09. Juni 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Treffpunkt der Porno Industrie

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Panamá ist ein beliebter Treffpunkt für die Porno Branche.

Wie "La Estrella" ausführlich berichtet, trafen sich vom 27. Februar bis zum 2. März 34 der größten Hersteller von Pornografie sehr exklusiv im Hotel Decápolis in der Avenida Balboa im Herzen des Bankenzentrums zum "La Cumbre de Panamá" – also zum Gipfeltreffen in Panamá. Das ist scheinbar zu einer ständigen Einrichtung geworden. Das erste Gipfeltreffen in Panamá hatte 2007 stattgefunden. Man nennt sich "Industria de entretenimiento adulto", also "Industrie zur Unterhaltung Erwachsener".

Alles wird organisiert von einem europäischen Einwanderer. Dieser "Fabio", 40 Jahre alt, kam auf der Suche nach einem Land, wo er sein Geschäft in Ruhe betreiben kann, im Jahr 2004 nach Panamá. Er gestaltet und hostet Webseiten, primär jedoch die, die mit Pornographie zu tun haben. Er lebt hier mit seiner Ehefrau und drei Kindern. Er hat sich für Panamá entschieden, weil die Infrastruktur sehr gut sei, und der Dollar die Landeswährung ist. In Panamá kann er die Pornoseiten seiner Kunden mit Inhalten füllen, wie er es etwa in Großbritannien so einfach nicht könnte.

400 Millionen Porno-Seiten gibt es im Internet. Täglich kommen 260 neue dazu. Es werden Einnahmen von 3 Milliarden Dollar vermutet. Allem Anschein nach ist ein Teil des Aufenthaltes in Panamá auch der Anlage der Gelder gewidmet, sei es bei Banken, sei es in Immobilien.

Die Pornoindustrie unterhält in Panamá hunderte von Beschäftigten. Über Callcenter im Land werden erotische Telefonate von Panamá aus abgewickelt. Pornografie ist in Panamá natürlich genausowenig verboten wie Prostitution. Panamá möchte ganz bestimmt nicht, daß es im Land zum Mißbrauch von Kindern kommt. Aber im Griff haben es die schwachen panamaischen Institutionen nicht, wenn auch Pädophile aktiv werden. Deren Aktivitäten scheinen sich besonders auf Colón zu konzentrieren – wieder einmal Colón. "Porno de Colón" heißt eine Piraten-CD von ca. 10 Minuten Länge, die man für 150 Dollar kaufen kann und Jugendliche bei diversen sexuellen Aktivitäten zeigt. Diese Jugendlichen erhalten für ihre Mitwirkung zwischen USD 20,00 bis USD 30,00. Eine CD verkauft, und die Kosten insoweit sind schon wieder drin.

An Prostituierten arbeiten in Panamá ca. 4.000 offiziell registrierte Personen, die meisten aus Kolumbien und der Dominikanischen Republik.

Schulden maritimer Konsuln

Panamá, das Land mit der größten Handelsflotte weltweit, unterhält an den wichtigen Häfen der Welt spezielle Seefahrts Konsuln, insgesamt 55 Handelsmarinekonsuln.

Von diesen werden vor Ort Gebühren eingezogen, die an die staatliche "Panama Maritime Authority" zu überweisen sind. Das aber ist in Höhe von USD 1,3 Millionen Dollar nicht geschehen seitens der Konsuln in Rotterdam, Neapel und Piräus. Und wer sind diese Konsuln?

Einmal ist das Luis Ramírez, ein enger Freund von Hugo Torrijos, dem Vetter von Präsident Martín Torrijos. Dann ist da zu nennen Nelsin Arcia, die Tochter des PRD-Parlamentariers Denis Arcia. Und schließlich Antonio Fotis Taquis, ein enger Freund von Präsident Torrijos selbst.

Die alle sind nicht glücklich, daß Ricardo Martinelli ab 1. Juli neuer Präsident sein wird. Den Wechsel hätte man gern vermieden.

Keine Änderungen des Arbeitsrechtes

Von der neuen Regierung Ricardo Martinellis sind keine Veränderungen beim derzeit geltenden Arbeitsrecht zu erwarten.

Die USA haben das Ratifizierungsverfahren für das fertig ausgehandelte Freihandelsabkommen zunächst auf Eis gelegt und verlangen auf Druck ihrer Gewerkschaften, Panamá möge "aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit" sein Arbeitsrecht ändern. Das wies der kommende Minister für Handel und Industrie, Roberto Henríquez, nun prompt zurück.

Nachdem Pedro Miguel González nicht mehr Präsident der Nationalversammlung ist, liege der Schwarze Peter bei den USA. Diese seien jetzt dran, den Vertrag zu ratifizieren, statt sich neue Ausflüchte auszudenken, so der künftige Minister.

Weiter hohe Zementpreise

Die Zementpreise der verschiedenen Qualitäten lagen im Schnitt im März 17% über den Preisen vom März 2008. Im Februar rangierten die Preise sogar 20,1% höher.

Die Nachfrage nach Zement ist insbesondere hoch wegen zahlreicher Infrastrukturbauten im Land. Daß das faktische Zementoligopol im Land den Preisen nicht zuträglich ist, tritt hinzu.

Olympiasieger_Irving_Saladino.jpgIm Weitsprung unterlegen

Bei einer Leichtathletik Veranstaltung in den USA unterlag Irving Saladino aus Panamá am Wochenende mit einem Sprung von 8,63m dem US-Amerikaner Dwight Philips, der mit 8,74 nicht nur gewann, sondern eine neue Weltjahresbestleistung aufstellte.
Erinnern wir uns: Saladinos "Goldsprung von Athen" hatte "nur" eine Weite von 8,34m. Beide Athleten haben damit Weltklasseleistungen abgeliefert. Man darf auf den Wettkampf dieser Beiden bei der Leichathletik WM in Berlin im August gespannt sein.

Virus A(H1N1) in Panamá

Bis zum 4. Juni hat der Grippevirus Kosten beschert in Höhe von USD 1.950.969,00.
Keine neuen Fälle gemeldet heute.