Das Märchen von der Sicherheit

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Deine Bank – Dein Geld am Abgrund

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Was passiert, wenn die Länder Irland, Griechenland, Portugal, Spanien und im Rahmen eines Domino Effektes auch Italien offiziell Bankrott erklären, die Rückzahlung der Schulden verweigern und den Euro los lassen und ihr eigenes Geld wieder einführen?

 

Genau vor diesem Szenario fürchtet sich die Hochfinanz, denn so käme es zu Abschreibungen von hunderten Milliarden und ihre Banken wären insolvent.

Griechenland könnte es aus gutem Grund tun und sich wie Island langsam auf den Weg der Sanierung machen. Mit dem Euro und knebelnden Sparprogrammen werden diese Länder und ihre Menschen nie wieder auf die Beine kommen. „Default“ erscheint als praktikable Lösung.

Während früher immer wieder einzelne Länder bankrott gingen und so die Auswirkungen

auf die ganze Welt begrenzt blieben, spricht aktuell viel dafür, dass der Bankrott diesmal allumfassend ausfallen könnte. Selbst die EZB warnte im April 2011, eine "Umschuldung" Griechenlands könnte schlimmere Folgen haben als die "Lehmen Krise".

Den Menschen wird es währenddessen dämmern, dass ihr Geld auf der Bank eben nicht sicher ist, und dass immer nur eine Winzigkeit der Anlagen in bar ausgezahlt werden kann.

 

Beginnt der Bank-Run, dann fallen die Banken innerhalb von Tagen.

 

Wer etwas mehr Geld bei der Bank angelegt hat, dem nutzt die nur begrenzte Einlagensicherung nicht viel.

Anleger können bei einer Bankpleite nur eine Entschädigung in Höhe der gesetzlichen Einlagensicherung gerichtlich einklagen.

 

Auf die weit üppigeren Versprechen des freiwilligen Einlagenschutzes der Banken gibt es dagegen keinen Rechtsanspruch.

 

Diese Rechtsmeinung ist unter Juristen zwar schon länger bekannt, eine Urteilsbegründung des Landgerichts Berlin – Aktienzeichen 10 O 360/09 – vom Dezember 2010 rückt sie jetzt der breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein.

 

Axel Halfmeier, Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht an der Frankfurt School of Finance, hält es für „problematisch“, dass die Banken nach außen hin Rechtssicherheit suggerierten. „In Wirklichkeit handelt es sich um eine unverbindliche Hoffnung – ebenso übrigens wie das Merkel-Versprechen, die Bundesregierung garantiere die Sicherheit aller Spareinlagen“, so der Jurist.