08. / 09. August 2009

Punta Chame
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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

 

Küstenland und Inseln unter Marktpreis

Punta Chame

 

Rodolfo Miguel Charro Espino ist der Onkel des bis Ende Juni als Präsident Panamás agierenden  Martín Torrijos. Er ist aber nicht nur Onkel, sondern auch selbst Präsident – allerdings der Gesellschaft Corporación Playa Blanca. 

Diese Gesellschaft entfaltete aber auch Aktivität in Punta Chame, der langen ins Meer reichenden Landzunge vor Coronado. Dort sicherte sich Onkel Besitzrechte und wartete auf die neuen Gesetze im April, die den Kauf, also den tatsächlichen Eigentumserwerb,  von Land direkt an der Küste und sogar von Inseln erlaubt.

Kaum war das Gesetz, erhob er auch im Mai sogleich Klage auf Erwerb des Grundeigentums in Punta Chame zu einem Preis von 1,5 Cents pro Quadratmeter, was einen tatsächlichen Marktwert hat von ca.  USD 100,00 / Quadratmeter. Gern zahlt seine Gesellschaft hierfür die „Unsumme“ von USD 7.650,00.

So einfach verdient man USD 50 Millionen, wenn man einen Verwandten zum Präsidenten hatte, der Lücken im Gesetz „übersah“ zugunsten von Inhaber von Besitzrechten am richtigen Ort.

Nun muss die Gesellschaft allerdings noch ihr Besitzrecht lückenlos belegen. Da Torrijos nicht mehr regiert, werden Fehler auch rein formaler Art gravierende Folgen haben. Man sucht sie nun akribisch.

Busfahrer wollen streiken

Sie wollen streiken

 

Drei Stunden hatten die Busfahrer der Vereinigung „Canatra“ am Mittwoch mit Regierungsvertretern hinter verschlossenen Türen verhandelt. Man will Entschädigung bekommen für die Ausserdienststellung der alten Wrackbusse – Kampf der Erneuerung!

Nachdem man wenig Erfolg im Rahmen der Verhandlungen hatte, will man nun ab 11. August in einen unbefristeten Streik treten. Die Regierung hatte angeboten, dass jeder Eigner / Fahrer der alten stinkenden Rostlauben sich bewerben kann für einen der neuen Busse. Aber da müsste man ja selbst etwas investieren …

El Valle wertet sich auf

Einige neue Hotels haben eröffnet in El Valle de Antón in den Bergen nahe der Pazifikküste etwa 40 Autominuten von der Strandgemeinde Coronado entfernt.

 

El Valle

Gestartet war der Tourismus dort einst mit Eröffnung des Hotels Pan-Americano, das heute „Hotel Campestre“ heisst. Die Zeiten haben sich auch dort verändert. Man kann jetzt in El Valle in einem irischen Pub sein Guinness trinken oder Yoga in einem Spa betreiben.

Es gibt nun diverse neue Hotel, einige kleinere, die nur Bed & Breakfast anbieten. Insbesondere aber sind einige der bestehenden beliebten Unterkünfte renoviert worden.

Das Hotel Campestre wird erweitert um einen Zusatzbau mit 32 Zimmern und 4 Sälen für Veranstaltungen. Die Investition wird zwischen USD 2 und USD 2,5 Millionen betragen. 

Das Hotel Los Mandarinos legt nach mit einem neuen Anbau und 14 Zimmern. Man baut einen Swimming Pool, schafft Räume für Kinder, eine Snack Bar und einen Irish Pub.

Innerhalb von 5 Monaten verdoppelt El Valle seine Übernachtungsangebote.

Seinen Erfolg verdankt  El Valles, eine Ortschaft inmitten des vegetationsreichen Kraters eines lange erloschenen Vulkans, seiner Umgebung mit Wasserfällen im tropischen Bergwald, seiner Flora und Fauna mit vielen seltenen Orchideen, der dort stark vertretenen Indiobevölkerung mit Resten aus vorkolumbianischer Zeit – und seiner relativen Nähe zur Hauptstadt und den bedeutenden Ferienorten am Pazifik.

Mutter des Präsidenten bestohlen

Mutter Martinellis

 

Bislang Unbekannte sind in das Büro von Gloria de Martinelli, der Mutter des Präsidenten, eingedrungen. Das Büro liegt hinter dem Súper 99 in Vista Hermosa.

Als Beute ging ein Computer mit. Solange es nur ein Windows Kasten war und kein Mac, hält sich der Schaden in Grenzen.

Die Polizei von Bethania ermittelt.

Die LatAm Five

 

Uribe, Calderon und Martinelli

Alle Welt redet immer wieder von den irren Ländern Lateinamerikas mit ihren ausgeflippten linkslastigen Präsidenten – von Venezuela, Bolivien, Nicaragua Kuba und Ecuador.

Nicht so die Investoren in Lateinamerika. Diese kümmern sich mehr um die LatAm Five, um Mexiko, Brasilien, Kolumbien, Perú und natürlich Panamá.

Trotz seiner aktuellen Probleme gehört Mexiko aufgrund seiner engen Bindung zu den USA noch immer zu den interessanten Ländern für multinationale Unternehmen.

Die LatAm Five haben gemeinsam ein Bruttoinlandsprodukt von USD 3 Billionen.  Das entspricht 72% des Bruttoinlandsproduktes von ganz Lateinamerika. Das ist auch etwa 10 Mal mehr als das Bruttoinlandsprodukt der linken Radaustaaten. In den LatAm Five wohnen 378,6 Millionen Einwohner, im Linksblock verirren sich 58,2 Millionen Einwohner (Kuba ist in den Zahlen nicht eingeschlossen, die hält man in sozialistischer Transparenz geheim.

Lula und Garcia

 

Natürlich kann man hinsichtlich der Grösse nicht Brasilien und Panamá gleichsetzen. Gleichwohl ist Panamá mit seinem Kanal, den zweit- und drittgrössten Containerhäfen Lateinamerikas, der grössten Handelsflotte der Welt, der zweitgrössten Zollfreizone der Welt und seiner Brückenfunktion mit zahlreichen Standortvorteilen für Unternehmungen ebenfalls von grosser Bedeutung Es kommt hinzu, dass die Staatschefs dieser 5 Länder auf der selben Wellenlänge funken. In vielen Dingen stellen die Präsidenten untereinander Einvernehmen her, die Herren Luiz Inacio Lula de Silva (Brasilien), Alan Garcia (Perú), Alvaro Uribe (Kolumbien), Felipe Calderon (Mexiko) und Ricardo Martinelli (Panamá).

So formen die LatAm Five ein faktisches Bündnis zum Vorteil von Investoren aus aller Welt, die am Wachstumsmarkt Lateinamerika interessiert sind.

Die Klatschjournalisten sind weiter besser bei Chávez und Konsorten aufgehoben.

Virus A(H1N1) in Panamá

Von 10 neuen Fällen berichtet das Gesundheitsministerium.

Die Zahl der insgesamt bestätigten Fälle beträgt damit jetzt 610. 94% der Infizierten haben aber die Krankheit bereits überstanden und führen wieder ihr normales Leben.