27. Mai 2011

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Zweiter Wahlgang oder nicht?

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Die Schlagzeilen in Panamá werden beherrscht von der Frage, ob es in Panamá künftig bei Präsidentschaftswahlen einen zweiten Wahlgang unter den beiden Erstplazierten geben soll, wenn im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erzielen sollte.

Hierauf ist das Interesse im Rahmen der Verfassungsnovellierung besonders fokussiert.

Die Oppositionspartei der PRD ist dagegen und meint, das alles sei gegen sie gerichtet. In der Tat hat die PRD als mitgliederstärkste Partei oft davon profitiert, im „ersten“ Wahlgang die relativ meisten Stimmen gehabt zu haben. Da das auch gleichzeitig der „einzige“ Wahlgang war, stellte man häufig den Präsidenten.

Das bedeutet nun nicht, daß die Parteien, die die Regierung stellen und eine Mehrheit haben, geschlossen für den zweiten Wahlgang sind. Der CD (Cambio Democrático), der auch Martinelli angehört, ist für den zweiten Wahlgang, die „Panameñistas“ – die mit Juan Carlos Varela den Vizepräsidenten und Außenminister stellen, der bei den nächsten Wahlen für die Allianz antreten soll – sind dagegen. Der Ausgang der Parlamentsabstimmung erscheint daher offen. Die CD bemüht sich, Pro-Stimmen aus dem Lager der PRD zu gewinnen. Zuletzt behauptete sie, bereits genug Stimmen von Abweichlern anderer Parteinen beisammen zu haben.

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Die Debatte könnte sich als „Sargnagel der Allianz“ erweisen – was im Prinzip lächerlich wäre.

Amtsinhaber Martinelli war mit ca. 60% gewählt worden, da hätte es demnach ohnehin keinen zweiten Wahlgang gegeben. Ein derartiges Ergebnis war aber die absolute Ausnahme.

Kino sehr gefragt

Die Menschen stöhnen aufgrund der Konfetti-Währung des Dollar über Preissteigerungen.  Doch Abstriche am Freizeitvergnügen werden nicht gemacht. Nicht nur die Spielhöllen vermelden steigenden Umsatz.

Auch das Kino erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Kinobesuche in Panamá haben von 2009 auf 2010 um 5,26% zugenommen. Das entsprach 3,8 Millionen Besuchern in einem Land, das nur 3,4 Millionen Einwohner hat, zu denen auch Indios gehören und Menschen, die gar keine Gelegenheit haben, in ihrer Nähe ein Kino zu finden.

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Investitionen in moderne Kinosäle wie „Cinépolis“, „Cinemark“, „Alambra“ und „Extreme Planet“ betrugen zuletzt USD 10 Millionen. Das lohnt sich offensichtlich, denn die Zahl der Besucher steige auch im laufenden Jahr, wie der Kinoverband sagt.

Attraktive Filme spielten selbst in einem kleinen Land wie Panamá innerhalb von nur drei Tagen USD 80.000 oder gar USD 100.000 ein über das Wochenende. Das sind zumeist die weltweit bekannten US-Schinken. Die modernen Kinosäle verfügen über VIP-Lounges, für die ein Eintrittspreis verlangt wird zwischen USD 8,00 und USD 10,00. Der Eintritt für dreidimensionale Kino liegt um USD 7,00. Normale Eintrittspreise variieren zwischen USD 3,75 und USD 4,00.

Mittwochs lockt man mit halbem Preis, Sonderpreise gibt es für Kinder und natürlich Pensionäre (aller Nationen).

Die modernen großen Kinosäle konzentrieren sich auf Panamá, David, Santiago, Chitré und La Chorrera. Der einzige in Colón ist seit zwei Wochen geschlossen. Demnächst wird ein modernes Kino im Distrikt Arraiján errichtet. Zumeist finden sich die Kinosäle in großen Einkaufsmalls.