16. Dezember 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Bloomberg Gespräch mit Martín Torrijos

Auch kommendes Jahr wird Panamá anständige Wachstumsraten seiner Wirtschaft erreichen sowie eine niedrige Arbeitslosigkeit, sagte Panamás Präsident Martín Torrijos in einem Gespräch mit Bloomberg.

Wenn es überhaupt ein Land gäbe, das der Finanzkrise in der Welt trotzen könne, dann wäre das Panamá. In diesem Jahr erreiche man ein Wachstum von ca. 9%, im kommenden Krisenjahr seien das aber noch immer zwischen 6,5% und 8%; diese Zahlen scheinen allerdings nicht mehr ganz aktuell zu sein, denn zwischenzeitlich geht man für kommendes Jahr von Wirtschaftswachstumszahlen aus zwischen 5% und 6%. Und das ist für das kommende Jahr 2009 auch nicht gerade schlecht. Man muß nicht gleich übertreiben.

Das solide Finanzsystem sei Garant des weiteren wirtschaftlichen Erfolges. Das gelte auch für die neuen Infrastrukturprojekte (nicht nur der Kanalausbau). Als wichtig stellt Torrijos die Subventionierung von Treibstoff und Transportkosten heraus, wie die geringen Kreditzinsen, die der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden. Man hätte jetzt ununterbrochen 23 Quartale mit Wirtschaftswachstum erreicht, 2007 betrug das Wachstum sagenhafte 11%. Die Arbeitslosenrate beträgt nur noch 6,4% – 2001 lautete die Ziffer noch 14%.

Am 9. Dezember wurde feierlich ein Finanzierungsvertrag zur Erweiterung des Kanals unterzeichnet. Die 2,3 Milliarden US Dollar Finanzierung für die 80 km lange Wasserstraße, die den Pazifik mit dem Atlantik verbindet, ermöglicht die kommenden 10 Jahre vergleichsweise niedrige Zinszahlungen. 800 Millionen Dollar kommen von der "Japan Bank for International Cooperation", 500 Millionen Dollar von der Europäischen Investitionsbank. Die weiteren Darlehensgeber sind die "Inter-American Development Bank", die "World Bank’s International Finance Corp." und "Andean Development Corp." Der Rest des 5,3 Milliarden Projekts wird selbst finanziert, u.a. mittels der weiterlaufenden Einnahmen des Kanals. 2014 soll die Erweiterung fertig sein. Diese sei notwendig gewesen, weil 27% aller Containerschiffe zu groß für den Kanals seien. Und dieser Prozentsatz wird bis zum Jahr 2011 sogar auf 37% angestiegen sein.

Auch am unteren Ende der Skala Panamás gebe es Fortschritte. Betrug die Armutsrate im Land im Jahr 2001 noch 37%, so waren das 2007 nur noch 29%. Und diese Statistik leidet darunter, daß in Panamá, teilweise in selbstverwalteten autonomen Regionen, Indios leben mit anderen Vorstellungen von dem, was im Leben wichtig sei und was eher nicht; ca. 10% der Panamaer sind Indios.

Wer bietet alles um Aufträge?

Viele renommierte internationale Firmen bieten bis zum 3. Mai mit, um beim Ausbau des Panamákanals ins Geschäft zu kommen. Es streiten sich 4 Konsortien um den Bau bzw. Ausbau neuer Schleusen.

Die erste Gruppe "Consorcio CANAL" besteht aus den spanischen Gesellschaften "Actividades de Construccion" und "Servicios SA" (ACS.MC), "Acciona SA" (ANA.MC), "Fomento de Construcciones" und "Contratos SA" (FCC.MC); die deutsche "Hochtief AG" (HOT.XE) ist auch dabei.

Die zweite Gruppe "Consorcio Atlantico Pacifico de Panama" umfaßt die französischen "Bouygues SA" (12050.FR), "Vinci SA" (VICISY) und "Alstom SA" (1022047.FR) – aus Deutschland ist die "Bilfinger Berger AG" (GBF.XE) dabei, aus Brasilien noch "Construtora Queiroz Galvao SA".

Die dritte Gruppe besteht aus der US-amerikanischen "Bechtel Group Inc." und den Japanern von " Taisei Corp." (1801.TO) und "Mitsubishi Corp." (MSBHY).

Komplettiert werden die Bieter durch die spanische "Sacyr Vallehermoso SA "(SYV.MC), Italiens "Impregilo SpA" (IPG.MI), und die panamaische Baufirma "Constructora Urbana SA".

Die EU ist schuldig?

Schwaches Bild der Regierung. In einem offiziellen Kommuniqué gibt sie nun der Europischen Union, also der EU-Kommission, die Schuld daran, daß man kommendes Jahr nicht in den Genuß der Zollbefreiung bei Importen nach Europa kommt. Man hätte schließlich alle Voraussetzungen erfüllt, um die Zollbefreiung zu erhalten.

Die PRD tut gut daran nicht zu vergessen, daß nicht materielle Gründe ausschlaggebend waren. Ausschlaggebend war allein das Versäumen der Frist durch den Bruder der PRD-Präsidentschaftskandidatin Balbina Herrera in seiner Eigenschaft als Diplomat in Brüssel. Jeder Jurist weiß: auch eine an sich zulässige und begründete Klage vor Gericht "geht den Bach runter", wenn Fristen versäumt werden.

Und das ist in Panamá genauso. Und in Brüssel.

McDonalds rettet Weihnachten

Pute, Schinken, Weihnachtsgans – alles out.

"Rechtzeitig" vor Weihnachten eröffnet McDonalds an der Einfahrt nach Coronado gegenüber dem Supermarkt Rey seine neue Bulettenbrat-Verkaufsstation. Selbst der Kinderspielcontainer ist schon fertig. In kürzester Zeit wurde die Schnellfresse aus dem Boden gestampft, fast building for fast food.

Hätte da nicht – eine Möglichkeit von vielen – ein gutes griechisches Restaurant eröffnen können? Retsina & Souvlaki statt Coca Cola & BigMac.?.

Wir kaufen jetzt im PriceSmart eine Lammkeule und bereiten uns unser Kleftiko selbst. Und wenn es denn was mit Hackfleisch sein soll: halt Keftedes. Den Retsina gibt es im Rey.