Wie funktioniert eine Währungsreform ?

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Was passiert bei einer Währungsreform?

Das haben wir in Deutschland 1948 schon einmal erlebt.

Viel anders wird das auch nicht ablaufen, wenn das gegenwärtige Finanzsystem kollabiert.

Schauen wir uns deshalb einfach an, wie sich das alles 1948 in Deutschland abspielte, und ziehen wir daraus unsere Lehren.

  1. Die Umstellung erfolgte an einem Wochenende.
  2. Die Bevölkerung wurde am Freitag, den 18. Juni 1948 durch den Rundfunk und über Aushänge über die anstehende Währungsreform und den Ablauf informiert.
  3. Am 20. Juni 1948 erfolgte die Währungsreform.
  4. Ab Montag, dem 21. Juni 1948, wurde die DM alleingültiges Zahlungsmittel.
  5. Mit dem Stichtag der Währungsreform erloschen alle alten Zahlungsmittel außer dem Kleingeld bis 1 RM (Reichsmark), das zu einem Zehntel seines Nennwertes vorerst noch gültig blieb.
  6. Bevölkerung, Wirtschaft und öffentliche Hand erhielten eine Sofortausstattung in bar, das sog. „Kopfgeld“. Dieses betrug DM 40,00, einen Monat später gab es nochmals DM 20,00.
  7. Alles bare Altgeld musste jeder auf ein Reichsmarkkonto einzahlen.
  8. Die Umstellung jedes Reichsmarkkontos musste extra beantragt werden. Wer die gesetzte Frist versäumte, ging leer aus.
  9. Die Reichsmarkkonten wurden geprüft und auf Deutsche Mark (DM) umgestellt.
  10. Faktisch ergab sich 1948 auf diesen Konten für Sparguthaben ein Umstellungsverhältnis von 10 RM : 65 Pfennig – also etwa ein Verhältnis von 15 : 1.
  11. Bargeld wurde zum Kurs 100 RM zu 6,50 DM umgetauscht – also auch 15 : 1; viele Jahre später wurde nachgebessert (1957), so dass sich rechnerisch und erst nach diesem Zeitablauf ein Verhältnis von 10 : 1 ergab.
  12. Abgeschlossene Verbindlichkeiten wurden mit einem Kurs 10 Reichsmark (RM) zu 1 DM (10 : 1) umgestellt.