04. Februar 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá


"Arche Noah Panamá"

Im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Panama haben Wissenschaftler nach eigener Mitteilung zehn neue Amphibien-Arten und dutzende weitere seltene Tiere entdeckt. Unter den bislang unbekannten Amphibien seien drei Glasfrosch-Arten, deren durchscheinende Haut die Organe sichtbar werden lässt, wie Forscher der Umweltorganisation Conservation International und der Ecotropico-Stiftung berichteten. Außerdem fanden sie in den von Regenwald bedeckten Tacarcuna-Hügeln im sogenannten Darién-Hindernis unter anderem drei giftige Froscharten, einen Harlekin-Frosch und einen Regenfrosch mit orangefarbenen Beinen.

Die Region sei ohne Zweifel eine "wahre Arche Noah", sagte José Vicente Rodriguez-Mahecha, Kolumbien-Direktor von Conservation International. Insgesamt 60 Amphibien-Arten katalogisierten die Forscher während ihrer dreiwöchigen Expedition. Zudem fanden sie 20 Reptilien- und 120 Vogelarten – manche davon kommen offenbar nur noch in der Regenwald-Region vor. Die Wissenschaftler fanden auch seltene Säugetiere wie den gefährdeten Mittelamerikanischen Tapir, das Weißlippige Halsband-Nabelschwein und vier Affenarten, darunter den Weißhals-Kapuziner und den Mantel-Brüllaffen.

Vor allem die hohe Zahl von zehn neu entdeckten Amphibien-Arten ist nach Ansicht der Umweltorganisation ein Hinweis auf die intakte Natur in der schwer zugänglichen "Tapón de Darién". Mit ihrer porösen, aufnahmefähigen Haut seien Amphibien besonders anfällig für sauren Regen oder Verschmutzungen durch Schwermetalle und Pestizide.

Die Helden wieder zu Hause

Sie landeten am Montag Abend in Tocumen. Danach wurden sie in der Hauptstadt von tausenden Panamaern in den Straßen begeistert gefeiert, als sie gemeinsam in einem Feuwehrfahrzeug durch die Stadt gefahren wurden.

Panamá feierte seine Fußball Nationalmannschaft, die am Sonntag erstmals die "Copa de Naciones" in Honduras gewinnen konnte mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen die Ticos aus Costa Rica. Die Feier, vorweggenommener Mardi Gras, kulminierte in der Calle 50.

Gestern Mittag folgte der Empfang bei Staatspräsident Martín Torrijos im Präsidentenpalais des "Gelben Hauses" (Casa Amarillo).

Martinelli gegen Verfassungsänderung

Es gäbe derzeit wichtigeres zu bereden, erklärte Präsidentschaftskandidat Ricardo Martinelli des Oppositionsbündnisses. Damit erteilte Martinelli Präsident Torrijos eine Absage, mit ihm die seitens der PRD angestrebten Verfassungsgesetzesänderung zu debattieren. Torrijos möchte erreichen, daß ein Amtsinhaber bereits nach 5 statt nach 10 Jahren sich erneut zur Wiederwahl stellen könne.

Hier ginge es um die Interessen einer einzigen Person, erklärte der Oppositionsführer. Man solle sich lieber hinsichtlich wirklich wichtiger Dinge einigen.

Wahlberechtigte

Bei den Wahlen in Panamá am 3. Mai werden 2.211.261 Personen wahlberechtigt sein, wurde jetzt offiziell mitgeteilt. Das sind 211.708 Personen mehr als im Jahr 2004.

Immer sozialistischer: Ecuador

Für 627 Produkte hat das sozialistisch regierte Ecuador Quoten eingeführt, um die nicht konkurrenzfähige eigene Industrie zu schützen. Auch wurden neue Zölle eingeführt. Die Maßnahmen traten am 22. Januar vorankündigungslos in Kraft, wie jetzt bekannt wurde.

Hauptexporteure nach Ecuador sind die USA, Kolumbien, Japan, Panamá, Südkorea, Chile, Brasilien, Venezuela, Peru und China (in dieser Reihenfolge). Betroffen in Panamá ist in erster Linie die Zollfreizone in Colón, die Lieferungen nach Ecuador zunächst aussetzte.

Opfer für Gott Momo

Zusätzlich zu Mardi Gras – Faschingsdienstag – werden auch am Rosenmontag und Aschermittwoch die staatlichen Dienststellen geschlossen sein.

Das ordnete per Dekret jetzt Staatspräsident Torrijos an. Man will das "Fest zu Ehren des Gottes Momo" würdig feiern.