Revolution der Goldpreisfestsetzung

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Auf den offiziellen Goldpreis kann man sich nicht wirklich verlassen. Er ist ebenso wie das BIP und die Arbeitslosenquote zu einem leeren und sinnlosen Indikator geworden, weil er manipuliert wird.

Doch die Dinge scheinen sich nun schneller zu ändern, als vielen noch vorstellbar ist.

Das Gold wandert schon seit einigen Jahren vom Westen in den Osten ab. Jetzt dürfte sogar die Kontrolle des Goldpreises selbst den Westen verlassen.

In der Tat wird das Goldpreis-Fixing, das seit 300 Jahren in London ohne jegliche Transparenz im verschlossenen Hinterzimmer durchgeführt wird, in Frage gestellt.

Beteiligt an dem Wandel sind unter anderem Goldman Sachs Group Inc., Morgan Stanley, Societe Generale SA, ICBC Standard Bank Plc und Citigroup Inc. berichtete Bloomberg am 24. September. Man will standardisiertes zentrales Clearing einführen.

Im Hintergrund drängen staatliche Regulierungsstellen auf den Wandel ebenso wie der Markt, zu dem die grossen Minenbetreiber gehören wie natürlich insbesondere die asiatischen Goldmärkte mit China an der Spitze.

In Sachen Gold bleibt den grossen machtvollen US-Finanzhäusern gar nichts anderes mehr übrig, als sich in Sachen Gold dem übermächtigen China zu beugen und sich Chinas Interessen zu Eigen zu machen. Dort haben sich Unmengen an physischen Beständen angesammelt. Mit diesem effektiv vorhandenen Gold im Rücken baut China in Shanghai seine Goldbörse immer weiter auf und droht, sich schlicht um die Preise der US-amerikanisch beherrschten Papier-Goldbörsen nicht mehr zu scheren.
Sollte in Fort Knox noch Gold lagern, gehört es wahrscheinlich auch bereits den Asiaten. Warum ist es denn für Deutschland so mühselig, sein Gold aus den USA zurückzubekommen? Warum werden die Bestände umgeschmolzen vor einer Auslieferung? Um Zeit zu gewinnen und nicht Gold an Deutschland zu übergeben, das klar ersichtlich mit einem Eigentumsvorbehalt Chinas belastet ist. Da wird veruntreutes Gold langsam durch neues ersetzt.

Die USA und seine grossen Finanzinstitute können nur noch kleine Brötchen backen und müssen nachgeben.

Zurück nach London:
Das Ende des Over-the-counter-Handels (OTC) war schon eingeleitet worden. Seit März 2015 gibt es bei der LBMA Preisfestsetzung “elektronische Auktionen”, man hat also bereits etwas modernisiert. Nun geht es aber um die Ersetzung durch eine Clearingstelle mit echter Transparenz:

London gäbe damit Schritt für Schritt den Forderungen Shanghais nach. Da kommt eine Lawine ins rollen.

Aber alle halten sich bedeckt, sowohl die “Grossen 5” als auch die LBMA in London selbst.

Nachdem Chinas Tresore voll mit physischem Gold sind, hätte es natürlich gerne, dass das Gold endlich auch zu seinem wahren Wert gehandelt wird und nicht zu den Blödsinnskursen, ausgedacht bislang in den Hirmen von Goldman Sachs & Co.

Was sich da derzeit tut, weitgehend unbeachtet von den europäischen Finanzzeitschriften, ist eine kleine Revolution.

Man sollte vorbereitet sein auf die Folgen dieser Revolution, nämlich ein kräftiges Comeback des Goldpreises.

Und daran wollen die “Grossen 5” richtig mitverdienen und manipulieren den Preis noch einmal kräftig nach unten. Goldman Sachs hatte ja die Parole ausgegeben, dass Gold gefälligst bis zum Jahresende 2015 auf USD 1.000/Unze zu fallen hätte. Daran übt man sich derzeit in gewohnter Weise.

Da schlägt man schliesslich gern zu, wenn Feingold zum Schrottpreis gehandelt wird. Aber nicht nur die Goldmänner werden zuschlagen, auch China wird gern ein paar US-Treasuries in Feingold zum Dumping-Preis eintauschen. Insoweit sind wohl zur Stunde die Interessen identisch.

Und der private Anleger?

Wer hindert ihn daran, ebenfalls zuzuschlagen zu den Dumpingpreisen?

2016 wird er weinen, wenn ihm der Goldpreis davongaloppiert, und er nicht mit auf dem Pferd sitzt.

Wir sehen eine historische Einstiegschance in Gold. Aber bitte nur physisch, kein Papiergold kaufen.

Auch physischem eingelagerten Gold kann man Flügel verleihen mit den darauf ausgegebenen Schweizer Orderlagerscheinen.

Im Windschatten der Grossen mitsegeln!