Kein Nachwuchs

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  • Wer dagegen 2015 das Rentenalter erreicht, erzielt noch eine Rendite von gut einem Prozent.
  • Jahrgänge, die 2030 in Rente gehen, können gerade mal den Gegenwert ihrer Beiträge als Rente erwarten.
  • Wer noch später Rentner wird, muss sogar mit einer negativen Rendite rechnen. So bekommt der kinderlose Durchschnittsrentner des Jahres 2040 nur noch 80 Prozent seiner eingezahlten Beiträge zurück, wenn er sich nicht entschließt, so lange zu leben wie Methusalem.

In einer Studie des US-Instituts "Center for Strategic and International Studies" (CSIS) wird über die "Altersanfälligkeit" der Länder Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland nachgedacht. Man kommt zu dem Ergebnis, in diesen Ländern könnten die Systeme in zehn Jahren zahlungsunfähig sein. Abgaben und Steuern könnten in zehn Jahren nicht mehr weiter steigen, weil sonst die Wirtschaft schrumpfe. "Einigen Ländern steht eine gewaltige politische Krise bevor", erklärt Paul Hewitt vom CSIS. "Das Fenster der Möglichkeiten schlägt kurz nach dem Jahr 2010 zu."

Die OECD hat berechnet, daß der Staat seine Ausgaben bis 2030 bereits drastisch zurückfahren müßte, damit überhaupt nur der Schuldenstand nicht weiter im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung wächst. Um künftigen Generationen nicht mehr Lasten als den heute Lebenden aufzuerlegen, müßten die öffentlichen Ausgaben tatsächlich um zehn bis zwölf Prozent sinken oder die Abgaben entsprechend steigen.

Professorin Gisela Färber von der Verwaltungshochschule Speyer sieht noch weitere Probleme. "Die künftigen Beamtenpensionen sind nichts anderes als Schulden." Die Verpflichtungen tauchten aber noch nicht als Schulden im Haushalt auf. Die Ökonomin schätzt, daß Bund, Länder und Kommunen zusammen eine Pensionslast von 600 bis 700 Mrd. Euro aufgehäuft haben, die sie irgendwann aus Steuern an ehemalige Staatsbedienstete zahlen sollen.