Euro wird Todesopfer von COVID-19

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Die Corona-Krise ist nur der Auslöser – nicht die Ursache des  Endes des Euro.

Die faktisch bankrotten Staaten Südeuropas wie Italien und Griechenland stehen mit dem Rücken zur Wand, wobei insbesondere die katastrophale Entwicklung der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, nämlich Italien, der finale Sargnagel für das zum Scheitern verurteilte Währungs-Experiment Euro sein wird.

Ausbleibender oder deutlich geringerer Tourismus führt zum Supergau in den Ländern Südeuropas. Der Anteil der Tourismusbranche am Bruttoinlandsprodukt (BIP) macht

  • in Frankreich 9,5%,
  • in Spanien 14,6%,
  • in Italien 13,2%,
  • in Griechenland sogar 30,9%

 

an der Gesamtbeschäftigung aus.
Die Folgen eines Sommers ohne Touristen werden

  1. zahllose Pleiten,
  2. hohe Arbeitslosenquoten,
  3. sinkende Steuereinnahmen,
  4. kippende Banken,
  5. explodierende Schulden

sowie insbesondere Target 2-Forderungen

zur Folge haben.

Die Target 2-Salden von Deutschland sind auf Euro 935,1 Milliarden angestiegen, das sind Euro 113,6 Milliarden mehr im Vergleich zum Vormonat (Stand: 31. März 2020).

So wird tagtäglich aufgezeigt, dass der Euro nicht funktioniert.

  • Italien steht mittlerweile mit Euro 491,62 Milliarden (ein Anstieg von 106,93 Milliarden in nur einem einzigen Monat) und
  • Spanien mit Euro 407,43 Milliarden

 

gegenüber Deutschland im Minus.

Die Forderungen steigen nun natürlich immer weiter, wer wollte das verhindern?

Italien kommt volkswirtschaftlich nicht auf die Beine und wird den Euro schlussendlich zum Scheitern bringen. Das Land befindet sich in einer Abwärtsspirale, aus der es nicht mehr herauskommt.

In drei Jahrzehnten hat Italien seine Währung kontinuierlich gegenüber der Deutschen Mark abgewertet, nämlich insgesamt über 80%. Diese Abwertungen werden durch das Kunstprodukt Euro seit knapp zwei Jahrzehnten zugekleistert. Das ist so, als ob sich die Spannungen in der Erdkruste unter dem Eurokleister immer weiter steigern, bis es dann zum Beben kommt – nicht zu den in Italien auch üblichen normalen und schweren Erdbeben, sondern diesmal zum Eurobeben.

Bereits im Jahr 2019 sank die PKW-Produktion in Italien um 19,5% im Vergleich zu 2018. In diesem Jahr 2020 droht ein neues Tief hin in Richtung eines Niveaus wie zu Ende der 50er Jahre. Da Italien aber keine eigene Währung mehr hat die abgewertet werden könnte, erodiert die Wertschöpfung der industriellen Produktion immer tiefer, da Italien unter dem Euro keine Wettbewerbsfähigkeit mehr herstellen kann.

Die italienische Wirtschaft kommt seit dem Eintritt in die Eurozone volkswirtschaftlich auf keinen grünen Zweig mehr. Da würden weder Corona-Bonds noch sonstige Milliardentransfers langfristig helfen.

Nach Einschätzung führender Ökonomen steht die Euro-Zone damit vor einer neuen Zerreißprobe.

„Es besteht das Risiko einer Euro-Krise 2.0“,

sagte Lars Feld, Vorsitzender der sogenannten Wirtschaftsweisen, des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am 10. Mai.

Die Schuldenlast Italiens wird 2020 von rund 135% auf 158,9% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) steigen. Dem Maastrichter Vertrag zufolge gelten 60% als Obergrenze.

„Das kann sehr gut eine neue Staatsschuldenkrise wie zwischen 2010 und 2012 auslösen“,

warnt auch Paul de Grauwe, Ökonom an der London School of Economics. Gefährlich ist der Schuldenzuwachs, weil unter Investoren die Angst wächst, dass die Belastungen langfristig nicht tragfähig sind.

„Ziehen die Finanzmärkte dies in Zweifel, dann drohen in schneller Abfolge zunehmende Risikoaufschläge, die in eine Schuldenkrise führen können“,

warnt Feld.

Dieses Eingreifen der Zentralbank wird mittelfristig durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes erschwert. Es setzt dem Anleihenkauf durch die EZB enge Grenzen. Zudem stößt die Praxis zunehmend auf Kritik.

„Die EZB wird immer mehr zum finanzpolitischen Ausputzer“,

sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.

Ökonomen gewöhnen sich immer mehr an die Vorstellung eines Schuldenschnitts. Die Schuldenquote Italiens müsse dringend sinken, sagt Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts.

„Deshalb spricht viel dafür, dass in einigen Jahren ein Schuldenschnitt kommt.“

Dieser sei so zu organisieren, dass keine Bankenkrise folgt.

„Allerdings: Irgendjemand muss die Lasten tragen“,

erkennt Fuest natürlich auch.

Ökonom Daniel will gleich alles auf den Kopf stellen und gibt abenteuerliche Empfehlungen an die Adresse der EZB.

„Sie könnte auf Tilgung und Zinsen verzichten oder ganz offiziell erklären, dass die Anleihen annulliert sind.“

So würden die Staatsschulden quasi über Nacht verschwinden.

„Was wie Voodoo klingt, dürfte in den kommenden Jahren zur üblichen Praxis werden, haben doch die Staaten keine andere Wahl.“

Das ist natürlich tatsächlich Voodoo und zeigt die allgemeine Hilflosigkeit. Wen nimmt man denn noch ernst, der sagt, er löse jetzt alles mit Voodoo?

Das sehen nicht nur wir so.

„Es würde in allen Arten von Krisensituationen wieder Druck entstehen, dass die EZB ähnlich handelt und damit Druck von den Staatshaushalten nimmt“,

sagt Gabriel Felbermayr, der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW).

„Die Finanzierung von Staatshaushalten durch die Notenbank ist kein Konzept, das dauerhaft gut gehen wird.”

Der früherer Ifo-Chef Hans-Werner Sinn meint dazu:

„Das ist gefährlich, weil es die Staaten immer mehr anregt, sich so zu finanzieren, und im Wiederholungsfalle mit Sicherheit zu einer Hyperinflation führt.”

Der ehemalige Ifo-Chef hält ein solches Vorgehen sogar für illegal.

„Das Bundesverfassungsgericht hat diese Woche noch einmal verfügt, dass Staatspapiere niemals dauerhaft bei der EZB abgelegt werden dürfen“,

sagt Sinn.

„Sollte der EZB-Rat das dennoch beschließen, dürfte die Bundesbank nicht mitmachen, und der Euro würde sofort platzen.“

Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis die Lage so dramatisch wird, dass in Italien Politiker die Macht übernehmen, die das Währungsexperiment Euro implodieren lassen.

Die Folgen eines unkontrollierten Endes der Eurozone wären unvorstellbar. Folglich ist es an der Zeit, neu zu denken. Das geschieht aber nicht, es wird krampfhaft am Bestehenden festgehalten.

Europa befand sich bereits 2019 in der Stagnation. Dann zerstörte man auch noch mutwillig die Volkswirtschaften in Europa durch den Covid-19 Wahnsinn, wegen eines neuen Grippevirus, wie es immer wieder neue Viren gab und weiter geben wird. Wie oft hätte man aus einem derartigen Grund heraus seit 1945 blühende Wirtschaften schon zerschlagen können?

Zur Bekämpfung des zumindest (!) billigend in Kauf genommenen wirtschaftlichen Zusammenbruchs greift man zu Maßnahmen, die man nur noch als irrsinnig bezeichnen kann.

Die Politik hantiert mittlerweile mit wahnwitzigen Summen ohne verraten zu können, woher das Geld kommen soll.
Dann werden Corona-Bonds gefordert, also verkappte Eurobonds, die nichts weiter darstellen als eine Vergemeinschaftung aller Schulden der Eurozone.

Drastische Steuererhöhungen und Vermögensabgaben werden am Ende kommen, was immer jetzt um den heissen Brei herum schwadroniert wird.

Deutschland müsste raus aus den Euro, es müsste der “Dexit” kommen mit allen damit einhergehenden Verlusten. Niemand hat was gegen ein Europa als Wirtschaftsunion, aber als Währungsunion funktioniert das offensichtlich nicht.

So wird es aber nicht kommen. Es wird am Ende zur Währungsreform kommen unter dem Namen “Digitaler Euro”. Der besteht dann natürlich komplett aus nichts als “heisser Luft”, aufgeblasen durch die EZB.

Wer da mit seinen kompletten Vermögenswerten dabei sein will, darf natürlich kein sicheres Multiwährungskonto ausserhalb der EU begründen, der muss Mikado spielen:

“Wer sich bewegt, hat verloren.”

Ist das nicht eine schöne Vorstellung?

Wir alle zusammen unbeweglich und fest zueinanderstehend auf der untergehenden Titanic und die schon weit entfernten Rettungsboote im Blick mit denen, die ihr Geld noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten.

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