04. November 08

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Außerordentliche Dividendenausschüttung

Die BG Financial Group, Inc. – Holding der fusionierten panamaischen Banken “Banco General” und “Banco Continental” – zahlt für das Jahr 2008 pro Aktie eine zusätzliche Dividende aus von 20 Cents. Die Auszahlung erfolgt am 12. Dezember zusammen mit der regulären Dividendenausschüttung von ebenfalls 20 Cents für das vierte Quartal des laufenden Jahres. Berücksichtigt werden alle, die Aktieninhaber sind seit 30. November 2007. Gesamtdividende pro Aktie somit ein glatter Dollar.

Woanders auf der Welt werden auf Bankaktien überhaupt keine Devidenden ausgezahlt, und man ist froh, wenn die Banken nicht Pleite gehen. In Panamá zahlen die Banken Sonderausschüttungen.

Kreuzfahrtschiffe

Panamá ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrer. Vor 8 Jahren hatte Panamá eine Vereinbarung getroffen mit der “Florida Caribbean Cruise Association”. Seither steigt die Zahl der Kreuzfahrtschiffe beständig, die Panamá anlaufen. Angelaufen werden Gatun, Colon 2000, Cristobal, Balboa, Fuerte Amador und Kuna Yala. 40 Kreuzfahrtschiffe stehen zwischenzeitlich auf der Liste, die Panamá regelmäßig anlaufen. Sie gehören unter anderem den Linien Carnival Corporation, Celebrity Cruises, Cunard Line Cruises und P&O Cruises an.

Die neue Anlegestelle “Puerto Colon 2000” wird im Dezember dieses Jahres fertig werden und erlaubt dann auch das Anlegen von Schiffen der Royal Caribbean Linie wie der “Enchantment of the Seas” mit einer Crew von 1.000 Personen und Gästen bis zu 2.500.

Für dieses Schiff wird Puerto Colón 2000 der Heimathafen werden. Das erlaubt Seereisenden aus Südamerika und Europa, in der Karibik auf Kreuzfahrt zu gehen, ohne sich erst umständlich um ein USA-Visum zu bemühen, was bei einem US-Hafen als Abfahrtsort notwendig wäre. Die Diskriminierung durch die US-Einwanderungsbehörde kann man sich erst Recht dergestalt sparen. Das alles funktioniert in Kooperation mit der panamaischen Copa Air mit ihrer modernen Flugzeugflotte. Es wurden Verbindungen geschaffen, die den Gästen einen reibungslosen Transport zur “Enchantment of the Seas” gestatten. Der Ausbau des Flughafens Tocumen ist hierbei ebenso hilfreich wie die neue Autobahn Panamá-Colón.

Einnahmen von Auslandsbesuchern

Knapp 918 Millionen Dollar haben Besucher aus dem Ausland in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres ausgegeben. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren das 769 Millionen Dollar gewesen, ein Anstieg von ca. 20% somit.

Begünstigt hat das vor allem die Hotels und Restaurants in der Hauptstadt. Im Landesinneren profitierten die Tourismusgebiete durch Besucher aus Lateinamerika, insbesondere das “De Cameron” und die “Playa Blanca” an der Pazifikküste.

Vielfach sind es nicht die Touristen, die zur Steigerung beitragen. Es strömen derzeit erhebliche Mengen an Fluchtgelder nach Panamá. US-Bürger schätzen, nicht den Dollarraum verlassen zu müssen um ihr Geld bei verläßlichen Banken anlegen zu können. Europäer schichten in erheblichem Umfang ihre Vermögenswerte aus Liechtenstein und der Schweiz um nach Panamá. Und bei den panamaischen Banken stellt man sich persönlich vor.

Nicht nur Tourismus, was in Panamá wächst.

Itar-Tass

Die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass eröffnet in dieser Woche ihr Büro für Mittelamerika. Natürlich in Panamá.

“Panama is a country with great dynamism and one that is very stable, a country that found its way and has excellent prospects. And we are confident that the enlargement of the Canal will give a further impetus to its economic development,” begründet Itar-Tass Generaldirektor Vitaly Ignatenko die Standortentscheidung.

Dollar-Anstieg

Der Dollar, auch die Landeswährung von Panamá seit 105 Jahren, hat im vergangenen Monat die stärkste Wertsteigerung an den internationalen Devisenmärkten erfahren seit 17 Jahren. Welche Folgen hat das für Panamá?

In erster Linie verbilligt das die Importe aus Nicht-Dollarländern. Da gleichzeitig die Transportpreise durch fallende Ölnotierungen fallen, wird der Verbraucher bald von Preissenkungen profitieren.

Die Exportprodukte Panamás verteuern sich zwar, allerdings ist der Hauptabnehmer die USA. Dort ist demnach weniger die Währung das Problem als die Rezession – in Europa treffen Rezession und starker Dollar als Belastungsfaktoren für panamaische Exporteure zusammen.

Für die Bauwirtschaft stellt sich der Vorteil verbilligter Baumaterialien aus dem Ausland ein (Asien, Lateinamerika). Für Immobilienerwerber aus Nichtdollarländern verteuert sich natürlich ein Immobilienerwerb. Allerdings erwirbt der Käufer Immobilieneigentum in einem Land mit einer stabilen Währung ohne die sonst üblichen Schwankungen in Lateinamerika.

Für den Tourismus stellt Carl-Fredrik Nordström, von der “Autoridad Nacional de Turismo” (ATP) fest, daß Urlaub in Panamá zwar teurer wird. Andererseits bietet Panamá nicht Urlaub auf der Stufe eines Entwicklungslandes an, sondern mit Dienstleistungen wie in den hochentwickelten Ländern der Welt zu einem sehr günstigen Preis (“Panamá es un país con servicios de primer mundo, que todavía resulta mucho más barato que otros países con servicios similares”).

Die Kanal Passage wird zwar für Nutzer, die nicht in Dollar kalkulieren, teurer. Dies wird allerdings mehr als ausgeglichen durch die gefallenen Treibstoffpreise.