement.

Saft aus Kolumbien

Das kolumbianische Stromunternehmen "Isagen" wird in Panams investieren.

Eine derartige Entscheidung ist wenig überraschend, nachdem es zu einem Stromverbund Mittelamerikas bis hin nach Kolumbien kommt.

Armando Gómez von Isagen erklärt, außer in Panamá werde man sich auch engagieren in Perú, neben Panamá der Hauptwachstumsmarkt Lateinamerikas. Auch andere Länder Mittelamerikas lägen im Blick – ganz bestimmt aber nicht Länder wie Venezuela oder Ecuador.