27. bis 29. November 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Es fehlen qualifizierte Arbeitskräfte

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34 Infrastruktur Projekte stehen unmittelbar zur Ausführung an. Diese sollen direkt für 34.016 Arbeitsplätze sorgen. Nur eine derartige Anzahl qualifizierter Bauarbeiter sind gar nicht vorhanden.

Die meisten Arbeiter werden benötigt beim Bau der ersten hauptstädtischen Metro Linie, nämlich etwa 3.000 Arbeiter in der Zeit von 2011 bis 2013.

So wird das kommende Jahr zum Testfall. Nicht nur die Metro absorbiert Facharbeiter, auch der Ausbau der dritten Schleusen der Erweiterung des Kanals. Die Anzahl der qualifizierten Arbeiter wächst nicht automatisch mit der Anzahl der Projekte, warnen Analysten. Im Jahr 2013 werden die Jobangebote die Zahl der qualifizierten Arbeiter deutlich übersteigen. Schon im kommenden Jahr werde man den „Flaschenhals“ erreichen, 2014 würde ein richtig kritisches Jahr werden, vermutet Jovany Morales, Direktor des Marktforschungsunternehmens „Economy Insight“. Da kommt noch der Torre Financiera hinzu und das Amphitheater von Amador, nur um Beispiele zu nennen.

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Die Regierung hat folgerichtig bereits begonnen, sich im Ausland nach qualifizierten Kräften umzuschauen, um die Megaprojekte nicht zu gefährden. So werden auch weiter Arbeitsplätze geschaffen – aber nicht nur für Panamaer.

Hier schlägt schlicht ein Bildungsdefizit durch wie in vielen Ländern Lateinamerikas. Im Oktober wurde ein Untersuchungsbericht von „Manpower Panama“ bekannt aus der Befragung „Escasez de Talento 2010“. Demnach haben 38% der Angestellten in Panamá Probleme, Entscheidungen am Arbeitsplatz zu treffen. 

Kaum Personal findet man in den Bereichen Techniker, Leitende Verkäufer, Sekretärinnen,  Persönliche Assistenten, Verwaltungspersonal, Buchhalter und Finanzfachleute. Rechnen und schreiben ist halt schwer, fast jeder Anwalt in Panamá wie auch anderen Latinoländern schreibt seine Texte selbst. Darauf angesprochen erklären sie, wenn man das diktiere und Sekretäre oder Sekretärinnen das schrieben, dann lernten sie zu viel und könnten selbst ein Jurastudium schnell abschließen. Womit wir gleich etwas mit ausgeführt hätten zur länderspezifischen Juristenausbildung.

Luis Fernando González, regionaler Geschäftsführer von „Manpower Centroamérica y República Dominicana“ erklärt, das Phänomen der mangelnden Qualifizierung als Hemmschuh bei der Entwicklung kenne man aus vielen Teilen der Welt. Wenn man praktisch etwas umsetzen will, fehlen die Menschen, die das können.

Straße als Kraterlandschaft

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Die Straße von David nach Querévalo in der Regenprovinz Chiriquí gleicht nach den beständigen Unterspülungen einer Kraterlandschaft. Viele Autofahrer beklagen sich, auf dieser Straße schon Schäden an ihren Fahrzeugen erlitten zu haben. 

Obwohl keine Durchgangsstraße, ist dieser Verkehrsweg doch bedeutend. Querévalo ist ein wichtiges Landwirtschaftsgebiet. In der Region dort befinden sich große Hektarflächen bebaut mit Mais und Zuckerrohr unter anderem.

Vom öffentlichen Bauministerium hört man, das Problem sei zwar bekannt. Aufgrund der dortigen starken Regenfälle könne man Schäden aber zur Zeit nicht dauerhaft beseitigen.

Vielleicht nutzt man in Chiriquí zur Fortbewegung statt eines Kraft-Fahrzeuges besser einen Kraft-Reitesel.

Montag Feiertag

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Am 28. November feiert Panamá stets die Unabhängigkeit von Spanien. Panamá feiert also zwei Mal seine Unabhängigkeit; den entsprechenden ersten Feiertag hatten wir schon diesen Monat (von Kolumbien).

Nun fällt dieses Jahr ungerechter Weise dieser 28. November auf einen Sonntag. Für derartige Fälle hat Panamá vorgesorgt: Dann ist der darauffolgende Montag arbeitsfrei.

Wir erscheinen wieder am Dienstag.