KLM oder Verlust?

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Wer wird den USA noch Geld leihen, wenn die britische Zündschnur bereits brennt?

 

Dann bricht an den Märkten für Staatsanleihen, auf dem die Amerikaner die größten Nachfrager nach Krediten sind, die Panik aus.

Denn die Verbindungen zwischen der Londoner City und Wall Street sind traditionell von besonderer Qualität. 

 

Wußten Sie, verehrter Leser, daß schon jetzt die Versicherungen gegen Forderungsausfall von US-Staatsschulden teurer sind als die aus Ländern der Eurozone, die wie die USA ein AAA-Rating haben (U.S. Is Riskier Than Euro Zone)?

 

Wenn sich Mißtrauen gegen die Bonität britischer Staatsanleihen einstellen wird, wird das sogleich ebenfalls die US-Staatsanleihen erfassen. Was wollen wir damit sagen?

 

Das Gesamtrefinanzierungsvolumen der USA von 2010 bis 2014 soll 4.200

Milliarden Dollar betragen (Wall of debt a barrier to US recovery). Das entspricht ziemlich genau der Gesamtsumme der neuen Staatschulden 2010, von denen wiederum die US-Bundesregierung die Hälfte benötigt. Weiterhin werden auch Privathaushalte, Unternehmen und Städte und Gemeinden Finanzierungsbedarf anmelden. Allein die USA müssen daher 2010 Kredite in der Höhe von 5.000 Milliarden Dollar finden, wenn ihnen nicht das Geld ausgehen soll. Aufgrund der vorgegebenen Situation wird aber wohl genau das passieren. 

  • Für Großbritannien springen eventuell der IWF und die EU ein.
  • Für die USA niemand; denn ihren Finanzierungsbedarf kann keine Institution, auch nicht der IWF bedienen. Damit ist für den Winter 2010/2011 mit einer Implosion der Spekulationsblase mit US Staatsanleihen zu rechnen. Dann wird nämlich die US-Fed die Zinsen erhöhen müssen, um die öffentlichen Schulden finanzieren zu können, während gleichzeitig ungeheure Summen an privaten Schulden refinanziert werden müssen. Eine weitere Welle von Bankpleiten wird dann einsetzen. Aber nicht nur Staaten können zahlungsunfähig werden. Auch eine Zentralbank kann Pleite gehen, wenn ihre Bilanz nur noch fiktive und virtuelle Vermögenswerte aufweist (Examiner´s Report und La Fed s’est-elle muée en décharge financière ?); die US-Zentralbank wird vor der konkreten Gefahr stehen, pleite zu gehen.

Wir schließen uns der Meinung des Vize-Präsidenten der chinesischen Zentralbank Zhu Min an, der erklärte, die Welt habe nicht genug Geld, um noch weiterhin US-Staatsanleihen zu kaufen (Harder to buy US Treasuries).

Vorauszusagen, wie sich alles ganz kurzfristig auswirken wird, wäre reine Kaffeesatzleserei. Klar, schlußendlich kommt es zur Währungsreform, das scheint sicher. Die Staatsschulden können nur in einer Hyperinflation mit darauf folgender Währungsreform getilgt werden. Dieses Ereignis sehen wir jedoch eigentlich erst 2012.

Aber das weltweite Finanzsystem kommt gleichwohl schon dieses Jahr und vor dem Sommer gewaltig ins Wanken. 

 

Die Staaten werden wieder Brandherde löschen mit Geld, das sie nicht haben. Es wird weiter Geld gedruckt werden, und die Staaten werden Umschau halten, aus welchen Untertanen noch was und wie herausgepreßt werden kann. Deutschland ist längst kein finanzpolitisch solide geführtes Land mehr – schon lange nicht mehr:

 

Die Staatsschulden von Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen kletterten nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank zum Jahresende 2009 auf 1,762 Billionen Euro. Die

 

  • Schuldenlast

 

stieg von 65,9 Prozent im Vorjahr auf

 

  • 73,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP)

 

und liegt damit deutlich über der Marke von 60 Prozent, die nach den EU-Regeln erlaubt sind.

 

Wer glaubt, daß das ohne Konsequenzen am Steuerzahler vorbeigehen kann, hat die Welt nicht verstanden. Und zuschlagen kann der Fiskus nur dort, wo etwas zu holen ist, bei den Vermögenden und denen, die er für vermögend hält. 

 

Es ist nicht auszuschließen, daß der

 

freie Kapitalverkehr starken Einschränkungen

 

unterworfen werden wird. Das wird auf der politischen Bühne schon nahezu als "offenes Geheimnis" gehandelt. Man wird die Zerrüttungen des internationalen Währungsgefüges vorschieben, um das Geld seiner eigenen Staatsbürger in nationale Geiselhaft zu nehmen. Wann wird der erste Zyniker aus der politischen Szene erklären, wir nehmen das Vermögen unserer treuen Staatsbürger in „Schutzhaft“?

Neue Besteuerungsgrundsätze

 

Von Seiten der Politik gibt es schon konkrete Vorschläge für eine Neuauflage der Vermögensabgabe. In einem politischen Gastkommentar von Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen im „Handelsblatt“ vom 9. April 2010, wird gefordert:

 

  • Eine Vermögensabgabe auf große private Vermögen.
  • Die einmalige Abgabe soll aber, so wie beim Lastenausgleich nach dem Zweiten Weltkrieg, über mehrere Jahre verteilt erhoben werden, um die Liquiditätsbelastung gering zu halten.
  • Schick sieht eine solche Abgabe durch das Grundgesetz in Ausnahmefällen als gedeckt an – und daß wir in eine Ausnahmesituation geraten, bestreitet niemand.

 

Es gibt viele Handlungsvarianten in der Krise, um den Wohlhabenden in die Tasche zu greifen.

 

Wie war das 1948, als die Währungsreform kam?

 

 

  • Man schlug auf die Immobilien ein. Durch die Währungsreform waren die Hypotheken auf Immobilien im Ergebnis getilgt, da die Umstellung der Schulden im Verhältnis 1:10 erfolgte. Aber bevor der entschuldete Immobilieneigner jubilieren konnte, wurde er mit einer „Hypothekengewinnabgabe“ belegt. Die Hypothekengewinnabgabe betrug 9/10 des geschuldeten Betrages und mußte in 120 vierteljährlichen Raten in der neuen Währung getilgt werden.
  • Aber auch die schuldenfreien Eigner von Immobilien wurden zur Kasse gebeten: Man erfand die „Vermögensabgabe“ (Bestandteil des Lastenausgleichsgesetzes) von 50 Prozent nach Abzug eines Freibetrages von 150.000 DM.

 

Ein Staat findet immer eine Begründung für im Ergebnis drakonische Enteignungsmaßnahmen.

Weder Immobilien in Deutschland noch anderes Vermögen dort sind vor den bevorstehenden Zugriffen sicher.

Wir wissen: Niemand glaubte weiland der Tochter des Priamus, der schließlich in Sparta erdrosselten Kassandra. Aber sie hat immer Recht behalten.

 

Wir können nur warnen.

Solange noch Zeit ist:

 

Vermögenswerte raus aus Deutschland und Europa ins sichere Ausland – bevor Kapitalverkehrskontrollen und Devisenbeschränkungen greifen.

Nur im Land behalten, was man unbedingt braucht.

 

  • 1922/23 haben nur diejenigen Deutschen ihr Vermögen vor Verlust oder Umverteilung schützen können, die es ins sichere Ausland verbrachten.
  • Das galt auch für die Deutschen, die Ihre Vermögenswerte vor Ende des 2. Weltkrieges über die richtige Grenze haben bringen können.

 

Die Schweiz steht aber nicht mehr zur Verfügung. Außerdem muß man da mit Maßnahmen auf der Grundlage des Abkommens von Schengen rechnen.

Was einst die Schweiz war, sind heute Hong Kong, Singapur und Panamá.

Ein Flug zu uns nach Panamá (KLM ab Amsterdam) kommt billiger als Vermögensverlust.

Und außerdem lernen wir uns persönlich kennen.

 

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