10. / 11. Juli 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Unruhen in Changuinola

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Seit einer Woche gibt es Unruhen in Changuinola, der Hauptstadt der Provinz Bocas del Toro.

Arbeiter der Bananenplantage „Bocas Fruit Company“ protestieren wegen ausstehender Lohnzahlungen. Und weil die Gelegenheit so günstig ist, protestiert man gleich noch gegen das neue Streikrecht.

Nun hat es bei der beständig gewaltsamer werdenden Auseinandersetzung mit den Ordnungskräften ein erstes Todesopfer gegeben. Mehr als hundert Personen trugen Verletzungen davon, 18 Verletzungen seien schwererer Natur.

Präsident Martinelli appellierte, wieder Ruhe einkehren zu lassen. Die Vorwürfe gegen das neue Streikrecht seien unbegründet.

Martinelli beim Endspiel in Südafrika

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Hat Panamá das WM-Finale erreicht?

Man könnte es fast meinen, denn Panamás Präsident Ricardo Martinelli reist zum Finale nach Südafrika.

Allerdings fliegt er nicht in seiner Eigenschaft als Präsident nach Südafrika, sondern als Privatmann und auf eigene Kosten.

So etwas hätte er noch nie erlebt. Auch er hätte mal Freizeit. Montag würde er wieder zurück sein.

Die Zeit reicht anscheinend nicht, zuvor noch Krake Paul in Oberhausen zu besuchen.

Sollten die Unruhen in Changuinola das angezeigt sein lassen, wird er den Flug sogar ganz absagen. 

Obama hat gesprochen

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US-Präsident Barack Obama erklärte nun, seine Regierung werde die schon lange abgeschlossenen aber nicht ratifizierten Freihandelsabkommen mit Panamá, Kolumbien und Südkorea an den Kongreß leiten zur Ratifizierung.

Nur wann er dies tun werde , sagte er nicht. Der Vertrag mit Panamá war schon 2007 paraphiert worden. 

Die vor den Kopf gestoßenen „Partner“ der USA orientieren sich längst anderweitig und laufen den USA nicht mehr hinterher.

Zement für den Kanal

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Das Konsortium „Grupe Unidos“, daß die Kanalerweiterung hinsichtlich der großen dritten Schleusen ausführt, steht nun in Vertragsverhandlungen mit Materiallieferanten. 

Mit „Cemento Panamá“, eine Tochter von „Argos de Colombia“, wurde nun ein Vertrag abgeschlossen in Höhe von USD 65 Millionen für die Lieferung von Zement und anderen Baumaterialien. Wie viel Tonnen Zement notwendig sein werden, ist noch nicht bekanntgegeben.

„Cemento Panamá“ hatte USD 100 Millionen investiert, um seine Lieferkapazität auf 1,6 Millionen Tonnen Zement pro Jahr zu steigern. Zuvor hatten die Kolumbianer der „Holcin de Suiza“ deren Aktien an der „Cemento Panamá“ abgekauft, um 100% der Eigentumsanteile zu halten.

La Niña kommt

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Von der Trockenheit El Niños hat man in diesem Jahr nichts gemerkt. Nun kommt seine feuchte Schwester, La Niña.

Die Nordamerikaner von NOAA und ihr Sachbearbeiter Aristides Lorlesse bestätigen nun die tatsächliche Existenz des „La Niña-Phänomens“. 

Infolgedessen soll es bis zum Ende des Jahres viel Regen geben in Panamá. Und statt daß die Trockenzeit im Dezember beginnt, soll es bis Februar 2011 regnen – natürlich nicht permanent, aber eben öfter und wohl heftiger als üblich.

La Niña („das Mädchen“) tritt meist im Anschluss an ein El Niño-Ereignis auf. La Niña ist sozusagen dessen Gegenteil. Sie geht mit überdurchschnittlich hohen Luftdruckunterschieden zwischen Südamerika und Indonesien einher. Dies führt zu stärkeren Passatwinden und einer allgemein verstärkten aber abgekühlten Walker-Zirkulation. Vom Passat wird im Pazifik das warme Wasser an der Oberfläche nach Südostasien getrieben. Vor der Küste Perús strömt darum kaltes Wasser aus der Tiefe nach, das bis 3 °C unter der Durchschnittstemperatur liegt. Für Südamerika bedeutet das Trockenheit, nicht aber für Mittelamerika.

Vielleicht irrt man sich wie im Fall El Niños. Statt Trockenheit Regen – statt Regen Trockenheit?