Die Schlange und der Schwanz

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Der wesentliche Gläubiger der öffentlichen Hand in den USA ist die öffentliche Hand selbst!

 

Die Schlange beisst sich selbst in den Schwanz.

 

Gemäss einer Studie von „Sprott Asset Management“, einer durch intelligente makroökonomische Analysen bekannten kanadischen Vermögensverwaltungsfirma, befanden sich im Jahr 2008 von total rund 10 Billionen ausstehenden öffentlichen Schulden mehr als 4 Billionen oder etwa 40 Prozent in der Hand von sogenannten „Intragovernmental Holdings“. Zu diesen Holdings gehören Institutionen der sozialen Wohlfahrt, deren Vermögen, das gebildet wurde, um (halbwegs) den künftigen Verpflichtungen nachzukommen, in speziellen Schuldpapieren des Schatzamts angelegt ist. Diese Schuldpapiere heissen „Intragovernmental Bonds“. Der zahlungspflichtige Destinatär von, beispielsweise, Medicare, der amerikanischen Gesundheitsvorsorge, ist mit anderen Worten indirekte Finanzquelle für das Schatzamt.

 

Um Aktiva mit realer Werthaltigkeit handelt es sich bei den betreffenden Intragovernmental Bonds“ mit Gewissheit nicht.

 

Denn wenn man im Geiste die beiden Bilanzen,

 

  • jene des Schatzamtes
  • und jene der besagten Institutionen,

 

konsolidiert, dann ergibt sich eine tautologische Situation, die nur dann nicht in einer totalen Wertlosigkeit der Aktiven der sozialen Wohlfahrtstrusts endet, solange das Schatzamt in der Lage ist, sich am Kapitalmarkt in immer höherem Masse zu bedienen.

Schauen wir deshalb einmal auf diese alles entscheidende Mittelflussrechnung.

Gemäss besagter kanadischer Studie musste das amerikanische Schatzamt im Jahr 2008 eine Neuverschuldung in der Höhe von 705 Milliarden Dollar finanzieren. Sie wurden zur Deckung des Budgetdefizits von 455 Milliarden sowie eines Spezialdefizits für den Irak- und Afghanistankrieg von 250 Milliarden gebraucht.

Im Jahr 2009 wird die Neuverschuldung etwas mehr als 2‘000 Milliarden Dollar betragen, wobei die mittelöstliche Kriegskasse mit rund USD 200 Milliarden, das „ordentliche“ Budgetdefizit mit USD1’845 Milliarden zu Buche schlagen.

Jemand muss diese Schulden kaufen, finanzieren.

Wie verhalten sich aber die einzelnen Gläubigerkategorien?

a)

Die Nummer 2 in der Rangliste der Gruppe von Gläubigern, die „Foreign and International

Holders“, das heisst die Gesamtheit aller ausländischen Gläubiger wie Notenbanken, Staatsfonds, Privatinvestoren und dergleichen kauften im Jahr 2008 rund 560, in diesem Jahr bis August aber insgesamt erst 460 Milliarden Dollar. In den Monaten März und April waren sie im Gegenteil aber sogar Nettoverkäufer von US-Staatspapieren.

b)

Andere Kategorien wie Pensionskassen, Staaten und Kommunen und Anlagefonds scheinen sich in diesem Jahr ebenfalls tendenziell eher der Staatspapiere zu entledigen.

Fazit:

 

Die üblichen Finanzierungsquellen des amerikanischen Staats sind schlicht am Versiegen.

Die letzte Rettung kommt von der amerikanischen Notenbank, welche mit ihrem „Quantitative Easing“ genannten Programm zum

 

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derzeit Monat für Monat bis zur Hälfte aller neu emittierten Schuldpapiere aufkaufen muss.

 

  • Die USA sind nicht nur hoffnungslos verschuldet,
  • sie bleiben auf ihren Zertifikaten längst sitzen.

 

 

Das hat Capital seinen Lesern verschwiegen.