20. / 21. November 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Keine „politische“ Regierung

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„Ja, wir treffen Entscheidungen. Das genau ist der Unterschied zwischen einer unternehmerischen Regierung und einer politischen. Wenn wir Fehler machen, auch gut, dann geben wir nach und greifen alles noch einmal an.“

Panamás Präsident Ricardo Martinelli äußerte sich in der Zeitschrift „América Economia“ zur „Turbo-Entwicklung“ in Panamá mit öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von USD 13,5 Milliarden in der fünfjährigen Amtsperiode bis zum Jahr 2014. Die Redaktion der Zeitschrift wollte die Denkweise der aktuellen Regierung beleuchten, die sie als „Revolution im Land des Kanals“ betrachtet.

Wir arbeiten mit unternehmerischer Vision, betonte Martinelli. So etwas hätte es in der panamaischen Geschichte noch nicht gegeben. Auch nicht woanders in Lateinamerika oder in der Welt. Die Vision wäre ganz einfach: „Mannschaften zusammenstellen, das Ziel definieren und Entscheidungen treffen.“ 

Revolution in Panamá

und das komplette Interview:

Das Geld ist da, man muß es nur nehmen

Panamá 2014

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Das alles soll zwischen 2013 und 2014 an Projekten abgeschlossen sein: Die erste Linie der Metro, neue Verkehrswege in der Hauptstadt, oft über Viadukte hinweg und staufrei, neue Straßen im Landesinneren, ein neues Kongreßzentrum, der Torre Financiero als neues administratives Finanzzentrum mit dem Wirtschafts- und Finanzministerium an der Spitze, neue Bildungseinrichtungen, neue öffentliche Hospitäler – und natürlich nicht zu vergessen die Erweiterung des Kanals von Panamá. Die Aufzählung ist nicht abschließend.

All diese Projekte werden zu Impulsgebern der Wirtschaft des Landes. Das sind Magnete für ausländische Investoren.

In der Zeit bis 2010 wird das Wirtschaftswachstum – stets ansteigend – geschätzt von 6,5% im laufenden Jahr bis 7,5% im Jahr 2014, wo es dann um die USD 34,7 Milliarden betragen soll in dem Land mit nur 3,2 Millionen Einwohnern. 

Und was passiert nach dem Jahr 2014, wenn all diese Projekte abgeschlossen sein werden? Fällt Panamá dann in ein Loch?

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Der Präsident des „Colegio de Economistas“, Raúl Moreira, verneint das. Vielleicht verharrt das Wachstumsniveau nicht immer auf diesen hohen Werten. Aber die Erweiterung des Kanals bringt deutlich mehr Umsatz durch die Riesen von Containerschiffen, die dann passieren können. Der Tourismus wird auf einem weit höheren Niveau stehen als heute. Die Bauwirtschaft wird sehr aktiv sein östlich und westlich der Hauptstadt wie im Landesinneren. Und die ausländischen Firmen, die sich beständig vermehrt in Panamá als dem logistischen Zentrum von Lateinamerika ansiedeln, tragen ebenfalls viel zum Wirtschaftswachstum bei.

Außerdem markiert das Jahr 2014 nicht das Ende öffentlicher Infrastrukturprojekte. Es steht danach der Bau der zweiten Linie der Metro an. Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino erklärt, es würde im Jahr 2014 eine sehr „sanfte Landung“ geben, aus den schon oben genannten Gründen und dem Betrieb und Bau neuer Hotels infolge neuer internationaler Flughäfen. Ferner käme dann bald der Bau eines kompletten Regierungsviertels (Ciudad Gubernamental) zum Tragen.

Kreuzfahrtsaison begonnen

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Donnerstag verließ die „Grandeur of the Seas“ der Reederei „Royal Caribbean“ erstmals in dieser Saison ihren Heimathafen Colón.

Die Saison geht nun bis April. 82% der Fahrten sind bereits ausgebucht. Oft nutzen die Panamaer selbst das Angebot (17%), viele Kolumbianer (25%), Argentinier (8%) und Mexikaner (8%).