05. Juni 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Martinelli beim spanischen König

Ricardo Martinelli, ab 1. Juli neuer Staatspräsident Panamás, macht bereits seinen Antrittsbesuch in Spanien.

Gestern traf Martinelli sich in Madrid mit dem spanischen König Juan Carlos sowie mit dem spanischen Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero. Martinelli spekuliert bereits darauf, daß Spanien im ersten Halbjahr 2010 den Vorsitz in der EU haben wird. In dieser Zeit werden Vertiefungen der wirtschaftlichen Zuisammenarbeit zwischen der EU und Mittel – wie Südamerika angestrebt.

Der künftige Außenminister und Vizepräsident Juan Carlos Varela reist Samstag bis zum 12. Juni nach Japan. Die japanische Regierung unterstützt die Erweiterung des Panamá Kanals finanziell mit erheblichen Mitteln. Japan verfügt über sehr große Erfahrungen im Transportwesen, die sich Panamá zunutze machen möchte.

Der noch amtierende Prösident Martín Torrijos läßt sich zeitgleich die Ehrendoktorwürde der "Universidad Autónoma de Santo Domingo" (UASD) verleihen. Der Bedeutungswechsel hat demnach schon vor dem 1. Juli eingesetzt.

Korruption in Panamá

Transparency International legt seinen aktuellen Korruptionsbarometer vor, der für 69 Länder erstellt wird. Dieser ist in Skalen eingeteilt von 1 bis 5, wobei "5" die schlechteste Wertung in Sachen Korruption darstellt, die überhaupt möglich ist.

Parlament und politische Parteien Panamás stecken demnach tief im Korruptionssumpf. Beide Bereiche erreichen einen Skalenwert von 4,6. Leider aber rangiert auch die Justiz nicht weit dahinter: 4,4.

Die Ergebnisse bestätigen den in der Bevölkerung vorherrschenden Eindruck, daß die angekündigten Bemühungen der abgewählten Regierungspartei zur Eindämmung der Korruption ergebnislos waren. Dies meinen jedenfalls 65% der Panamaer, 25% meinen, sie seinen sich hinsichtlich möglicher Effekte im Unklaren.

Derartige Ergebnisse sind allerdings für Lateinamerika nicht untypisch: 81% der Argentinier und 59% der Chilenen sind der Aufassung, die Antikorruptionsmaßnahmen ihrer Regierungen seien ineffektiv. Am besten schneidet noch Kolumbien ab mit 34%.

Martrinelli versprach nicht nur Besserung, ein wirksames Antikorruptionsprogramm war ein zentrales Wahlversprechen. Was daraus wird, werden wir im Laufe der Jahre sehen.

Kritik am Präsidenten

Die Beteiligung des noch amtierende Präsidenten Martín Torrijos an Geschften seines Vettern stößt auf heftige Kritik der "Alianza Pro Justicia y Transparencia Internacional".

Hier wurden Interessenkonflikte geschaffen zum Nachteil des Staates.

Die "Asociación de Navieras de Colón" kritisiert zwischenzeitlich, daß die Familie Torrijos dabei ist, sich in der Hafenindustrie ein Monopol aufzubauen.

Weniger Container

Gemäß den Zahlen der "Autoridad Marítima de Panamá" (AMP) ist der Containerumschlag in den Häfen Panamás in den ersten 4 Monaten des Jahres um 3,4% zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr.

Hotelbelegung

Die Belegung der Hotels in der Hauptstadt lag im Mai dieses Jahres um 42% unter den Werten im Mai 2008.

Da mag nicht nur die weltweite Krise eine Rolle spielen, da tritt auch der Effekt der "gripe porcina" hinzu.