Maue Konjunkturdaten

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  • Chinas Handelsdaten sind im September erneut stark eingebrochen.
  • Der Aussenhandel verzeichnete ein Minus von 8,8%.
  • Die Importe sanken um 17,7% im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die staatliche Zollverwaltung am 13.Oktober in Peking berichtete.
  • Die Ausfuhren gingen um 1,1% zurück.

Niemand behauptet, der Riese China würde zusammenbrechen. Dafür hat das Land viel zu viel Potential. Das Land stellt seine Wirtschaft komplett um, weg von einseitiger Exportabhängigkeit und hin zu einem starken Binnenmarkt. Da sind Verwerfungen normal.

Diese aber wirken sich derzeit fatal in der Weltwirtschaft aus.

Die 217 Analysten und institutionelle Anleger, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) regelmäßig nach ihren Erwartungen zur Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt, sind pessimistisch.

Das Barometer für ihre Konjunkturerwartungen, der sogenannte ZEW-Index fiel im Oktober bereits

  • den siebten Monat in Folge
  • und dieses Mal überraschend deutlich um 10,2 auf 1,9 Punkte,

wie das ZEW am 13.Oktober zu seiner Umfrage mitteilte.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 6,0 Zähler gerechnet.

Die konjunkturellen Lage in Deutschland bewerteten die Experten ebenfalls schlechter: Das entsprechende Barometer

  • fiel um 12,3 auf 55,2 Zähler.
  • Hier hatten Ökonomen 64,7 Punkte erwartet.

Der niedrige Ölpreis beeinflusst die Preisentwicklung. Die Energiepreise waren im September 9,3% billiger als noch ein Jahr zuvor. Rechnet man sie heraus wäre die Inflationsrate mit einem Plus von 1,1% gestiegen und betrüge nicht 0,0%, erklärte das Statistische Bundesamt.

In der Woche bis zum 9. Oktober nahm die Europäische Zentralbank Bonds im Volumen von 12,46 Milliarden Euro in ihre Bücher. Das waren vier Milliarden Euro mehr als in der Woche zuvor.

Seit dem Start der Käufe der EZB am 9. März kaufte sie mittlerweile Staatsanleihen im Umfang von 358,77 Milliarden Euro.

Die großen Geldspritzen kommen in der Realwirtschaft aber gar nicht an. Sie sind zu großen Teilen bei den Banken stecken geblieben. Unternehmen und Verbraucher sind verunsichert über die wirtschaftliche Zukunft. Da investiert man nicht, da schleudert man sein Geld nicht zum Fenster hinaus.

Das niedrige langfristige Wachstum drückt die Preisentwicklung.

Wegen der alternden Bevölkerung und hoher Arbeitslosigkeit wächst die Wirtschaft in der Eurozone kaum noch.