Paraíso Fiscal

Paitilla
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Die anonyme Kapitalgesellschaft

Eduardo Morgan der Anwaltskanzlei "Morgan & Morgan" verteidigt das panamaische Gesellschaftsrecht, das schon aus dem Jahr 1927 stammt und seinerzeit ganz bestimmt nicht geschaffen worden war zum Zwecke der Globalisierung oder Geldwäsche. Gleichwohl erleichtert diese traditionelle Struktur der anonymen panamaischen Kapitalgesellschaft noch und insbesondere heute internationale Geschäfte in den verschiedensten Ländern dieser Welt im Rahmen von Investitionen. Zahlreiche Investitionen rechnen sich nur deshalb, weil das panamische Steuerrecht Gewinne, die außerhalb des Landes erzielt werden, nicht besteuert. Nur über das Vehikel der Gesellschaft aus Panamá kommen zahlreiche Länder dieser Welt überhaupt in den Genuß von Auslandsinvestitionen. Morgan verteidigt daher das System der nur territorialen Besteuerung in Kombination mit der "völligen Vertraulichkeit unseres Bankensystems". Die Kapitalgesellschaft Panamás, die schließlich auch im Land selbst genutzt wird und überhaupt keine spezielle Offshorekonstruktion ist, genießt im Land selbst hohes Ansehen. 95% des Unternehmenssektors Panamás selbst arbeitet mit der traditionellen anonymen Gesellschaft, und es wird kein Grund zur Klage laut. Das öffentliche Register (registro público) arbeitet zuverlässig und sorgt für Vertrauen und Sicherheit sowie Geborgenheit auch für Ausländer.

Dieses Vertrauen spiegelt sich wider in den Neuregistrierungen von Mai 2008 bis Mai 2009. Es wurde eine Zahl erreicht von 13.729 neuen Kapitalgesellschaften. Wir erleben also gegenwärtig einen wahren Run auf die Kapitalgesellschaft Panamás. Auch wenn es nicht tausend Gesellschaften täglich sind, wie im Ausland böswillig kolportiert wird. 2007 waren 51.573 Kapitalgesellschaften und Stiftungen registriert.

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Banker Moisés Cohen erklärt klipp und klar, Panamá könne es sich gar nicht leisten, das bisherige System zu ändern, wie es die OECD, die G20 und die USA gern sähen. Es hätte negative Auswirkungen auf die nationale Wirtschaft, auf Angestellte und Anwälte. Und wozu? Panamá sei schließlich überhaupt kein "Paraíso Fiscal" und hätte auf einer "Schwarzen Liste" nichts verloren. Und auf den Britischen Inseln bietet das Gesellschaftsrecht auch die Möglichkeit, anonyme Inhaberaktien von Gesellschaften zu halten um Investitionen zu fördern. Erst einmal sollen diese Länder ihr Recht ändern bevor sie derartiges von Panamá verlangen. "Wenn diese Länder das gemacht haben, dann schauen wir in Panamá, ob wir dem folgen oder eben nicht", so Cohen. Jetzt jedenfalls sei nicht die Zeit für vorauseilenden Gehorsam. Panamá hat ein Anrecht auf Gleichbehandlung, auf "fair play". Derzeit gibt es Normen innerhalb der USA, etwa in Delaware und Nevada, die denen in Panamá völlig entsprächen.

Das Bankenzentrum:  Regulierung,  Kundenprüfung,  Bankgeheimnis

Panamá hat ein international mehr als konkurrenzfähiges Niveau als Bankenzentrum erreicht.

Panamá erfüllt mehr Verpflichtungen von Normen die die OECD gesetzt hat bei Kontoeröffnungen von Neukunden als die Mitgliedsländer der OECD selbst. Viele Kunden hätten ihm – Moisés Cohen – gesagt, es wäre viel leichter ein Konto zu eröffnen in den USA, Spanien oder Europa als hier in Panamá.

Dem können wir als Internetkanzlei nur zustimmen. Die Kunden, die mindestens einmal persönlich bei der Bank anwesend sein müssen, werden penibel geprüft. Erst wenn der Check die Banken zufrieden stellt, ist der Eintritt in das strengste Bankgeheimnis der Welt geschafft. Der Weg ins Paradies führt über Steine.

Cohen fragt, warum man Panamá eigentlich "schwarz" listen will und liefert die Antwort sogleich selbst. "Die kennen uns überhaupt nicht. Wir haben es versäumt, unsere Gesetze und Bestimmungen in Sachen internationaler Dienstleistungen bekanntzumachen. Unsere Banken sind alle tatsächlich physisch existent mit normalem Geschäftsverkehr – alle ausnahmslos. Es gibt bei uns nicht eine einzige ´Bank aus Papier´ ( womit "Briefkastenbank" gemeint ist). Mit den Zahlen an offiziell registrierten Banken wie auf den Caymans, Bahamas und Vanuato kann man uns in Panamá nicht in einen Topf werfen – mit diesen Inseln, wo ein einziges Büro 400 Banken verwaltet."

Und Cohen fährt fort, Panamá sei nicht ein virtuelles,

Panamá sei ein reales Bankenzentrum.

Kommt es zu Bankbetrügereien in anderen Ländern mit Bezug zu Panamá (Beispiel Stanford), so unterstützt Panamá die Rückführung von Aktiva nach Kräften. Die Bankenaufsicht handelt da sehr streng. und kooperiert mit den Aufsichtsbehörden der involvierten anderen Länder. Alle Bücher werden dann geöffnet.

Was das Gesellschaftsrecht anbetrifft, so ist für jede Kapitalgesellschaft vorgeschrieben, daß es einen lokalen Repräsentanten geben muß, der die Identität des Eigentümers der Inhaberaktien kennt. Und hier handelt es sich um real angewandtes Recht in Panamá, nicht vergleichbar mit "irgendeiner dieser Inseln", auf denen es in Wirklichkeit nichts gibt, wenn man hinter die Kulissen schaut. In dem jüngsten Fall des mutmaßlichen kolumbianischen Geldwäschers von Drogenkapital wurden sehr schnell von den Banken dessen Konten offen gelegt, die dann zusammen mit der Aufsicht mit den staatlichen Institutionen kooperierten. Wir wollen einen Bankenplatz mit striktem Bankgeheimnis, wir wollen aber deswegen kein schmutziges Drogengeld. Das was Murcia vorgeworfen wird, ist auch nach panamaischem Recht verboten.

Wir achten in Panamá gewissenhaft darauf, daß sich unsere Dienstleistungen positiv auswirken. Die Kontrollmechanismen scheinen zu funktionieren. Das können nicht alle Länder von sich behaupten. In den USA sind zwischenzeitlich um die 50 Banken zusammengebrochen aufgrund schlechter Aufsicht, einige auch in Europa. Das belegt doch – so Cohen – daß unser Bankensystem besser funktioniert als das von den USA und Europa zusammen. Dort soll man sich erst einmal um seine eigenen Bankenzentren kümmern. Die Herrschaften dieser Länder sind eingeladen, uns besuchen zu kommen. "Wir werden Ihnen gern zeigen, wie man Banken richtig beaufsichtigt. Der Erfolg gibt uns Recht, nicht denen. Bei uns in Panamá bekommt niemand einen Kredit wie in den USA, wo die Banken sich nicht darum kümmern mußten, ob ihr Kunde überhaupt in der Lage sei, seine Verbindlichkeiten zu erfüllen."

Wenn ein Bankkunde in Panamá aus seinem Geschäft heraus normalerweise eine halbe Million Dollar über das Konto laufen ließ, und plötzlich werden daraus 10 Millionen Dollar, dann will auch die panamaische Bank ganz schnell wissen, was der Hintergrund ist.

Die Kriterien, nach denen ein Bankkunde von den Banken in Panamá geprüft wird, sind objektiv und vorgegeben und nicht ins Gutdünken der einzelnen Bank gestellt. Das panamaische Bankensystem ist alles andere als unreguliert. Es gibt aber keine festgelegten Summen, bei denen die Bank notwendigerweise mißtrauisch werden muß. Jeder Kunde ist ein Einzelfall. Dieser wird vor Kontoeröffnung nach vorgegebenen Kriterien geprüft. Ist das Konto eröffnet, so weiß die Bank schließlich, welche finanzielle Kapazität der Kunde hat, in welchen Größenordnungen voraussichtlich Gelder fließen. "Es ist nun einmal so, daß es auch Multimillionäre auf der Welt gibt, und die bewegen eben andere Summen, ohne daß deshalb irgendwer mißtrauisch werden müßte."

"Das ist nicht unsere Krise"

Cohen macht klar, daß man sich in Panamá nicht mit den Problemen anderer Länder belasten will. Wenn die Finanzkrise zum Vorwand genommen werden soll, Panamá zu einem anderen Recht drängen zu wollen, so ist diesen Herrschaften im Ausland klar zu machen, daß es deren Krise ist und nicht unsere Krise. Die Anderen sind betroffen. Wenn Steuern hinterzogen werden, dann geschieht das in deren Ländern und nicht in Panamá. Und deren Länder sind es auch, in denen primär Drogen konsumiert und Drogengelder eingenommen werden. Jedes Land soll vor seiner eigenen Tür kehren und nicht ablenken.

Panamá erleichtert Investitionen im Land, will gar nicht viel regulieren bei Auslandsinvestitionen und besteuert damit nach Ansicht der Hochsteuerländer nicht hinreichend.

Aber derartige Steuereinnahmen braucht Panamá gar nicht. Es ist dem Land viel wichtiger, daß durch Auslandsinvestitionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, daß neue Dienstleistungen entstehen zum Wohle aller im Land. "Unsere Wirtschaft funktioniert anders als die anderer Länder", stellt Cohen fest. Ein Land wie China finanziert mehr seitens der staatlichen Obrigkeit. Da ist der Staatsanteil an der Wirtschaft höher. Letztlich Definitionssache, ab welchem Staatsanteil an der Wirtschaft man von "Sozialismus" spricht. Der Staatsanteil an der Wirtschaft liegt auch in Deutschland schon wieder bei erschreckenden knappen 50%.

Das ist in Panamá nicht so. Jeder muß mit seinen eigenen Voraussetzungen zurechtkommen. Panamá hat kein Erdöl, hat keine besonderen Bodenschätze. Was wir dafür haben ist eine besonders vorteilhafte geographische Lage. Diese privilegierte geographische Lage erlaubt besondere Investitionen im Land, in den "Standort Panamá". Das wir diesen Vorteil nutzen, ist ganz selbstverständlich. Rohstoffreiche Länder lassen Panamá schließlich auch nicht an deren Reichtum teilhaben.

Jedes Land muß mit dem wirtschaften, was es hat. Und Panamá nutzt halt seine privilegierte geographische Lage mit seinen hierzulande möglichen Dienstleistungen.

Damit wird man sich in den an falscher Stelle hyperregulierten Hochsteuerländern abzufinden haben.

Solange noch Wasser durch unseren Kanal fließt, bleibt Panamás Hut auf dem Kopf.

 Kommentar der Internetkanzlei

Banking:

Es ist in der Tat für einen Ausländer nicht einfach, bei einer panamaischen Bank sein erstes Konto zu eröffnen. Moisés Cohen hat Recht wenn er sagt, es sei in Panamá komplizierter und zeitintensiver ein Konto zu eröffnen als in den USA oder Europa. Es sind zahlreiche Unterlagen aus dem Heimatland mitzubringen im Original. Das KYC – Knowing Your Client – wird sehr ernst genommen. Wir können demnach nicht in Abwesenheit des Kunden ein Konto für ihn eröffnen, der Kunde muß persönlich anwesend sein. Natürlich begleiten wir ihn, wenn er das wünscht. In der Bank wird dann ein Gespräch geführt

  • zur Person,
  • über das Geschäft, aus dem man Einnahmen erzielt,
  • über die Geschäftsaussichten so wie man sie selbst sieht und darüber,
  • von wem alles man derzeit glaubt, Einnahmen zu erzielen.

Es geht den Banken eindeutig darum, Gelder fragwürdiger Herkunft nicht in ihren Kreislauf zu bekommen. Die Bankenaufsicht Panamás prüft, ob die Bank den Fragenkatalog abarbeitet. Und die Banken tun das, egal wie zähflüssig die Abarbeitung sich gestaltet. Der Sachbearbeiter, der das Kundengespräch geführt hat, entscheidet nicht allein hinsichtlich der Kontoeröffnung. Das wird einem weiteren Gremium der Bank vorgelegt. Oft kommen noch Zusatzfragen, die wir dann mit dem Kunden abzuklären haben, wenn er längst nicht mehr in Panamá weilt.

Andererseits konzentrieren sich die Fragen darauf, was die Banken nach dem panamaischen Geldwäschegesetz ausgrenzen wollen. Dazu gehört ausdrücklich NICHT eine Steueroptimierung, die man mit einer nach panamaischem Recht nicht illegalen Geschäfts- und Kontenstruktur erreichen möchte. Das betrachten die Banken als etwas völlig normales. Wozu bietet die Bank, mit der wir primär zusammenarbeiten, schlußendlich auch e-Commerce an?

Um alles etwas klarer abzugrenzen: Erklärt man dem Banker, man hätte noch Geld in der Schweiz liegen aus einem Umsatzsteuerbetrug, und das wolle man nach Panamá schaffen, dann wird die Bank ablehnen. Erklärt man aber, bei "dieser und jener Konstruktion kann ich erheblich an Steuern sparen", dann wird die Bank kein Problem sehen. Und gegen Vermögenswerte grundsätzlich, die man von anderen Banken nach Panamá transferieren will, gibt es auch keine Einwände. Es empfiehlt sich ein offenes Gespräch. Ganz klar natürlich: Kunden mit größeren Vermögenswerten sind lieber gesehen als eine Person, die mittels des Kontos in Panamá gebrauchte Socken bei eBay möglichst steuerfrei versteigern will.

Panamá will sein striktes Bankgeheimnis bewahren. Panamá will nicht, daß dieses Bankgeheimnis durch fragwürdige Gestalten international in Mißkredit gerät. Das ist ein logisch nachvollziehbarer Zusammenhang.

Wer schließlich sein Bankkonto in Panamá hat, wird damit sehr zufrieden sein. Zumal das Geld bei panamaischen Banken sicher ist. Es gibt weltweit wohl kaum Banken, die sicherer sind als die Panamás. Das hat die internationale Finanzkrise eindrucksvoll bewiesen. Ein Panamaer würde sein Geld nie zu irgendeiner Bank in die USA oder nach Europa bringen. Die dortigen Banken erscheinen uns als viel zu unseriös.

Auf so manch einer Karibikinsel ist es weit einfacher, ein Konto zu eröffnen. Da muß man auch oft nicht persönlich vorsprechen. Wir, die Internetkanzlei, bieten derartige Konten auch an. Aber diese Konten verstehen wir als Durchlaufkonten. Wer sein Geld dauerhaft und sicher parken will, der kommt besser nach Panamá und nimmt die Prozedur auf sich bei der Bank.

Kapitalgesellschaft & Stiftung

Es ist richtig, daß die panamaische Kapitalgesellschaft für die Nutzung innerhalb Panamás geschaffen wurden vor vielen Jahrzehnten bereits, als noch niemand an Globalisierung dachte. Gleichwohl ist sie ein herausragendes Instrument der Anonymisierung und zum Einsatz auch außerhalb Panamás. Wer im Namen einer derartigen juristischen Person ein Konto eröffnen will bei uns, kommt um die Prozedur bei der Bank trotzdem nicht herum, wenn er selbst die Person sein will, die die Herrschaft über das Konto hat. Und das ist schließlich der Normalfall.

Natürlich sind die einfachen Inhaberaktien sehr praktisch bei der Anonymisierung.

Andererseits: Wären nur noch Namensaktien zugelassen, so werden diese dann halt auf den Namen eines Nominées ausgestellt, der diese im Innenverhältnis sofort auf den wirklichen Eigentümer überträgt. Die Direktoren, die registriert werden, stellen schließlich auch im Regelfalls Nominées. Auf eine Aufgabe mehr kommt es denn auch nicht mehr an. Wir persönlich halten die Frage nach der Inhaberaktie daher nicht für besonders wichtig.

Wer das anders sieht, der sollte vorsichtshalber bald eine Kapitalgesellschaft in Panamá mit Inhaberaktien begründen. Bestehende Gesellschaften werden in Panamá nie einer neuen Rechtslage folgend angepaßt. Was registriert ist, ist registriert. Das bleibt so.

Außerhalb der aktuellen Diskussion steht die Stiftung Panamás. Diese wird von Ausländern noch viel zu wenig genutzt. Die Stiftung ist ein geradezu ideales Instrument, sich zu anonymisieren und gleichwohl über das öffentliche Register nicht ersichtlich – aber durch notariell beglaubigtes Beistatut abgesichert – sich die entscheidenden Rechte als sog. "Protector" vorzubehalten. Öffentlich registriert wird in diesem Fall nur, daß die Stiftung einen Protector hat, und daß der Verwaltungsrat ohne Zustimmung des namentlich nicht genannten Protectors eigentlich keine Kompetenzen hat. Das dient einer Absicherung im Außenverhältnis.

Kommt es zur Namensaktie als ausschließliche Variante bei Kapitalgesellschaften oder zur Verpflichtung, Inhaberaktien zu hinterlegen und nicht frei handelbar sein zu lassen, so kann der Königsweg sein, man gründet eine anonyme Stiftung in Panamá und diese wird Eigentümer von Namensaktien der Gesellschaft  So wird die Stiftung zur Holding, ggf. zur internationalen Holding. Und alles bleibt anonym wie eh und je.

Panamá ist keine "windige Steueroase" für Zocker.

Wer sein Geld in Panamá absichern will, ungewollte Erben ausschließen möchte, wer über Panamá legale Geschäfte abzuwickeln gedenkt, ohne sich dabei dem Besteuerungsterror der Hochsteuerländer dieser Welt auszuliefern, der ist bei uns – in diesem ganz normalen Land – richtig. Jetzt und in Zukunft.