14. Juli 2009

Die Islas de las Perlas
Download PDF

Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá


Archipel der Perleninseln

Die Islas de las Perlas
Das Gesetz Nr. 18 aus dem Jahr 2007 hat eine Sonderzone zwecks touristischer Nutzung des Archipels der Perleninseln geschaffen für ein Areal von 168.771 Hektar. Folgerichtig wurden touristische Projekte gestartet, wie auf der Graphik ersichtlich.

Mit der Erhaltung der Natur wird es dabei nicht so genau genommen. Alle Entwickler betonen, kein Projekt verletze die Bestimmungen des Gesetzes. Ein Blick auf die Baustellen läßt einen aber schon ins Grübeln kommen.

Tatsächlich wurde seitens der alten Regierung eine Baubeaufsichtigung nicht wirklich vorgenommen. Die Baumaßnahmen von Viveros, Pedro González, Saboga und Isla del Rey wurden einfach einmal begonnen ohne Rücksicht auf Verluste der Natur – aber nichts anderes haben die Perleninseln zu bieten. Unterschiedliche Institutionen – die staatliche Umweltschutzbehörde ANAM und die "Autoridad de los Recursos Acuáticos de Panamá" (ARAP) – erklären sich wechselseitig für nicht zuständig für das Desaster. Keiner ist schuldig?

Man sägt sich den Ast ab, auf dem man sitzt. Das hat auf den Perleninseln aber Tradition:

Beispiel Contadora. Kein touristisches Projekt ist aufgrund des neuen Gesetzes dort in Angriff genommen worden, auf der Insel, die sich als "Königin der Perleninseln" sieht, weil dort einmal der Schah von Persien im Exil lebte. Seither meint man auf Contadora – einer Insel die nichts, absolut nichts bietet außer Stränden, nicht einmal hinreichend Trinkwasser – man müsse bei den Grundstücken und im Ergebnis auch bei den oft schlampig hingepfuschten Häusern preislich mit der Avenida Balboa konkurrieren. Man hat sich selbst ins Bein geschossen und steht im Abseits. Kleine Geister überschätzten sich maßlos.

Bauprojekte und Naturschutz

Metro in Panamá City

Schon bald soll das neu geschaffene Metro Ministerium den möglichen Verlauf einer ersten U-Bahn Linie vorstellen. In erster Linie arbeitet daran Ingenieur Roberto Roy mit seinem Team.

Zahlreiche Firmen aus dem In- und Ausland sprechen bereits wegen einer Beteiligung an diesem großen Infrastrukturprojekt vor in Panamá.

Uns graut schon vor den neuen Verkehrsbehinderungen in Folge dieses Megaprojektes.

Eurobonos

Die Regierung Torrijos hatte sich über viele Monate hinweg als unfähig erwiesen, das Gesetz über die Eurobonos umzusetzen. Da gab es ein Gesetz, aber keine Ausführungsbestimmungen.

Bekanntlich war unter der Regierung Torrijos die Frist verschlafen worden für die Beantragung von Steuerbefreiung für den Import von landwirtschaftlichen Gütern (wozu auch Meeresfrüchte zählen) aus Panamá in die Europäische Union. Das hätte bei der EU-Kommission in Brüssel fristgemäß eingereicht werden müssen, das war eine reine Formalie. Verschlafen, Frist versäumt, Klappe zu – Affe tot.

Aufgrund der Schlamperei der Torrijos Administration hatten panamaische Exporteure insoweit ihre Konkurrenzfähigkeit eingebüßt und erleiden Verluste. Diese wollte die Regierung mit den Eurobonos ausgleichen.

Die konkrete Umsetzung muß nun die neue Regierung Martinelli nachholen. Die stellvertretende Finanzministerin Dulcidio De la Guardia hat sich der Sache angenommen. Freitag kam es zu Ergebnissen beim panamaischen Rechnungsprüfungsamt "Contraloría General de la República". In der kommenden Woche wird es Ergebnisse geben.

Sinfonieorchester

Nationaltheater in Panamá

Das Nationale Sinfonieorchester Panamá probt derzeit im Nationaltheater für das Großereignis am 16. Juli (um 19.30h).

Da findet die sog. ‘Noche de Zarzuela’ statt. Bei dem Konzert werden Sopran Sänger auftreten wie Halbsoprane und Tenöre – alle beheimatet am Isthmus bei uns.

Das Sinfonieorchester existiert seit 1941. Dessen Maestro Jorge Ledezma-Bradlley beklagt die ungenügende finanzielle Ausstattung. Der ungenügende Jahresetat erlaube nur wenig. Es fehle an Gelder, um Solisten und weitere Künstler zu Gastspielen einzuladen. Auch beim Orchesterpersonal selbst macht sich der Geldmangel bemerbar. Während internationales Niveau in einem derartigen Ensemble 85 bis 90 Musiker wären, verfüge man in Panamá nur über 64.

Investitionen in Kultur sind schwieriger umzusetzen als in anderen Bereichen. Vielleicht denkt Panamá insoweit noch zu kurz.

Wo ist der Mäzen?

Muchos Goooooles – Panamá siegt 4 : 0

Führungstreffer durch Pérez
Die Fußball Nationalmannschaft Panamás hat sich bei der in den USA ausgespielten Copa de Oro ins Viertelfinale hineingespielt. Kommenden Samstag ist die Heimmannschaft der USA Gegner in der K.O.-Runde.

Die "Canalistas" versenkten die Nationalmannschaft Nicaraguas mit 4 : 0 Toren. In der 35. Minute eröffnete Blas Pérez mit einem Kopfballtreffer den Torreigen der "Marea Roja". Die weiteren Treffer steuerten im Universitätsstadion von Phoenix, Arizona, Gabriel Gavilán Gómez bei in der 56. Minute und mit einem Doppelschlag in den Minuten 76 und 88 Luis Matador Tejada, der den Schützen des ersten Tores im Spielverlauf ersetzte.

Eine Runde weiter

Panamá benötigte den Sieg gegen Nicaragua um sich für die nächste Runde zu qualifizieren. Im dem vorangegangenen Spiel gegen Montezumas Brutalos aus Mexiko und einem Schiedsrichter, von dem man den Eindruck hatte, er stünde auf der Payroll der mexikanischen Drogenmafia, war das Team von Gerry Stempel nicht über ein 1 : 1 hinausgekommen – mit 9 Spielern am Ende gegen 11 der Azteken.