7. Dezember 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Indianeranteil in Mittelamerika: 25%

Rund 25% der Bevölkerung Lateinamerikas sind indianischer Herkunft. Der indigene Bevölkerungsanteil führt zu interessanter ethnischer Vielfalt und ist insoweit positiv zu registrieren.

Nun sagt die Ziffer von 25% hinsichtlich der Verteilung über die diversen mittelamerikanischen Länder erst einmal wenig. Und in der Tat, ein Land verzerrt die Statistik – das ist Guatemala, wo der indigene Bevölkerungsanteil 40,5% beträgt, zumeist Nachkommen der Mayas.

In den anderen Ländern ist der Anteil weit geringer. An zweiter Stelle rangiert das an Guatemala angrenzende Belize mit einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 10,6%, ebenfalls zumeist Nachkommen der großen Maya. An dritter Position folgt dann aber bereits Panamá mit einem indigenen Anteil von 9%, diesmal nicht Mayas sondern andere Stämme wie die Kunas. Im Nachbarland Costa Rica wie in El Salvador beträgt der Anteil an Indios nur verschwindend geringe 1%.

So schön ein hoher indigener Anteil an der Bevölkerung auch ist: oft hängen damit Probleme zusammen. Die Analphabetenrate ist bei der indigenen Bevölkerung besonders hoch und verzerrt insoweit Bildungsstatistiken in Ländern mit vielen Indios. Panamá räumt seiner indigenen Minderheit teilweise weitreichende Autonomie in besonderen Gebieten ein. Wer Indios weitgehende Selbstverwaltung einräumt, tut sich dann aber eben auch schwer, Bildung “erzwingen” zu wollen.

10 Tage ohne Maut

Die Regenzeit hatte auch in der Hauptstadt zu vielen Straßenschäden geführt, selbst die Av. Balboa ist eine Ansammlung von Schlaglöchern. Diese werden jetzt ganz schnell behoben. Das wiederum führt zu heftigen Staus.

Um dem abzuhelfen, wird an den mautpflichtigen Schnellstraßen in und um die Hauptstadt die Mautzahlung für 10 Tage ausgesetzt. Einmal wird dadurch eine neuerliche Staubildung an den Zahlstellen verhindert. Vor allem aber leitet man dergestalt mehr Verkehrsteilnehmer auf diese Schnellstraßen und entlastet damit die von vielen sonst ausschließlich genutzten mautfreien Straßen, an denen gerade die Reparaturen auszuführen sind.

Neuer thermoelektrischer Stromproduzent

Gestern in Colón in Betrieb genommen. Das Unternehmen “GDF Suez Energy” in Bahía Las Minas (Colón) übernimmt mit 87mW 8,7% der Stromversorgung der Region. Die thermoelektrische Anlage “Cativá” wurde errichtet mit einem Kostenaufwand von ca. USD 100 Millionen.

Zwei weitere Stromgeneratoren der GSF Suez Energy sind noch in Bau. Ein auf Kohlebasis betriebenes Kraftwerk für USD 150 Millionen, das Ende 2009 seinen Betrieb aufnehmen soll, wie ein hydroelektrisches Kraftwerk in Chiriquí mit einem Kostenaufwand von USD 400 Millionen.

Muttertag

Morgen, Montag, ist in Panamá mal wieder ein Feiertag. Diesmal handelt es sich um "Muttertag", demnach zu einem völlig anderem Zeitpunkt als in Europa.

Der Muttertag wird in Panamá sehr ernst genommen, ist tief verwurzelt. Viele Menschen in Panamá arbeiten trotz Feiertagen normal, natürlich nicht in Behörden oder Banken. Aber zu Muttertag arbeitet wirklich niemand. Da trifft man sich familienintern.