Totentanz der Aktienmärkte

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„Solange die Musik spielt, muss man tanzen“.

Das sagte im Jahr 2007 Chuck Prince als Chef der US-Bank Citigroup.

Die Immobilienkrise hatte die Welt bereits erfasst, die Börsen feierten aber noch Kursfeuerwerke.

Und heute?

Die Unternehmen lassen ihre Aktien tanzen. Die Weltkonjunktur schwächelt, aber sie befeuern ihre Kurse selbst – mit den unterschiedlichsten Tricks.

Der Sportartikelhersteller Nike kündigte an, in den nächsten vier Jahren für zwölf Milliarden Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Das verknappt das Angebot und erhöht zugleich den Gewinn je verbliebener Aktie. Beides treibt den Kurs (auf dieses Thema kommen wir weiter unten zurück). Eine weitere Milliarde Dollar will Nike 2016 an Dividenden ausschütten. Auch das hilft dem Aktienwert.
Und das alles bei einem Jahresnettogewinn von weniger als vier Milliarden Dollar.

Derartige Tricks werden von den US-Konzernen gern auf Pump finanziert.

Die Aktie von Nike legte 2015 um 50% zu.

Amerikas 500 größte Unternehmen steckten 2015 rund 600 Milliarden Dollar in den Rückkauf eigener Aktien – so viel wie nie zuvor. Knapp 400 Milliarden Dollar flossen als Dividende an die Anleger. Auch das ist Rekord.

Zusammen sind das rund 100 Milliarden Dollar mehr, als die US-Konzerne 2015 verdient haben.

Nochmals: Die Manipulation der Aktienkurse erfolgt durch Verschuldung.

Nike legte im Herbst für eine Milliarde Dollar eine neue Anleihe auf. Der kriselnde IT-Gigant IBM und auch der 2009 vom Staat gerettete Autobauer General Motors bezahlen ihre Aktienrückkäufe mit neuen Schulden.

Innerhalb von 10 Jahren haben die 500 größten US-Konzerne ihre Verbindlichkeiten auf die Rekordsumme von 3,5 Billionen Dollar verdoppelt. Niemand stört sich dran.

Aber da sind noch mehr Tricks auf Lager:

Insgesamt kauften Unternehmen 2015 weltweit andere Firmen auf für umgerechnet 4,5 Billionen Euro – auch das ein Rekord.

„Konzernmanager suchen nach Wachstum, das sie organisch aus eigener Kraft nicht hinbekommen“,

analysiert Tobias Mock, geschäftsführender Direktor der Ratingagentur Standard & Poor’s. Die Folge: ein Übernahmeboom ohnegleichen.

Zwei Faktoren befeuern die aktuelle Entwicklung:

  1. Die Vorstände sitzen auf rekordhohen Cash-Polstern. Allein die zehn finanzkräftigsten Unternehmen um Apple & Co. disponieren über Barreserven von mehr als 600 Milliarden Euro. Weil das Geld aber keine Zinsen einbringt, ist der Anlagedruck groß.
  2. Die drei großen Industrieregionen Amerika, Asien und Europa wachsen nur langsam, wenn überhaupt, denn in den USA sinken die Firmengewinne sogar.

 

Durch die oftmals hohe Aktienkursbewertung sind die Unternehmen aber darauf angewiesen, entsprechendes Wachstum auch zeigen zu können – selbst wenn es eigentlich gar nicht existiert. Wer Erwartungen in Wirklichkeit gar nicht erfüllen kann, muss verstärkt auf intelligente Übernahmen setzen. Ansonsten droht Wertverlust und die Gefahr, selbst zum Übernahmekandidaten zu werden.

Der Übernahmeboom wird sich folgerichtig auch im neuen Jahr fortsetzen.

Das ist nicht nur ein Sachverhalt, der für die USA zutrifft. Das ist auch die Situation in Deutschland.

  • Pharmakonzern Boehringer will für 11,4 Milliarden Euro das Tiermedizingeschäft des französischen Arzneiherstellers Sanofi übernehmen,
  • Merck aus Darmstadt ließ sich den Laborausrüster Sigma-Aldrich gut 13 Milliarden Euro kosten,
  • Bayer zahlte für das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten an US-Ex-Eigentümer Merck rund zwölf Milliarden Euro.

 

Und was bei diesem ganzen Wahnsinn noch dazukommt ist, dass selbst Gerüchte ungeahnte Auswirkungen haben. Man kann also gezielt Gerüchte streuen, um Aktienkurse hochschiessen zu lassen – losgelöst von geschäftlichen Erfolgen, also nur aufgrund „heisser Luft“. Ein Beispiel:

„Vielleicht sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass einige aufgrund der Marktposition ein Interesse an Infineon haben könnten“,

heizte Infineon-Chef Reinhard Ploss höchstpersönlich die Gerüchteküche gegenüber der „Financial Times“ an.

Die Äußerung reichte aus, um die Aktie seitdem um 40% steigen zu lassen – und Deutschlands größter Halbleiterkonzern erhöhte seinen Wert um fünf Milliarden Euro – nur mittels heisser Luft.

Was wir oben im Fall des Sportartikelherstellers Nike bereits angerissen hatten:

Wie gelingt es, den Gewinn je Aktie zu steigern, obwohl der Gewinn eines Unternehmens gar nicht wächst?

Aktienrückkauf heißt das Geheimnis, also Verknappung des Angebots. Der jährliche Nettogewinn verteilt sich dann nur noch auf die verbliebenen Aktien, die nicht dem Unternehmen selbst gehören. Reine Kosmetik ist das, denn an den eigentlichen Fakten hat sich nichts geändert.

Auf diese wundersame Weise haben es im Jahr 2015 knapp 300 der 500 größten US-Unternehmen geschafft, ihren Gewinn je Aktie – die maßgebliche Kennzahl an den Finanzmärkten – zu steigern.

Der absolute Gesamtnettogewinn der Konzerne dürfte dagegen um knapp 5% auf 865 Milliarden Dollar gesunken sein.

  • So haben sich die IT-Riesen Microsoft, Oracle und Qualcomm in den vergangenen vier Quartalen jeweils zehn Milliarden Dollar geliehen, um eigene Papiere zurückzukaufen.
  • Auch McDonald’s gab rund acht Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe und Dividenden aus. Das ist doppelt so viel, wie die Fast-Food-Kette im selben Zeitraum netto verdiente.

 

Zusammen kauften Microsoft und Apple in den vergangenen fünf Jahren Aktien für 157 Milliarden Dollar zurück. Die beiden Konzerne

„nutzen die Gelegenheit sehr, sehr günstiger Finanzierungsbedingungen“,

sagt Jim Kochan von der Vermögensverwaltung bei Wells Fargo. Microsoft holte sich seit Anfang 2015 satte 23 Milliarden Dollar über niedrig verzinste Anleihen, Apple borgte sich im selben Zeitraum 40 Milliarden Dollar – für die Anleger Renditen von teils weniger als 0,5% erhalten. In nur drei Jahren haben sich bei Microsoft die Verbindlichkeiten auf 35 Milliarden Dollar verdreifacht, bei Apple stiegen sie von null auf 64 Milliarden.

Das ist der Fluch der Geldschwemme durch die Zentralbanken, die den Markt vergiften, aufblasen bis es knallt.

0% Zinsen auf dem Sparbuch, 0,6% mit deutschen Staatsanleihen:

Derart schlechte Anlagen treiben Anleger an die Börse. Hier winken neben Kursgewinnen – 10% legte 2015 der Dax zu, und 23% schafften die Nebenwerte im MDax – üppige Dividenden. Zwischen Januar und Juni 2016 werden Deutschlands Unternehmen rund 45 Milliarden Euro Dividende ausschütten – knapp 30 Milliarden kommen allein von den 30 Dax-Konzernen. Das ist so viel wie nie zuvor.

Im kommenden Frühjahr dürften fast alle Dax-Konzerne ihre Dividende anheben, darunter auch der Elektronikkonzern Siemens sowie die Versicherer Allianz und Munich Re, deren Erträge nur stagnieren. Selbst der Versorger Eon, der 2015 einen Verlust von rund sechs Milliarden Euro bilanzieren dürfte, wird seinen Anlegern eine Ausschüttung von 50 Cent je Aktie gönnen.

Noch stärker als in Deutschland ist dieser Wahnsinn in den USA ausgeprägt.

Im vierten Quartal 2015 stiegen bei den 500 größten amerikanischen Unternehmen die Dividenden um knapp 5%, während in gleicher Höhe die Konzerngewinne sanken. Mehr noch: Im Gesamtjahr 2015 stiegen voraussichtlich die Dividenden um 10%, obwohl die Firmen erstmals seit 2008 niedrigere Gewinne ausweisen werden als im Jahr zuvor, also Rückgang.

Die Ölriesen Exxon Mobil und Chevron lenken sogar gezielt von ihrem Desaster der fallenden Ölpreise ab. 2015 sind ihre Gewinne voraussichtlich um mehr als die Hälfte eingebrochen. Doch die Aktionäre bekommen das nicht zu spüren. Die Ölmultis werden ihre Dividenden stabil halten – oder sogar noch erhöhen.

Was sind das eigentlich für komische Finanzprofis die herumtönen, die Anlage in Aktien sei heutzutage das einzig verbliebene Wahre.

Richtig:

„Solange die Musik spielt, muss man tanzen“.

Das taten im Mittelalter die infizierten Menschen in pestverseuchten Städten. Sie tanzten bis sie tot umfielen.

 

Systemische Krise – Zusammenbruch

Was tun?

Nein, die Welt geht nicht unter. Das Leben geht weiter.

Aber Ihr Vermögen könnte untergehen.

  • Im schlimmsten Fall droht eine Währungsreform. Das kann passieren, wenn die Lenker des Finanzsystems und die Politik völlig die Kontrolle verlieren, weil zu viele Gefahrenherde parallel explodieren.
  • Ansonsten wird man versuchen, massenweise noch viel mehr Geld ins System zu spülen. Dadurch, dass die Geldumlaufgeschwindigkeit gleichzeitig drastisch erhöht werden wird, kommt es zur Inflation, sogar zur Megainflation. Das Geld wird wertlos.

Um die Flucht aus dem wertlosen Geld zu stoppen, muss in beiden Fällen die Politik

Kapitalverkehrskontrollen

zwingend einführen. Je nach dem, wo der Bürger lebt, wird er Gefangener des Euro-Systems oder Gefangener des Dollar-Systems.

Aus dem Gefängnis ausbrechen, solange die schweren Eisentüren noch nicht ins Schloss gefallen sind!

J E T Z T H A N D E L N !

WIR BIETEN AN:

  1. Konto bei einer Bank, die der Österreichischen Schule verpflichtet ist und in der Karibik in einer ausgesucht diskreten Jurisdiktion nur der Sicherheit der Kundengelder sich verpflichtet hat. Die Bank bietet Konten an in neun verschiedenen Währungen. Bricht eine Währung zusammen – der Euro, der Dollar – so kann man blitzschnell innerhalb des herausragenden Internetbankings sein Geld auf ein Konto einer anderen Währung verschieben, z.B. in den Schweizer Franken. Global verwendbare Bankkarten stehen – jederzeit per Internet in beliebiger Höhe aufladbar – im Heimatland zur Verfügung.
  2. Erwerb von physischem Gold ohne registriert zu werden. Was die Obrigkeit nicht weiss, kann sie nicht konfiszieren oder unter Einsatz von Zwangsmitteln heraus fordern. Das Gold wird gelagert in Zollfreilagern in der Schweiz oder Hong Kong. Für jeden Barren wird ein einfach per Indossament übertragbarer Orderlagerschein ausgestellt, der ein nach Schweizer Recht reguliertes Wertpapier ist. Er ist so fälschungssicher wie der Euro. Er wird von der selben Druckerei hergestellt wie der Euro. Die Sicherheitsanforderungen sind gleichartig. Er ist sogar beleihbar. Man kann auch sagen, das ist universal verwendbares goldgedecktes Bargeld. Das behält seinen Wert auch dann, wenn die Papierwährungen zusammengebrochen sind. So wie seit tausenden von Jahren

VERMÖGEN SICHERN HEUTE