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Bankkonten in USA oder den US-Territories?

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Die typischen Steueroasen in den USA wie Delaware – North Dakota – Nevada werden von Anlageberatern gern empfohlen, um die Sicherheit des US-Bankensystems zu verbinden mit dem Aspekt der Steueroptimierung.

“Die USA sind die neue Schweiz”

wird oftmals argumentiert. Erst haben die USA die Schweiz als Steueroase mit ihrem Bankgeheimnis tot gemacht, danach treten die USA als Erbe der Steueroase Schweiz an.

  • Das zu nutzen ist schlüssig und nicht dumm.
  • Es geht aber noch besser.

Vergessen wird schlicht Puerto Rico wie weitere Inseln des “Übersee-Territorium” der Vereinigten Staaten. Diese alle bieten alle Vorteile des Bankensystems der USA, nämlich:

  1. Wie in den USA Vermögensschutz des Kunden bei der Bank mit  “segregated accounts”,
  2. die US-amerikanische Einlagensicherung von USD 250.000 – gilt aber nicht für die sog. „International Banks“ die in Puerto Rico registriert sind,
  3. der Schutz vor dem AIA / CRS Informationsaustausch der OECD,
  4. Schutz vor den mit FATCA einhergehenden Auskunftsverpflichtungen der USA zurück an die FATCA-Teilnehmerstaaten (das sind alle Staaten der EU, die Schweiz usw.),
  5. außerdem – im Gegensatz zu den bekannten US-Steueroasen – auch noch Schutz vor den sog. “Intergovernmental Agreements” (IGA’s) und dem damit zusammenhängenden weitgehend unbekanntem Auskunftssystem “unter der Hand”.

Gehen wir ins Detail:

“The Commonwealth of Puerto Rico” ist ein sog. “Übersee-Territorium” der Vereinigten Staaten von Amerika. Damit unterstehen Banken denselben Regularien wie amerikanische Häuser, genießen aber gleichzeitig denselben außergewöhnlich hohen Rechtsschutz.

Diese Inseln sind nicht Teil der USA. Sie sind nur “U.S. Territories”.

Unter “U.S. Territories” werden verstanden

  1. American Samoa,
  2. das Commonwealth of the Northern Mariana Islands (die Marianen),
  3. Guam,
  4. die U.S. Virgin Islands
  5. und schließlich den Commonwealth of Puerto Rico.

Rechtsgrundlage:

Article 1 Definitions 1.

For purposes of this agreement and any annexes thereto (“Agreement”), the following terms shall have

the meanings set forth below:

a) The term “United States” means the United States of America, including the States thereof, and, when used in a geographical sense, means the territory of the United States of America, including inland waters, the air space, the territorial sea thereof and any maritime area beyond the territorial sea within which the United States may exercise sovereign rights or jurisdiction in accordance with international law; the term, however, does not include the U.S. Territories. Any reference to a “State” of the United States includes the District of Columbia.

b) The term “U.S. Territory” means American Samoa, the Commonwealth of the Northern Mariana Islands, Guam, the Commonwealth of Puerto Rico, or the U.S. Virgin Islands.

Die unter Donald Trump nun kundenfreundlich vereinfachte Bankenregulierung der USA gilt auch für diese Territorien. Insbesondere gilt auch  der weitreichende Vermögensschutz des Kunden einer Bank in den USA mit den “segregated accounts”.

  • Das alles verbindet die Territorien mit den Vorteilen einer Steueroase.
  • Herkömmliche Steueroasen kennen normalerweise keinen derartig weitgehenden Kundenschutz.

Das berüchtigte FATCA-Regelwerk gilt dort insoweit nicht, als die in FATCA enthaltenen sog. “Intergovernmental Agreements (IGA’s) nur für die USA gelten, aber ausdrücklich nicht für die “Territories”. Diese werden expressiv verbis unmißverständlich ausgeschlossen (CFR-2013, title 26, vol 12, sec 1, 1471-4).

Der automatische Informationsaustausch – AIA – von steuerlichen Daten wurde von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) als globaler Standard entwickelt und von zahlreichen Staaten in nationales Recht übernommen. Dieser wird auch als „gemeinsamer Meldestandard CRS“ (Common Reporting Standard for Automatic Exchange of Financial Account Information) bezeichnet.

“Territory Financial Institutions”, worunter insbesondere Banken in Puerto Rico und Guam zählen, sind nicht nur von der Berichtspflicht gemäß FATCA an die US-Behörden befreit. Sie erwidern auch nicht auf Anfragen im Rahmen des automatisierten Informationsaustausches – AIA – der OECD; oder wie man im Amerikanischen auch noch sagt: aufgrund von Anfragen im Rahmen der “Automatic Exchange of Information” – AEI.

Die Tatsache, daß diese Territories als “Territory” gemäß der einschlägigen Statuten von sog. “Intergovernmental Agreements” (IGA’s), also zwischenstaatlichen Vereinbarungen, ausgenommen sind, stellt einen weiteren signifikanten Vorteil dar.

Und selbst für den unwahrscheinlichen Fall, daß die USA beim AIA doch noch irgendwann einmal in irgendeiner Form mitmachen sollten, beträfe das die Territories nicht.

Damit sind Puerto Rico, Guam & Co gegenüber den bekannten Steueroasen innerhalb der USA wie Delaware, North Dakota und Nevada deutlich im Vorteil.

Vielen Steueroptimierern, denen ihre Vermögensberater bislang geraten hatten, ihre anonymisierenden Strukturen zusammen mit den Vermögenswerten in Bundesstaaten der USA wie Delaware, North Dakota oder Nevada zu verlegen um den Gefahren des Informationsaustausches zu entgehen, haben das übersehen: Sie haben zu kurz gedacht!

Die Territorien sind schlicht die noch sicherere Alternative, weil nicht einmal FATCA Anwendung findet. Die mit FATCA einhergehenden Auskunftsverpflichtungen der USA zurück an die FATCA-Teilnehmerstaaten (alle Staaten der EU, die Schweiz usw.) sind deshalb auch noch ausgeschlossen. Diese Informationen erweisen sich zwar bei genauem Hinsehen als äußerst spärlich, aber trotzdem könnten sie einen Fingerzeig geben, wenn etwas dumm läuft. Das muß nicht sein in Zeiten immer weiter verfeinerter Algorithmen.

  • Wer zu Ende denkt, entscheidet sich nicht für die Steueroasen der USA wie Delaware, North Dakota und Nevada.
  • Wer zu Ende denkt, wählt insoweit Puerto Rico oder Guam.

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