SARS-Cov-2 für grossen Teil der Bevölkerung ungefährlich

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Stefan Willich – Gesundheitsökonom und Epidemiologe an der Charité – sagt, dass das Corona-Virus

“für einen großen Teil der Bevölkerung nicht gefährlich”

sei.

  • Das Durchschnittsalter der Opfer in Italien habe bei 80 Jahren gelegen.
  • Etwa 50% der Todesopfer habe drei oder mehr chronische Vorerkrankungen wie Diabetes, Lungen-Funktionsstörungen oder schwere Herzerkrankungen gehabt.

 

Es habe sich bei diesen Corona-Opfern um folglich

“sehr spezielle und sehr kranke”

Personen gehandelt.

“Gemessen an der Letalität, also der Anzahl der Fälle, die zum Tode führen, liegt sie etwas über der Influenza-Grippe: In Deutschland sterben nach aktuellen Trends zirka 0,3 bis 0,4 Prozent aller infizierten Patienten. SARS oder gar Ebola bewegen sich in völlig anderen Dimensionen.
Und auch die gelegentlich zum Vergleich angeführte Spanische Grippe um 1918 war bezüglich der Letalität und auch Gesamtsterblichkeit in der Bevölkerung viel bedrohlicher. Bei SARS-Cov-2 sind Personen unter 65 Jahren und ohne Vorerkrankungen offenbar kaum gefährdet. Die Krankheit ist gefährlich vor allem für ältere Personen mit chronischen Vorerkrankungen. Dieses Risikoprofil ist anders als bei der Influenza-Grippe, bei der auch Kinder und Schwangere gefährdet sind”,

Er geht bei seinen Betrachtungen im Berliner “Tagesspiegel” noch einen wichtigen Schritt weiter:

“ Als Sozialmediziner muss ich zudem die gesellschaftlichen Perspektiven berücksichtigen.
Mit einem kompletten Lockdown gefährdet man direkt oder indirekt die wirtschaftliche Existenz vieler Menschen, schon jetzt sind nachteilige Auswirkungen zu sehen. Die Arbeitslosenzahlen könnten nach oben gehen und prekäre Lebensverhältnisse sowie in Folge auch psychische Erkrankungen zunehmen.

Und es ist nachdrücklich belegt, dass Armut der wichtigste gesellschaftliche Risikofaktor für Krankheitshäufigkeit und höhere Sterblichkeit ist. Wenn jetzt einzelne Todesfälle verhindert werden, sich dafür aber in den nächsten Jahren die Gesamtsterblichkeit in der Bevölkerung erhöht, wäre die Verhältnismäßigkeit der Mittel nicht mehr gewahrt.

In den nächsten Wochen muss sichergestellt werden, dass Patienten in den Krankenhäusern gut versorgt werden können… zudem sind gesundheitspolitische Maßnahmen auch in ihren längerfristigen Konsequenzen abzuwägen. Die aktuelle Bedrohung darf nicht zu Reaktionen verleiten, mit denen gravierende zukünftige gesundheitliche Krisen eingeleitet werden.

Das komplette Interview – unter vielen Aspekten sehr lesenswert – ist dem Tagesspiegel zu entnehmen HIER