Dem Schweizer Ideal von Banking verpflichtet

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Die Kapitulation der Schweiz aufgrund des Druckes des Kartells der Hochsteuerländer gegen ihr Bankgeheimnis war die grösste Enttäuschung, die der Kunde einer Schweizer Bank aus Deutschland, Österreich, Italien oder Frankreich und anderen Ländern im letzten Jahrzehnt erleben musste. Der Hort der Freiheit brach zusammen, fiel würdelos auf die Knie.

Nun ist der verständnisvolle Bänker im Nachbarland nicht mehr da, der seinem Kunden sich auch noch zu sagen traute, wie er vielleicht über konkrete Investitionen hinaus tätig werden sollte, wenn er das Familienvermögen für die nächste Generation zu sichern wüschte. Dieser Bänker ist entweder entlassen worden, zumeist aber wurde er pensioniert. Er ist jedenfalls nicht mehr da.

Was auf diesem Sessel jetzt sitzt ist ein Laptop-Typ, der seinen Kunden wegen seiner Vermögenswerte erst einmal unter Geldwäscheverdacht stellt und vernimmt wie vormals ein Stasi-Genosse. Fragt der Kunde ihn, ob es nicht Gestaltungen gibt, wie man sein Vermögen steuergünstig der nächsten Generation übertragen kann, so wird der Laptup-Bänker bleich, Angstschweis bricht aus seinen Poren, und er stellt sich vor, wie er jenseits der Grenze auf der deutschen Seite beim Einkauf bei Aldi verhaftet wird wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Dieser Laptop Bänker aus der Schweiz ist heutzutage nicht mehr als ein Robo-Advisor ohne Akku.

Inbegriff des Schweizer Bänkers, so wie wir alle ihn gemocht hatten, war Konrad Hummler. Seine Bank Wegelin, die älteste seinerzeit in der Schweiz und allein ihren Kunden verpflichtet, fiel dem Steuerstreit mit den USA zum Opfer.

Konrad Hummler sprach im März über seine Zeit als Schweizer Bänker.

“Es war eine gute Zeit, die ist nun vorbei. Wehleidigkeit ist fehl am Platz. Man kann nicht immer predigen, die Unternehmen sollten Risiken eingehen, und selber darüber klagen, wenn das Risiko eingetroffen ist.”

Und weiter führte er aus, er hätte natürlich einen entscheidenden Fehler gemacht:

“Die Einschätzung der Situation in den USA, aber auch jene in unserem eigenen Land.”

Und was sieht Konrad Hummler als aktuelles Problem?

“Es ist das in der OECD organisierte Kartell der Hochsteuerländer.”

Womit wir beim Thema Automatisierter Informationsaustausch – AIA – sind, vor dem die Schweiz kapituliert hat,

“Unterwerfung”,

um mit den Worten Michel Houellebecqs zu sprechen.

Aber, so Hummler weiter:

“Der Wettbewerb wird nach dem Brexit in Grossbritannien wieder stärker werden. Auch die USA werden unter republikanischer Regierung Steuersenkungen durchsetzen.”

Und wie wir bereits im November 2016 mitgeteilt haben: Trump wird FATCA stoppen.

Aber das alles wird dem Schweizer Banking nicht mehr nutzen nach dem Kniefall der Schweiz.

Die Beziehung zwischen Kundenberater von Banken in der Schweiz und ihren Kunden ist voller “Missverständnisse”, wie auch das

CFA Institute in einer Studie vom März 2017

zum Schluss kommt.

Das CFA befragte in Zusammenarbeit mit der internationalen Research-Firma Scorpio insgesamt 1.370 Kundenberater und 4.000 vermögende Privatpersonen mit einem durchschnittlichen Vermögen von USD 7 Millionen und erhielt ernüchternde Antworten.

Ein Viertel der befragten Privatpersonen gab an, auf jeglichen Rat eines Kundenberaters der Bank zu verzichten. Diese potenzielle Kundschaft glaubt offenbar von vornherein nicht, dass ihnen eine professionelle Beratung der aktuellen Bänkergeneration etwas nützt.

Das CFA Institute musste auch feststellen, dass Vermögensverwalter, egal ob innerhalb oder ausserhalb einer Bank, eine eingeschränkte Sichtweise – ihren eigenen Tunnelblick – darüber haben, was Kunden wünschen und als Wert in einer Beratung beurteilen. Kurzum: Wealth Manager unterschätzen, dass sie ihr Dienstleistungsangebot deutlich ausbauen müssten. Aber da kommen Sie ja gleich wieder mit ihrer Compliance in Konflikt. Stichwort: “Angstschweiss”.

Nun ist es natürlich nicht richtig, dass dieses eine Viertel wohlhabender Privatpersonen ohne Kundenberater sein Geld gar nicht mehr anlegen würde.
Wir sehen ja an unserer Kundschaft, was zwischenzeitlich geschieht. Diese Investoren nutzen Online-Trader oder Robo-Advisor. Das CFA Institute bestätigt uns:

“60% von ihnen sagten, sie wollten ihre eigenen Entscheidungen treffen. 40% sagten zudem, sie verzichteten aus Kostengründen auf eine professionelle Beratung. Und jeder dritte glaubt, dass ein Kundenberater schlicht nicht in ihrem Interesse handle, also sein Geld nicht wert sei.”

Aber das Bedürfnis ist geblieben, seine Vermögensverwaltung weiter als etwas sehr Privates zu empfinden.

Unabhängig von steigenden obrigkeitsstaatlichen Repressionen verbunden mit ihren technischen Möglichkeiten in der digitalen Welt, also in Kenntnis der zunehmenden Schwierigkeiten heutzutage, Investitionen noch diskret tätigen zu können, ist dem

Bankkunden noch immer Diskretion extrem wichtig.

Das ist ihm sogar wichtiger als Steueroptimierung. Die technologischen Entwicklungen gehen in eine Richtung, die es absehbar machen, dass künftig hinsichtlich aller Vermögenswerte die Eigentümerfeststellung in Realtime möglich wird.

Das ist die Chance für alle Jurisdiktionen, die ihre Geschäftsidee darauf aufbauen, die Privatsphäre, das Investmentgeheimnis, zum Kernangebot zu erheben. Nicht nur die ganz Reichen, alle wohlhabenden Menschen sollten die sich bietenden Gelegenheiten beim Schopfe ergreifen, die persönliche finanzielle Intimsphäre zu wahren.

Wir helfen dabei, Diskretion im Geiste des Schweizer Bankgeheimnisses mit dem Weltverständnis eines Konrad Hummler auch im digitalen Zeitalter umzusetzen.

Eine sehr geeignete Jurisdiktion für Banking ist Puerto Rico. Dort arbeiten wir partnerschaftlich zusammen mit einer Bank, die sich den Idealen der sog. Österreichischen Schule verpflichtet hat und zahlreiche Investitionsmöglichkeiten anbietet.

Wie man gleichzeitig sein Vermögen bei der Bank (und anderswo) steuergünstig der nächsten Generation übertragen kann, das beantworten dann primär wir.

Im Ergebnis bieten wir das an, wofür früher Persönlichkeiten wie Konrad Hummler standen.