20. / 21. Juni 2009

La Bandera
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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Panamá attraktiv für deutsche Unternehmen?

La Bandera

Der "Prognos Freihandels- und Investitionsindex" analysiert die attraktivsten Auslandsmärkte für deutsche Unternehmen.

Er zeigt für die 100 größten Volkswirtschaften der Welt auf, und wie attraktiv es ist aus spezieller deutscher Sicht, sich dort als Exporteur oder als Investor zu engagieren. Nun ist völlig klar, daß für das normale deutsche Unternehmen aus regionaler Sicht nichts interessanter ist als ein ausländischer Standort, der nahe bei Deutschland liegt. Das schlägt sich im Index sehr deutlich nieder. Gleichwohl ist das aus der Sicht Panamás hochinteressant.

Das Gesamtranking ergibt sich aus der Gesamtschau von "Statik" und "Dynamik". Die Teilranglisten "Exporte" und "ausländische Direktinvestitionen" fließen in den Faktor "Statik" mit ein. Im Gesamtranking erhält der Faktor Statik ein deutlich höheres Gewicht als die Teilrangliste "Dynamik". Der Index ist insoweit verzerrt – zum Nachteil Panamás. Dennn gerade in Sachen "Dynamik" erreicht Panamá einen Spitzenrang selbst bei Prognos …

… weltweit Position 3!

Nur Hong Kong (Indexwert 7.14) und China insgesamt (6.41) liegen besser als Panamá mit einem Indexwert von 5.98. Indien an Position 8 erreicht den Wert 5.75, Perú, das weitere lateinamerikanische Land mit bemerkenswerter Dynamik, liegt direkt hinter Indien mit dem Wert 5.67. Singapur als 19. erreicht 5.37. Die Schweiz an Position 36 kommt auf 5.02 gleichauf mit Zypern.

Die Teilrangliste Dynamik zeigt, welche Märkte in den zurückliegenden Jahren am stärksten an Attraktivität gewonnen haben und sich in Zukunft dynamisch entwickeln – natürlich unabhängig vom Ausgangsniveau. Das war allerdings in Panamá auch nicht schlecht.

Zum Gesamtergebnis: Da liegt Panamá auf Rang 59 (4.38).

Die extra ausgewiesene Statik weist auf Platz 61 (4.2) aus, der damit zusammenhängende Exportsektor auf Position 67 (3.8), wobei man beachten muß, daß man in ein Land mit gut 3 Millionen Einwohner nicht endlos viel exportieren kann; umso erstaunlicher, daß hier das kleine Panamá sogar noch vor Indien liegt – Position 72 (3.65).

Bei den direkten Auslandsinvestitionen – die Teilrangliste ausländischer Direktinvestitionen (ADI) verdeutlicht, in welchen Ländern es sich für deutsche Unternehmen anbietet, Direktinvestitionen zu tätigen oder auszuweiten, sie fließt im Gesamtranking in den Faktor Statik ein. – erscheint Position 55 (4.58). Auch hier wird die Aussagekraft zu Panamá geschwächt durch die im Vergleich sehr geringe Einwohnerzahl.

Von Größe, Standort und Einwohnerzahl statistisch hoffnungslos im Nachteil kann Panamá fair verglichen werden nur im Bereich " Dynamik".. Und da liegt Panamá weit vorn – selbst aus deutscher Perspektive.

Der Index im "Handelsblatt"    H I E R    .

Ferrari wiedergewählt

Er bleibt der Chef der Vereinigung der Nutzer der Zona Libre de Colón, Präsident Giovanni Ferrari.

Im Emporio Comercial der zweitgrößten Zollfreizone der Welt wirken 2.800 Unternehmen mit ihren Beschäftigten.

Es ginge jetzt darum, so Ferrari, auch mit der neuen Regierung Martinelli eine vertrauensvolle Zusammenarbeit fortzusetzen.

Herausforderung Tourismus

Eine der großen Herausforderungen der neuen Regierung Martinelli ist die Weiterentwicklung des Tourismus in Panamá.

In den vergangenen 5 Jahren hat der Tourismus in Panamá eine enorme Entwicklung genommen und ist zu einem bedeutenden Einnahmefaktor avanciert.

Die Institutionen, die der Tourismusförderung dienen sollen, müssen weit effektiver ausgerichtet werden. Bürokratischen Monstern fehlt die notwendige Flexibilität, einige Herrschaften haben nicht begriffen was es bedeutet, wenn heutzutage 80% touristischer Aktivitäten über das Internet laufen.

Die Tourismusbehörde muß weit offener werden für ausländische Anbieter. Entwicklungshindernisse müssen auf vielen Gebieten schnell über Bord geworfen werden.

Aber das zu tun hat Martinelli im Wahlkampf versichert – sogar glaubwürdig.

Erdrutschgefahr bei Cerro Quemado

Masten bei Cerro Quemado
Es besteht weiter akute Gefahr für einen überregional wichtigen Hochleitungsmast.

Unter Arbeitsanleitung von den Sachverständigen des "Centro Experimental de la Universidad Tecnológica" hat die mit dem Straßenneubau beschäftigte konzessionierte Firma Pycsa nun zu beginnen dafür Sorge zu tragen, daß es beim Cerro Quemado, San Miguelito, nicht zu einem weiteren Abrutschen des Hanges kommt.

Steigende Casino Umsätze

Weder hat die Finanzkrise in der Welt bisher den Geldbeutel des Panamaers angegriffen, noch die Umsätze in den Casinos des Landes.

Im Mai haben die Casinos USD 13,1 Millionen eingenommen im Mai. Das waren 6% mehr als im Mai vergangenen Jahres.

Virus A(H1N1) in Panamá

Die Zahlen der bestätigten Fälle sind wieder angestiegen. Seit April wurden nun in Panamá 330 Fälle bestätigt. Davon sind 174 männlichen und 156 weiblichen Geschlechtes. 208 der Erkrankten sind maximal 15 Jahre alt.

Die meisten Betroffenen stammen aus Panamá selbst, weitere aus San Miguelito, Colón, Panamá oeste, Chiriquí und Coclé. Das Gesundheitsministerium erinnert daran, daß peinliche Hygiene noch immer den besten Schutz gewährt. Dazu gehört häufiges Waschen der Hände.

Das Baby, das sich am 26 Tag seines Lebens infiziert hatte, ist außer Gefahr und konnte sogar nach Hause entlassen werden. Die wieder komplette indigene Familie wurde unter dem Jubel der Nachbarn und Freunde empfangen. Lange sah es so aus, das würde den ersten Todesfall im Land geben.

Dominikanische Republik immer lächerlicher

Panamá lacht nun schon einige Tage lang über die Politiker auf der Insel Hispaniola, konkret über die der Dominikanischen Republik.

Erst sagt man, man bezahlt das Erdöl aus Venezuela mit schwarzen Bohnen. Dann wird bekannt, daß zu den Bohnen noch die Übernahme der einzigen Raffinerie der Dominikanischen Republik kommt – offiziell nur 49% von deren Aktien, aber faktisch eben auch das Sagen.

Und nun stellt sich der dominikanische Finanzminister Vicente Bengoa der Öffentlichkeit und behauptet, von Verrechnung mit der 1 Milliarde Dollar an Schulden der Dominikanischen Republik durch Venezuela könne nicht gesprochen werden, der "Kaufpreis" von 130 Millionen Dollar werde von Venezuela in bar bezahlt. Und dann erklärt er, wie die Zahlung konkret aussieht: Die Refidomsa zahlt die Kosten für das Öl aus Venezuela nicht an Hugo Chávez, sondern an die dominikanische Regierung.

Erstens weiß niemand, was hinter den Kulissen wirklich abläuft. Im Ergebnis wird der 49%-Anteil behandelt werden wie ein Anteil von mindestens 80%. Die Zusatzabkommen werden nie veröffentlicht werden zur künftigen Machtverteilung innerhalb der Refidomsa. Zweitens ist klar, daß kein Geld aus Venezuela fließt, so doof sind Venezolaner nun auch nicht. Drittens verbleiben kapitalmäßig 51% der Aktien beim dominikanischen Staat. Also zahlt die Dominikanische Republik im Ergebnis USD 66,3 Millionen Dollar aus ihrer eigenen linken Hosentasche in die eigene rechte Hosentasche. Und – viertens – ist festzustellen, daß zwar tatsächlich keine Zahlung – also nicht einmal die 60% der sofort zu zahlenden Summe für die Lieferung aufgrund der Kreditierung im Rahmen von PetroCaribe – erfolgt für das Erdöl aus Venezuela, bis der Betrag von USD 130 Millionen auch wieder aufgezehrt ist. Aber zahlungsunfähig wäre die Dominikanische Republik ohnehin gewesen, und Hugo Chávez sackt so wenigstens faktisch eine Raffinerie im Ausland ein und schafft sich politische Macht. Das hat er mit dem PetroCaribe Abkommen immer beabsichtigt. Guter Tausch für Erdöl mit einem eigentlich viel zu hohen Schwefelanteil.