29. Mai 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Wirtschaftskrise trifft Boquete

Investitionen, insbesondere in der Bauindustrie, gehen drastisch zurück in Boquete (Chiriquí).

Die Stadtverwaltung wird folgerichtig dieses Jahr wesentlich weniger Einnahmen haben, räumt Alcalde Manolo Ruiz ein, der Bürgermeister. Die Einnahmen von USD 1,7 Millionen werden im laufenden Jahr zurückgehen auf USD 1,2 Millionen. Städtisches Personal wird entlassen werden.

In den vergangenen 7 Jahren war die Bauindustrie extrem stark gewachsen, viele Ausländer haben Boquete zu ihrem Altersruhesitz gemacht, insbesondere Bürger aus den USA. José Branca von der "Asociación Chiricana de Bienes e Inmuebles" spricht von einem Einbruch in Höhe von 50%. Die Ausländer hätten ihr Investitionsverhalten völlig verändert. Es würden zumeist Immobilien allenfalls bis zu USD 200.000,00 gekauft, oft wird gar nicht mehr gekauft, sondern nur für eine überschaubare Zeit etwas angemietet.

Preisnachlässe wären bei Immobilien allerdings bislang kaum zu erkennen, weil potentielle Verkäufer davon ausgehen, daß die Flaute nicht lange anhalte.

Sie könnten sich täuschen.

Chiriquí: Anstieg der Arbeitslosigkeit

Zwischenzeitlich registriert die Provinz Chiriquí landesweit den höchsten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit. Betrug diese im März 2008 noch 5,9%, so liegt sie genau ein Jahr später bei 8,3%.

Abgeschaltete Wasserversorgung

Landesweit meldet der Wasserzulieferer "Instituto de Acueductos y Alcantarillados Nacionales" (IDAAN) das Abschneiden von Wasserzuleitungen wegen ausbleibender Bezahlung der Kunden.

Der IDAAN werden seitens ihrer Kunden derzeit ca. USD 100 Millionen geschuldet. Dieser derzeitige Wert liegt doppelt so hoch wie der Durchschnittswert der vergangenen 10 Jahre.

Es werden deshalb allwöchentlich ca. 200 Kunden abgeschnitten von der Wasserversorgung. Oft werden danach nur 30% oder 40% der Schulden beglichen, der jeweilige Rest bis auf weiteres eingefroren.

Die IDAAN zählte zum letzten Stichtag 495.737 Kunden.

Nicht unerwähnt bleiben muß allerdings, daß oft die Höhe der Abrechnung in Streit steht.

So manch ein potentieller Kunde läßt sich auch gern abschneiden, weil er längst auf seinem Grundstück sich seinen eigenen Brunnen gebohrt hat, der ihn sauberer und zuverlässiger "beliefert". Gewinner dieser Entwicklung ist dann der Stromlieferant, der an der natürlich elektrisch getriebenen Wasserpumpe verdient. Zwar gibt es auch in Panamá hinreichend viele Esel, diese wollen aber nie wegen der Wasserversorgung im Kreis herumlaufen.