30. April / 02. Mai 2011

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Martinelli bei Obama

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Nun gibt es also das gemeinsame Foto von US-Präsident Obama und seinem panamaischen Amtskollegen Martinelli. Das hatte lange gedauert, auffallend lange.

Quälend lange 35 Minuten besprachen sich die beiden Präsidenten, es muß richtig viel zu reden gegeben haben. Es waren auch die begleitenden Delegationen vollständig zugegen (vergl. Aufzählung von vorgestern zur panamaischen Delegation). Neben Obama nahmen auf US-Seite an der 35-minütigen Mammutsitzung teil: Hillary Clinton (Außenministerin); Arturo Valenzuela (zweiter Minister für inneramerikanische Angelegenheiten); Ron Kirk (Repräsentant für Außenhandel); Daniel Restrepo (Assessor im Weißen Haus für Angelegenheiten der westlich Hemisphäre).

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Das Kommuniqué war auch dürftig. Man werde das Freihandelsabkommen vorantreiben, heiß es. Wie und wann aber blieb offen, dabei geht es nur noch darum, wann die USA das Abkommen ratifiziert. Allerdings erklärte Martinelli, Obama werde das Abkommen mit Panamá zur Ratifizierung an den Kongreß weiterleiten zusammen mit den ebenfalls durchhängenden Abkommen mit Korea und Kolumbien. Das soll angeblich noch im Spätsommer sein.

Auf die Wiedergabe der gewechselten Höflichkeitsfloskeln sei an dieser Stelle verzichtet.

Gesetz zur Finanzierung Infrastruktur Projekte

Das Wirtschafts- und Finanzministerium bereitete ein Gesetz vor, das es privaten Investoren ermöglichen soll, in staatliche Infrastrukturprojekte in Panamá zu investieren. Für den Staat geht es um die Erschließung neuer Finenzierungsquellen.

Die Lösung bringen soll die „Asociación Público-Privada“ (APP). Der Gesetzentwurf wurde heute dem Parlament überreicht.

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Der Anwendungsbereich umfaßt eigentlich sämtliche Infrastrukturmaßnahmen. Man denkt aber dabei nicht zuletzt auch an den „Torre Financiero“ und das künftige „Regierungsviertel“.

Im Prinzip geht es bei der APP darum, daß ein Privatunternehmen die Finanzierung eines Projektes übernimmt zu 100%. Der Staat zahlt dann langjährig an das Finanzierungsunternehmen oder Konsortium oder den Hedge Fonds. Die Mindestzahlungsdauer betrüge 5 Jahre, es soll nie eine längere Zahlungsverpflichtung entstehen als über 50 Jahre hinweg.

Der Finanzierer trägt damit das Risiko der Bauausführung und das der Finanzierung. Private sind in der Regel bei Risikobewältigungen flexibler als staatliche Institutionen. Das Risiko findet in den Zahlungen von Panamá seinen Niederschlag.

Attraktiv für den Staat ist, daß seine offizielle Verschuldensquote gemessen am BIP bei diesem Finanzierungssystem nicht steigt. Später hat man selbstverständlich höhere feste Ausgaben, aber die Statistik heute sieht besser aus.

Teure Medikamente in Panamá

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Im mittelamerikanischen Vergleich sind Medikamente in Panamá teuer.

Der Rat der mittelamerikanischen Verbraucherschützer (Concadeco) hat einen „Pillenwarenkorb“ zusammengestellt und die Preise verglichen.

Am meisten für diesen „Pillenkorb“ mußte gezahlt werden in Guatemala (USD 82,56). Dann aber folgte schon Panamá (USD 75,95). Danach kamen El Salvador (USD 75,56) und Nicaragua (USD 54,33). Keine Zahlen liegen vor für Costa Rica und Honduras.

Nun können Preise auch zwischen den Apotheken innerhalb Panamás stark schwanken. Die identischen „Panadol“ Tropfen kann man kaufen zwischen USD 1,91 und USD 2,91.

Im Vergleich mit Deutschland sind die Medikamentenpreise hierzulande gleichwohl lächerlich niedrig. Aber alles ist relativ.

Hinweis

Weil der "Feiertag 1. Mai" auf einen Sonntag fällt, ist der darauf folgende Montag automatisch Feiertag. Am 2. Mai wird in Panamá nicht gearbeitet.

Unsere nächsten News erscheinen wieder am 3. Mai.