21. September 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

El Niño

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El Niño – übersetzt: „das Christkind“ – bezeichnet ein Stocken oder gar eine Umkehr der üblichen Meeresströmungen im südlichen Pazifik, was etwa alle drei bis acht Jahre vorkommt. Mit dem Ergebnis, dass es in dessen östlichem Teil – meist rund um die Weihnachtszeit – überdurchschnittlich warm wird. Der auch „Enso“ (El Niño + Südliche Oszillation) genannte Effekt hat wiederum nachhaltige Auswirkungen auf die Großwetterlagen im atlantischen und pazifischen Bereich.

Richtig auswirken wird sich El Niño ab November, sagen die Meteorologen in Panamá.

Aber schon Anfang September hat man einen Rückgang der Niederschlagsmenge gemessen im sog. „Trockenen Bogen“ (Arco Seco) von Panamá, der sich von Azuero erstreckt über Teile von Veraguas hinweg bis nach Coclé.

Sich richtig beginnen bemerkbar zu machen wird El Niño im Oktober. Er wird wirksam sein zwischen einem Jahr und 18 Monaten. Es könnte durchaus sein, dass El Niño schon begonnen hat zu wirken. Nach niederschlagsreicher Zeit kommt jetzt plötzlich herrlicher Sonnenschein auf – für die Jahreszeit ungewöhnlich.

Was den Touristen freut, fürchtet die Landwirtschaft. Und es wird zu beobachten sein, wie weit die Wasserstände der Stauseen zurückgehen, die für die Stromversorgung von Panamá die mit Abstand grösste Rolle spielen. 

Abgeblitzt

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Weder den Präsidenten Panamás haben sie zu Gesicht bekommen, noch den Vizepräsidenten und Aussenminister – die Vertreter des mittelamerikanischen Parlacen während ihres Aufenthaltes in Panamá, der am Samstag endete.

Zwei Bettelbriefe der Parlamente von El Salvador und der Dominikanischen Republik wurden überreicht mit der Bitte, Panamá möge die kompetenzlose Institution nicht verlassen. Aber die Entscheidung ist gefallen.

Zum Tageswechsel vom 19. auf den 20. November beendet Panamá einfach seine Mitgliedschaft – ¡basta!

Schulden von Torrijos Konsuln 

Noch etwa USD 660.000,00 schulden panamaische Konsuln der staatliche Schiffahrtsbehörde „Autoridad Marítima de Panamá“ (AMP). Sie hatten vor Ort gebühren der grössten Handelsflotte der Welt einzuziehen. Das haben sie auch getan – aber nicht stets weitergeleitet, sondern selbst ausgegeben.

Bei Antritt der Regierung Martinelli betrugen die Zahlungsrückstände noch USD 2 Millionen.

Derzeit schulden noch Antonio Taquis aus seiner Konsulzeit in Piräus USD 103.432,00, Neslin Arce aus Neapel USD 70.129,00 und Ana Levy aus Genf USD 191.395,00. Wenn das Geld da wäre, wäre es wohl gezahlt.

Unterschlagung, Untreue lauten die Fachbegriffe für den Sachverhalt.

Weniger Importe

In den ersten 7 Monaten des Jahres hat Panamá 18% weniger Waren importiert als im identischen Zeitraum des Vorjahres. Sie betrugen USD 4,2 Milliarden statt im Vorjahr USD 5,2 Milliarden. Allerdings waren im Vorjahr in exakt dieser Zeitspanne satte 40% mehr importiert worden als im Jahr 2007.

Am stärksten rückläufig waren Importe an Produkten, die in der Baubranche benötigt werden. 

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Manuel Ferreira von der panamaischen Handelskammer nennt als Grund u.a. geringere Importe von Supermärkten, die verstärkt aus landeseigene und billigere Produkte zurückgegriffen hätten. Folgerichtig seinen die Umsätze im Land kaum zurückgegangen, vielleicht sogar gestiegen. Man kaufte mehr heimisch als ausländisch.

Der Aussenhandelsbilanz kann das nur nutzen – allerdings sind im Krisenjahr auch die Exporte stark zurückgegangen.

A/H1N1

Eine indianische Frau von 44 Jahren starb zuletzt in La Chorrera an der Infektionskrankheit. Im dortigen Hospital Nicolás Solano werden noch 10 weitere Familienmitglieder der Frau mit entsprechenden Krankheitssymptomen behandelt. 

Bis zum 17. September sind 749 Fälle bestätigt gewesen, bislang sind 10 Personen gestorben.