6. Dezember 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Neue Schätzungen zum Bruttoinlandsprodukt

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften schätzen das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes für Panamá im Jahr 2009 neu ein auf der Grundlage der gravierenden weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise.

Fahren weniger Schiffe durch den Kanal, trifft das Panamá. Es trifft Panamá auch, wenn weniger Schiffe die großen hochmodernen Containerhäfen anlaufen. Werden in der Zollfreizone von Colón weniger Waren umgesetzt, bleibt Panamá davon nicht unberührt. Und natürlich ist Panamá betroffen, wenn die USA weniger landwirtschaftliche Güter abnehmen. Panamá ist Zentrum des Warenumschlages für Mittel– und Südamerika, jede wirtschaftliche Abkühlung trifft mithin das Land.

2007 wuchs das Bruttoinlandprodukt um den Rekordwert von 11,5%. Dieses Jahr wird Panamá mit einem Wert von 9% Wachstum über die Ziellinie laufen. Bislang war für Panamá im kommenden Jahr ein Wachstum von gut 9% prognostiziert worden.

Das wird nicht haltbar sein: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften “Indesa” und “Deloitte” wie auch das “Centro Nacional de Competitividad de la Asociación Panameña” kommen nun – krisenbereinigt – auf eine ca. 3% niedrigere Wachstumsrate. Die unabhängig voneinander vorgenommenen Schätzungen der drei Institute bewegen sich sehr nah beieinander und weisen ein Wachstum des Bruttoinlandproduktes für 2009 aus zwischen 5% und 6%.

Das wird im Land nun natürlich Enttäuschung auslösen. Man ist verwöhnt. Eine Katastrophenmeldung ist das andererseits aber auch wieder nicht. Ein Wirtschaftswachstum zwischen 5% und 6% (Indesa konkret schätzt 5,7%) kann sich immer sehen lassen. Zumal die Inflationsrate im Jahr 2009 deutlich fallen wird.

Viel spricht dafür, daß die Spanne zwischen Wirtschaftswachstum und Geldentwertung eher zugunsten des Wirtschaftswachstums zunehmen wird, denn die weltweiten Preise purzeln synchron mit den Minuswerten in den großen Industrienationen. Es kann gut sein, daß das Realwachstum in Panamá 2009 am Ende höher ausgefallen sein wird, als es jetzt geschätzt wird.

Krisengewinner: Peru und Panamá

“Latin Business Chronicle” gibt eine Übersicht über die lateinamerikanischen Gewinner und Verlierer der derzeitigen weltweiten Wirtschaftskrise.

Als große Verlierer werden die Länder Mexiko, Venezuela, Argentinien und Ecuador vorausgesehen, zu den Verlierern gehören ferner die Länder Mittelamerikas und die Dominikanische Republik.

Nicht zu Mittelamerika wird in dieser Übersicht Panamá gezählt. Im Gegenteil wird Panamá neben Peru zu den beiden Gewinnern der Krise erklärt. Das heißt nicht, daß dort das Wirtschaftswachstum noch weiter steigt. Das Wachstum ist auch dort rückläufig und Peru wird auch “nur” noch bei ca. 7% Wachstum eingeschätzt. Aber die relative Stärke zu den anderen Nationen nimmt deutlich zu. Wachstumsraten von 7% und ca. 5,7% sind für das kommende Jahr 2009 Traumwerte.

Zwischen den Gewinnern und Verlierern rangieren Staaten wie Brasilien, Kolumbien und Chile.

Die Welt um uns herum

Ca. 5,7% Wirtschaftswachstum für Panamá lauten die Prognosen im kommenden Jahr 2009. Um uns herum sieht es weit finsterer aus. Über die Lage in den USA ist hinreichend berichtet worden.

Spaniens Industrie hat seine Produktion gedrosselt wie noch nie. Die Fertigung ging im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um fast 13% zurück, wie das Nationale Statistikamt in Madrid gestern mitteilte. Experten sehen den drastischen Einbruch bei der Produktion als Hinweis, daß die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone 2009 in die schwerste Wirtschaftskrise seit 50 Jahren steuern wird.

Die Bundesbank rechnet damit, daß die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr um 0,8% schrumpft. Die Aussichten hätten sich seit Herbstbeginn "markant verschlechtert". Erst im Jahr 2010 soll das Bruttoinlandsprodukt wieder wachsen, und zwar um 1,2%. Die Prognose sei allerdings "mit hoher Unsicherheit verbunden", merkten die Bundesbanker an. – Das meint auch die Deutsche Bank: Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der Deutschen Bank im kommenden Jahr viel stärker schrumpfen als von der Bundesregierung und Wirtschaftsexperten bisher angenommen. Im nächsten Jahr könne das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 4 % schrumpfen, sagte der Chefvolkswirt der Bank, Norbert Walter, der "Bild"-Zeitung. Die Wahrscheinlichkeit dafür betrage "rund ein Drittel". Sollte die Prognose sich bewahrheiten, wäre dies die größte Krise seit Bestehen der Bundesrepublik.

Wo investiert man als denkender Mensch? Dort wo Krise herrscht? Dort, wo die Wirtschaft schrumpft? Oder dort wo es Aufschwung gibt?

Und selbst nachdem die weltweite Rezession Panamá stärker betrifft als bislang eingeschätzt worden war: unter 5% Wachstum beendet dieses Land das Jahr 2009 nicht, dafür ist Lateinamerika insgesamt zu stark. Wer sich im Krisensumpf wohlfühlt, der mag dort bleiben.

Kriminalität in Mittelamerika

Einsam an der traurigen Spitze liegt Guatemala mit in diesem Jahr bisher 5.432 ermordeten Menschen. Panamá kommt bislang auf 379 Mordfälle.

Selbst wenn man berücksichtigt, daß Guatemala mit ca. 13 Millionen Einwohner etwa viermal so viele Einwohner hat, ist der Unterschied gravierend. Es sind einwohnerzahlbereinigt noch immer ca. 360% mehr Morde in Guatemala als in dem vergleichsweise sicheren Panamá.

Freihandel mit Kanada

Vor Juli noch sollen die Verhandlungen eines Freihandelsabkommens zwischen Panamá und Kanada beendet sein, sagt das Handels- und Wirtschaftsministerium (Mici). Die Unterzeichnung würde dann noch in die auslaufende Amtszeit des Präsidenten Martín Torrijos fallen.

Aktuelle Benzinpreise

Ab heute lauten die höchstzuläsigen Treibstoffpreise an den Tankstellen in Panamá City pro Gallone (3,785 Liter) wie folgt:

Normalbenzing: USD 2,05, Superbenzin: USD 2,25, Diesel: USD 2,30, Super-Diesel: USD 2,33.

Je nach Region = Entfernung von Panamá City bzw. Colón sind etwas höhere Preise zulässig. In der Region Coronado z.B. 1 Cent mehr, in David 8 Cents mehr, in Changuinola 19 Cents mehr.