11. August 2009

Balladares
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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Korruptionsfall Ernesto Pérez Balladares?

Balladares

 

Da scheint sich ein richtig grosser Skandal um Panamás Expräsidenten Ernesto Pérez Balladares zu entwickeln (1994 bis 1999). Wir berichteten erstmals am 6. August.

Es geht um die Privatisierung von Spielhallen. Hier konkret geht es um Lucky Games S.A. Diese Gesellschaft erhielt 1996 die Lizenz zum Betrieb von Spielhallen und musste dafür nichts bezahlen an den Staat. Nicht an den Staat – aber:

Inhaber des Kontos der Gesellschaft Lucky Games S.A. bei der Bank ist Balladares selbst.

Dann gibt es da noch die Gesellschaft „Shelf Holding Inc.“. Die wurde im Jahr 2003 begründet. Die Konten dieser Gesellschaft werden ebenfalls gehalten von Balladares und seinem persönlichen Assistenten. Auf dieses Konto flossen beständig Zahlungen von Lucky Star, bisher um die USD 8 Millionen. 

Dann gibt es noch die Gesellschaften „Mister Bull Corporation“ und „Blue Cascade Inc.“. Die erste ist Eigentümerin einer Yacht, die zweite eines Privatflugzeuges. Auch die Konten dieser Gesellschaften beherrscht Herr Balladares. Die Yachtgesellschaft ist gut für Anweisungen von Lucky Games von USD 10.000,00 allmonatlich. Die Flugzeuggesellschaft bekommt Zuwendungen von monatlich 25.000,00.

Für die pünktlichen Zahlungen sorgte stets Herr Carlos González Carrasquilla von Lucky Games, seit 2007 auch Präsident der lizensierten Gesellschaft zum „Nulltarif“.

Balladares gibt bis zur Stunde keinen Kommentar zu den Enthüllungen. Seine Sprecherin Catia Rojas erklärt, alle seinerzeitigen Lizenzen im Rahmen der Privatisierung wurden vergeben in Übereinstimmung mit dem Gesetz.

Was wird geglaubt?

Was wird geglaubt?

 

Ricardo Martinelli hat zahlreiche Ziele. Und die Menschen haben eine Vorstellung davon, was er wahrscheinlich wird umsetzen können und was eher nicht.

Skeptisch ist man, ob es in den 5 Jahren gelingen kann, die Stromkabel von den Hochleitungsmasten weg und unterirdisch zu verlegen. Gezweifelt wird auch, ob Panamá ein flächendeckendes kosten- und kabelloses Internet bis 2014 haben wird. Der Umsetzbarkeit der Metro steht man auch skeptisch gegenüber.

Die Umfrage wurde von „Unimer“ durchgeführt zwischen dem 1. und 4. August, befragt wurden 1.213 erwachsene Panamaer. 

Man vertraut der Umsetzung der höheren Rente, der Förderung der Bildung durch den Staat, der effektiven Bekämpfung von Kriminalität und Korruption, dem Bau von Eigenheimen zu günstigen Bedingungen für sozial schwache Personen und effektiveren Krediten für die Landwirtschaft zu zahlbaren Konditionen.

Einzelheiten sind der Grafik zu entnehmen. Dunkelgrau bedeutet, man hat dazu keine Meinung, hellgrau heisst, man glaub es nicht, helles oliv heisst, man denkt, es kann teilweise nur umgesetzt werden und oliv signalisiert Vertrauen in die Umsetzung des Versprechens.

Mehr als das Gesetz erlaubt

Aus welchem Land kommt der Pilot?

 

10% Ausländer darf ein Unternehmen beschäftigen, der Rest sollen Panamaer sein. Nur wenn die einheimischen Arbeitskräfte tatsächlich nicht zur Verfügung stehen, kann davon abgewichen werden.

Bei der panamaischen Airline Copa Air arbeiten 48% Ausländer.

Es liegen keine Daten darüber vor, wie viele panamaische Piloten keine Anstellung haben. Das wird nun von der „Civil Aviation Authority“ geprüft. Hintergrund: Von den 555 Copa Air Piloten sind 250 Ausländer. Das Unternehmen weist allerdings darauf hin, dass man 181 einheimische Piloten in den letzten 5 Jahren eingestellt hätte.

Zum einen: Wo soll ein Land mit nur gut 3 Millionen Einwohnern so viele Piloten hernehmen?

Zum anderen: Bevor Copa einem Berufseinsteiger einen Flieger als Pilot anvertraut, muss dieser 250 Flugstunden nachweisen. Aber für jede Flugstunde an der Flugschule in Albrook werden USD 142,00 an Gebühren fällig.

Und darüberhinaus: Ein Panamaer fliegt lieber für Gesellschaften aus dem Nahen Osten oder Asien – die zahlen besser.

Vor dem Bus Streik

Streik fuer Schrott

 

Die Erneuerung der Busse in Panamá ist dringend notwendig. „El Siglo“ weist auf einen typischen Fall eines dieser Schrottbusse am vergangenen Samstag hin. Da fing einer dieser Blechkisten auf der Strecke  Tumba Muerto-Pedregal Feuer – einfach so. Ein Kurzschluss sei es gewesen, sagte der Fahrer. Jedenfalls flüchteten die 12 Passagiere durch die Fenster.

Immer wieder bleiben die Schrottmühlen auf den Strassen stehen und verursachen Verkehrsstaus.

Die Busbetreiber streiken, weil sie Entschädigung haben wollen für ihren Sondermüll.

Besuch aus Kanada

Kanadas Premierminister Stephen Harper kommt heute zu Besuch nach Panamá. 

Es geht um die Stärkung der politischen Beziehungen und insbesondere um wirtschaftliche Zusammenarbeit. Beide Staaten streben die Unterzeichnung eines Freihandelsabkommens an.