23. September 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Gel und Wasser im Importfleisch?

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Panamás Minister für Landwirtschaftliche Entwicklung, Emilio José Kieswetter, erklärte im Fernsehen, zumeist befänden sich in nach Panamá importiertem Fleisch 20% Gel und Wasser. 

Das sei grundsätzlich nicht verboten, solange es auf dem Etikett kenntlich gemacht sei.

Diese Praxis findet Anwendung sowohl beim Rind- Schweine- wie Hühnerfleisch. Folgerichtig zahlt man mit dem Kaufpreis 20% nicht für Fleisch, sondern für Gel und Wasser.

Alkoholismus

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Nirgendwo in Mittelamerika wird mehr Alkohol getrunken als in Panamá.

Im Schnitt trinkt der Durchschnittspanamaer pro Jahr 6 Liter Alkohol. Das Einstiegsalter in den Alkohol ist auf 12 Jahre gesunken, vor 5 Jahren waren das noch zwischen 15 und 16 Jahren.

Costa Rica kommt im Schnitt auf 5½ Liter pro Kopf, El Salvadorianer schlucken 3 Liter.

Über die Tabellenführung ist Panamá nicht glücklich. Die Kosten des Landes für Alkoholsuchtbehandlungen bezifferten sich zuletzt auf USD 270.000 für die 3,2 Millionen Einwohner.

Panamá und sein Rum

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In Pesé in der Provinz Herrera hat die „Hacienda San Isidro de Varela Hermanos“. Dort wird Rum mindestens zwei Jahre gelagert, bis er in den Verkauf kommt. Hauptsächlich sind das „Ron Abuelo“ und „Seco Herrarano“. Davon werden alljährlich mehr als eine halbe Million Kisten im Land und weltweit verkauft. Jede dieser Kisten enthält 12 Flaschen und insgesamt 10 Liter.

Nur in der Karnevalszeit werden etwa 20.000 Kisten Seco Herrarano und Ron Abuelo verkauft, im gesamten Februar ca. 53.000 Kisten. Im ersten Halbjahr 2010 sind auch schon wieder 250.000 Einheiten verkauft worden.

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Zwischen Januar und Mai arbeiten alljährlich um die 300 Arbeiter mit Händen in den Zuckerrohrfeldern. 3 Millionen Gallonen der Melasse werden angekauft, um etwas „geistvolles“ daraus herzustellen. 55.000 Tonnen Zuckerrohr werden verarbeitet. Die Melasse wird fermentiert und so weiter. In diesen Tagen geschieht die Umfüllung der fermentierten Flüssigkeit in 29 Reihen mit Fässern von je 24.000 Litern. Schließlich gelangt alles in Holzfässer zu 200 Litern. In 14 Rum-Kellern (Bodegas)  lagern dann 80.000 Faß (Barrel). Dort lagert der „Opa“ (Abuelo) 7 bis 12 Jahre, der „Añejo“ entsprechend unterschiedlich länger. Vor der Umfüllung in Flaschen testen Experten den Rum. 

Marktführer also sind die Marken „Ron Abuelo“ und „Seco Herrarano“. An dritter Stelle und mit Abstand folgt der “Ron Cortés“. Derzeit kalkuliere man über die halbe Million Kisten hinaus eine jährliche Steigerung von 200.000. Das können aber nicht allein die Panamaer bewältigen, andere Latinos helfen kräftig mit:

Die Chilenen bezogen zuletzt 130.000 Kisten Rum und Seco, die Bolivianer waren dabei zwischen 85.000 und 90.000 Kisten.