16. November 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Tödlicher Baum

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Ein 50 Jahre alter riesiger Baum auf dem Gelände des Parkplatzes des Hospitals Santo Tomás (Kinderklinik) in der Hauptstadt stürzte am Freitag um und zertrümmerte den nun wirklich stabilen Toyoto Prado des erst 25-jährigen Arztes David Robles. David Robles saß im Fahrzeug und starb an den Verletzungsfolgen. Der Arzt wollte nach seiner Nachtschicht gerade nach Hause fahren und hatte das Fahrzeug gestartet. 

Erst nach sieben Stunden konnten Feuerwehr, ziviler Rettungsdienst Sinaproc und Polizei das Opfer bergen. 

Keine staatliche Institution von Panamá City erklärt sich verantwortlich für die Bäume in der Stadt.

Klinikdirektor Alberto Bissot erklärte, die Gefahr, die von den Bäumen ausgeht in diesem Bereich sei bekannt. Seit 2 Jahren ist beantragt, die Bäume entfernen zu lassen. Erst am Tag vor dem Unfall sind Offizielle vor Ort gewesen und hätten die Bäume fotografiert. 

Die Umweltbehörde Anam wie die Stadtverwaltung überbieten sich gegenseitig, ihre Unschuld zu beteuern. Die Stadt erklärt, sie wäre nur zuständig für die Bäume im öffentlichen Bereich und nicht auf Privatgelände. Aber auch dann könne man einen Baum erst fällen, wenn die Anam das genehmigt.

Das geht einem privaten Grundeigentümer nicht anders. Das Umlegen eines Baumes bedarf in Panamá der Genehmigung der Anam. Und die sieht vor lauter „grün vor Augen“ nicht, wenn von Bäumen eine Gefahr ausgeht. 

Erst der Baum, dann der Mensch.

Überschwemmung in San Francisco

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Wir berichteten in den letzten News vom Hochwasser in San Francisco um das Kongreßzentrum Atlapa herum.  

Das Ministerium für öffentliches Bauwesen will künftig ein Versagen des Drainagesystem wie am Donnerstag vermeiden. In den Abwasserkanälen hätten sich Unmengen an Baumaterialien gefunden, die das Leitungssystem verstopft hätten. 

Viele Autobesitzer werden auf ihren Schäden sitzen bleiben. In der Regel umfassen die Versicherungen nicht Hochwasserschäden. Wahrscheinlich deshalb, weil ein Auto kein Schiff ist.

Eine Folge von El Niño

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Die überaus starken Niederschläge in Panamá sind selbst in der noch anhaltenden Regenzeit unnormal. Diese seien bedingt durch das ungewöhnlich warme Wasser des Pazifiks in Küstennähe. Und dieses warme Küstenwasser wiederum zeigt an, daß El Niño nun an Stärke zunimmt.

Luz Graciela de Calzadilla, die Chefin der Meteorologen der ETESA erklärt, daß kurze aber überaus heftige Niederschläge ein typisches Phänomen seien vor dem Beginn der Trockenheit durch El Niño.

Normal wären derzeit Wassertemperaturen des Pazifiks zwischen 27°c und 28°C. Jetzt aber liegen die Temperaturen 1,6°C höher.