07. Januar 2011

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Trinkwasserprobleme

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Panamá hat nur gut 3 Millionen Einwohner.

Ein Drittel von diesen Panamaern hat seit einem Monat – konkret seit den heftigen Niederschlägen vom 7. Dezember – kein sauberes Trinkwasser mehr.

Betroffen sind weite Teile der Haupstadt.

Die beiden Wasseraufbereitungsanlagen  von Chilibre werden mit der Verschmutzung des Lago Alajuela nicht fertig. Die Filteranlagen sind der Masse des Drecks nicht gewachsen. Die Versogung mußte eingestellt werden, und nur die ganze neue Wasseraufbereitungsanlage funktioniert, was natürlich nicht reicht. 

In Veranillo und Villa Guadalupe sowie in San Miguelito haben die Menschen seit Montag überhaupt kein Trinkwasser mehr geliefert bekommen.

Die großen Hotels der Stadt mit ihren eigenen Wäschereien haben bislang noch alles überstanden. Nur hält kein Reservetank ewig. Bei den kleineren Hotels herrscht teilweise schon Panik. Die Hotelbelegung beträgt zur Zeit 60%. Aufgrund diverser Veranstaltungen wie Messen wird ab 10. Januar aber ein Anstieg auf 74% erwartet. 

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In den Supermärkten werden auch keine Gallonen mit Trinkwasser mehr verkauft. Glücklich, wer einen eigenen Brunnen mit sauberem Trinkwasser hat.

Centenario Schaden

Experten sind sich nun einen Monat nach dem Desaster an der Brückenauffahrt zur Centenario sicher, daß an dieser Stelle die Auffahrt so hätte nie konstruiert werden dürfen. 

Die Reperaturkosten werden USD 15 Millionen übersteigen.

Schäden an der Atlantikküste

 

Man räumt noch immer auf nach dem großen Regen.

In Portobelo ist noch kein Ende abzusehen bei den Aufräumarbeiten nach den Erdrutschen, die bis zur historischen portobelo_erdrutsch.jpg“Festung Santiago de la Gloria" vordrangen.

Touristen von Kreuzfahrtschiffen machen derzeit keine Ausflüge mehr nach Portobelo. Der Kreuzschiffahrtshafen „Colón 2000“ ist deshalb von mindestens drei Schiffen gar nicht mehr angelaufen worden.

Der Weg von Llano de Chepo nach Cartí in der Comarca Kuna Yala (San Blas Archipel) ist ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Auf 20 km sind 18 Schäden entstanden. Das befährt man besser derzeit nicht. Allerdings ist das der Weg in das vom „Lonely Planet“ gepriesene „Tropenparadies“.

Da freuen sich nur die lokalen Fluglinien.

Darlehenszinsen in Panamá niedrig wie nie

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Die panamaische Bankenaufsicht gab bekannt, daß derzeit die Zinssätze für Darlehen an den Handel 7,5% betragen. Konsumentenkredite kosten 9,9% und Kredite an die Industrie werden mit einem Zinssatz belastet von 7,6%.

Die Zahlen vor einem Jahr lauteten noch: 10,5%, 12,7% und 10,5% (in derselben Reihenfolge).

Es macht für panamaische Unternehmen derzeit daher mehr Sinn, darlehensfinanziert zu investieren als zu sparen.