06. März 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Deutschland abwesend

Die Abwesenheit Deutschlands mit einem eigenen Länderpavillon wird in Panamá als bemerkenswert registriert. Es geht um die 27. Messe „Expocomer“ in Panamá, ein Messegroßereignis in Mittelamerika auf einer Fläche von 9,372 m² und der Präsenz von 900 Unternehmen.

27 Länder präsentieren die Angebote ihrer Unternehmen in eigenen Pavillons. Deutsche Unternehmen gruppieren sich halt irgendwo mit ein. Im Pavillon der USA sollten sie das eher nicht tun, der der wird in diesem Jahr eher weniger besucht.

Höhepunkt der Messe wird der kommende Samstag. Dann hofft man, das Ergebnis des Vorjahres mit Geschäftsabschlüssen von USD 128,3 Millionen übertroffen zu haben – auch ohne den schwächelnden „Exportweltmeister“.

Besser gerüstet für die Krise

Die Einführungsrede zur Expocomer 2009 hielt der Präsident Enrique García des großen lateinamerikanischen Infrastrukturfinanzierers „Corporación Andina de Fomento“ (CAF). In Panamá ist die CAF mit derzeit etwa einer Milliarde Dollar involviert (Kanalerweiterung, Stimulierung des Finanzmarktes, Straßenverbindungen im Bereich La Chorrera – Arraiján, Restaurierungsarbeiten an 19 Wasserrückhaltebecken).

Panamá sei ungleich besser auf die schwierige Krisenzeit eingestellt als andere Länder. In Lateinamerika würde im Schnitt für 2009 ein Wirtschaftswachstum erreicht werden von nicht mehr als +1,5%. Panamá würde hingegen ein Ergebnis einfahren zwischen +5% und +6%.

Enrique García forderte die USA auf, entschlossener mit der Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit Panamá voranzuschreiten wie auch mit den anderen Ländern der Region. Jetzt in Protektionismus zu verfallen, wäre schädlich.

Gemeinsame Stromleitungen

Mittelamerika baut eine gemeinsame Stromversorgung auf. Es wird verstärkt vernetzt werden.

Die konkreten Bauarbeiten sollen – mit Verspätung – beginnen im April 2009. Es geht auch noch um Teilausschreibungen. Immerhin sind Länder von Mexiko bis Kolumbien unter einen Hut zu bringen.

Das Thema stand auch ganz oben auf der Tagesordnung beim derzeitigen Besuch von Panamás Präsident bei seinem kolumbianischen Amtskollegen. Auf einen Namen dieses Teilstückes der Vernetzung hat man sich immerhin geeinigt: „Interconexión Colombia Panamá“ (ICP).

Und der Sitz der ICP wird in Panamá sein.

PetroCaribe

Der noch amtierende Präsident Martín Torrijos befürwortet die Teilnahme Panamás an Venezuelas PetroCaribe Abkommen. Wir berichteten schon gestern. Handels- und Industrieministerin Gisela Porras setzt die konkreten Verhandlungen jetzt fort.

Außenminister Samuel Lewis Navarro sieht in PetroCaribe nicht zuletzt eine Möglichkeit, landwirtschaftliche Produkte Panamás in Venezuela an den Mann bringen zu können, was der panamaischen Landwirtschaft nutzt. Und grundsätzlich ist die Zahlung in Form von preisgünstigem Erdöl nichts schlechtes. Allerdings ist Venezuelas Öl stark schwefelhaltig.

In den kommenden Wochen treffen sich die jeweiligen Fachminister der 18 Länder, die dem PetroCaribe Abkommen bereits angehören, um über die Neuaufnahme weiterer 9 Staaten zu befinden, von denen eines Panamá wäre.

Bristol Buenaventura Hotel

Wenn auch mit Verspätung – jetzt hat es eröffnet, das Bristol Buenaventura Hotel in Farallon an der Costa Blanca am Pazifik.

Das neue Hotel für 35 Millionen Dollar verfügt über derzeit allerdings nur 50% seiner eigentlichen Kapazität. Nutzbar bislang nur 54 Zimmer und und vier Villen, der Rest wird „nachgereicht“. Es entstehen ca. 250 Arbeitsplätze in der Region neu.

Nach „Royal Decameron“ und „Playa Blanca Resort“ steht somit das dritte Resort in der Region zur Verfügung. Es kommen demnächst noch hinzu „Nikki Beach“ und „Breezes Superclub".