USA und AIIB

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„Der vergangene Monat (Anm.: März 2015) könnte als der Moment in Erinnerung bleiben, in dem die USA ihre Rolle als Versicherungsinstanz des weltwirtschaftlichen Systems verloren haben.“

Das erklärte am 07. April 2015 der frühere US-Finanzminister Lawrence Summers in der „Financial Times“. Er bezieht seine aufsehenerregende Aussage auf die von China initiierte Gründung der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) und auf die damit einhergehenden Begleitgeräusche.

Die Beitrittsliste zur AIIB umfaßte Ende März 2015 mehr als 50 Staaten, darunter bislang enge Verbündete der USA wie Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Südkorea, Australien und sogar Israel.

Die Bemühungen der US-Regierung, das westliche Lager von einem Beitritt zur AIIB abzuhalten, sind damit auf dramatische Art und Weise gescheitert. Nur Japan und die USA selber stehen noch abseits und im Regen. Wie Summers weiter feststellt, kann er sich seit dem Schock von 1971, als die USA den Umtausch ihrer Währung in Gold aufkündigten, an kein Ereignis erinnern, das vergleichbar wäre mit dem Erfolg Chinas hinsichtlich des Aufbaus einer neuen bedeutenden Institution und den vergeblichen Bestrebungen der USA, Dutzenden langjährigen Verbündeten einen Beitritt auszureden.

Die Gründung der Asian Infrastructure Investment Bank symbolisiert die sich anbahnende, neue Machtbalance zwischen dem stark aufstrebenden Reich der Mitte und den im Niedergang befindlichen USA.

Bei der AIIB wird China den Ton angeben, auch wenn das Land kein formelles Vetorecht beansprucht. Das geplante Grundkapital von 100 Milliarden Dollar wollen die Chinesen bis maximal zur Hälfte aufbringen, während der Anteil der nicht asiatischen Mitglieder auf ein Viertel beschränkt werden soll.

Als Hauptargument gegen eine Mitgliedschaft bei der Infrastrukturbank führten die Amerikaner ins Feld, daß die chinesisch dominierte neue Institution bei ihren Kreditvergaben womöglich zu wenig Wert legen werde auf Menschenrechte, Umwelt- und Sozialstandards und auch in Sachen Korruptionsbekämpfung sowie Transparenz in der Geschäftsführung keine westlichen Maßstäbe anlegen könnte. Wer die Politik der USA in den letzten Jahrzehnten aufmerksam verfolgt hat, erkennt die Scheinheiligkeit. Ausgerechnet die hinsichtlich der angeführten Werte verkommenen Pharisäer aus den USA bedienen sich unverfroren derartiger Argumente.

Halten wir demgegenüber fest:

  • Auch die von Amerika beherrschte Weltbank scheute sich nicht, Kredite an die korruptesten afrikanischen Machthaber wie zum Beispiel Mobutu Sese-Zeko in Zaire auszuleihen, wenn dies den westlichen Interessen diente.
  • Die AIIB soll wie die Weltbank einen global zusammengewürfelten Mitarbeiterbestand bekommen, was chinesische Einflüsterungsversuche erschweren dürfte.
  • Die vorbezeichneten westlichen Staaten streben gerade deshalb einen Status als AIIB-Gründungsmitglieder an, um bei der Erarbeitung der Statuten für die neue Entwicklungsinstitution mitwirken zu können.

Die USA sind völlig verzweifelt und hetzen sich in die nächste Blamage. Sie wollen jetzt mit größter Entschlossenheit den Abschluß der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) voranbringen, ein regionales Freihandelsabkommen von elf Pazifik-Anrainerstaaten, an dem sich neben den USA auch Japan beteiligen will – doch China soll außen vor bleiben. Begründet wird dies damit, daß sich die chinesische Wirtschaft für ausländische Partner zu wenig geöffnet habe und dem Freihandel unzureichend verpflichtet fühle. Im Fall von Vietnam haben die TPP-Initianten hingegen keine Bedenken, obwohl das Land nicht minder verschlossen ist und zentralplanerisch gelenkt wird.
Es ist kaum zu erwarten, daß die USA viele Anhänger für ihr TPP in Asien finden werden. Wer läßt sich mit einem Verlierer ein? Eine alte Börsenweisheit lautet“

„Fasse nie in ein fallendes Messer!“

  1. Es geht hier aber nicht um die USA als solche.
  2. Es geht um das herrschende westlich-amerikanische Weltfinanzsystem.

Seine Bedeutung fällt immer weiter, die Welt ist dabei, hinsichtlich des globalen Finanzsystems den „Reset-Knopf“ zu bedienen. Alles zurück auf null.

Derartige Geschehnisse gehören zur Geschichte. Das Römische Reich ging unter, das British Empire, dazwischen das bedeutende Byzantinische Reich.

Die meisten Länder der Welt erkennen, daß ein Umbruch ansteht. Auch Deutschland. Nur klärt Deutschland seine Bürger nicht darüber auf, in welche Richtung der Zug des globalen Finanzsystems zwischenzeitlich fährt. Der Bürger wird in den Schlaf geschaukelt.
Er soll daran gehindert werden, sich schon jetzt neu zu positionieren und sein privates Vermögen zu sichern. Noch braucht die Regierung das alte System, um sich zu finanzieren. Also wird verschwiegen und notfalls gelogen.

Der Wechsel der Finanzsysteme wird nicht komplikationslos erfolgen. Da wird es Scherben geben.
Gleichwohl läßt sich der historische Wandel nicht aufhalten oder gar vermeiden. Man kann davor die Augen verschließen, solange es geht. Dann kommt der Knall und man sagt, „wie hatte das passieren können, keiner hat gewarnt.“

Es geht darum, jetzt die Augen weit offen zu halten, die Zeichen der Zukunft zu erkennen und sich abzusichern. Es geht um die guten Startplätze im neuen Finanzszstem, nicht um die Sicherung der Schaukelstühle auf dem morschen Dachboden vor Eintreffen des Hurrikans.

Wir stehen bereit, bei der Vermögenssicherung zu helfen. Wir knüpfen schon heute so gut es geht die Verbindungen in die Welt des Finanzsystems von morgen und laden dazu ein, uns zu begleiten.