Whatever in takes

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Die Finanzmärkte sind längst über den Rand des Abgrunds hinausgeschossen und halten sich nur dank der Fluten billigen Geldes, das die Zentralbanken ohne Rücksicht auf die Realwirtschaft drucken, noch in der Schwebe. Erst war es die Fed, dann die japanische Zentralbank, und nun wurde der Staffelstab an die EZB weitergereicht.


Die Risiken sind aber auch gewachsen, weil die Währungen zu Waffen umfunktioniert werden. Dafür verantwotlich sind die USA.

"Amerika versucht, seinen Einfluß mit finanziellen Mitteln auszuweiten", schreibt Ian Bremmer, Gründer der international geachteten Denkfabrik Eurasia Group, die geopolitische Großtrends analysiert. Bremmer diagnostiziert ein Aufrüsten mit den Waffen der Finanzen ("weaponization of finance").

  • Die französische Großbank BNP Paribas hatte sich nicht an Handelsrestriktionen gehalten, die zwar für US-Konzerne gelten, für Europäer aber rechtlich überhaupt nicht bindend sind. Die USA drohten daraufhin, die Bank vom Dollarhandel auszuschließen.
  • Rußland wird bedroht mit dem Rauswurf aus dem internationalen Swift-Zahlungssystem, das für globale Nachrichten und Transaktionen zwischen Brokern, Banken und Börsen genutzt wird. Der Rauswurf würde Moskau faktisch vom weltweiten Finanzwesen abgekoppelt.

Rußland erklärte, eine derartige Maßnahme würde man als Kriegeserklärung auffassen und sofort die diplomatischen Verbindungen zu den USA beenden. Aber das ist nicht alles. Wo Waffen existieren, werden Gegenwaffen erschaffen.

Und das ist bereits passiert:

Rußland hat mit China, Indien und Brasilien bereits eine eigene Entwicklungsbank gegründet, die zur Keimzelle einer eigenen monetäre Sphäre werden wird, die vom Westen unabhängig operiert. Zudem häuft die Zentralbank in Moskau immer größere Mengen Gold an, die genutzt werden könnten, um sich vom Dollar unabhängig zu machen.

 

Ohnehin sind die USA eine Macht auf dem absteigenden Ast. Es gibt Waffen, die darf man nicht einsetzen. Aber die USA haben den Dollar als Waffe ins Spiel gebracht. Es wird sich erweisen, daß sich damit der Dollar als Weltleitwährung selbst abgeschafft hat.


Wie Welt schwankt, die Welt ist im Umbruch. Die großen Unglücke der Geschichte ereignen sich häufig, wenn die Menschen oder die herrschenden Systeme keinen Ausweg mehr aus ihren Schwierigkeiten sehen so wie derzeit die USA.

 

Es geht darum, den Umbruch möglichst unbeschadet zu überstehen. Was wir dabei tun können beschränkt sich darauf, bestehende Vermögenswerte sicher durch die Krise zu geleiten. Dazu an anderer Stelle mehr. 


Zunächst wollen wir zur Schärfung der Sinne nacheinander einige Brandherde betrachten.

 

Die Systempresse, der Mainstream, ist wenig hilfreich:

  • Wenn der Dollar steigt, ist das der Beweis, daß der Dollar weiterhin der sichere Hafen in unsicheren Zeiten bleibt;
  • wenn der Euro steigt, sieht es schlecht aus für die Exportchancen der Eurozone;
  • wenn der Dollar fällt, ist das toll für die US-Exporte und zeigt, daß die USA den „Währungskrieg“ gewonnen haben;
  • wenn der Euro fällt, steht die Gemeinschaftswährung vor dem Zerfall und die Eurozone vor dem Beitritt zur Dollarzone.

Sogar die Währungsschwankungen werden positiv bewertet, denn sie ermöglichen den Aktienmärkten, Rekordgewinne zu produzieren.

Wer verstehen will, was sich am Aktien- oder Devisenmarkt abspielt, sollte wirklich keine Zeit mit der Lektüre der Kommentare in den Finanzmedien verschwenden. Besser ist es, sich auf die Fakten zu konzentrieren und sich seine eigenen Gedanken zu machen. Die Wahrheit ist, daß niemand mit Recht behaupten kann, wirklich zu wissen, was vor sich geht.

 

Wir denken allerdings, man muß sich schleunigst auf den „Day after“ vorbereiten.

 

Dazu werden wir dann auch richtig konkret unter dem Menüpunkt „Sicher durch die Krise“. 


Der Sog des Mainstreams reißt uns direkt über die Klippe und in die Tiefe. Wer zur Quelle will, muß gegen den Strom schwimmen. Wir wollen unsere Strategien vorstellen, noch rechtzeitig vor der Klippe aus dem Mainstream auszuscheren und sicheren Boden unter die Füße zu bekommen.


Aber erst kommt die Lageanalyse.