28. Juli 2011

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Wachsende Wirtschaftsaktivität

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Die Wirtschaftsaktivität Panamás ist von Januar bis Mai dieses Jahres verglichen mit dem identischen Zeitraum des vergangenen Jahres 2010 gewachsen um kumulierte 7,65%. Vor einem Jahr betrug das Wachstum im Vergleich zu 2009 5,93%. Diese Zahlen ergeben sich aus dem „Índice Mensual de Actividad Económica“ (IMAE). Der IMAE Index basiert auf Basiszahlen aus dem Jahr 2006.

Am meisten zur Wirtschaftsaktivität beigesteuert haben das Kommunikationswesen und der Transport. Beim Transport wiederum ist der Containerumsatz hervorzuheben wie der Lufttransport. Aber auch der Handel – Großhandel wie Einzelhandel – verzeichnete sehr gesunde Daten.

Eigentlich kann man sagen: Alles wächst – wäre da nicht die Landwirtschaft und der Fischfang. Das ist ärgerlich, weil diese Güter eigentlich klassische Exportartikel Panamás sind.

Geburtstag einer nie erfolgten Geburt

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Der Geburtstag, den es nicht gibt, jährt sich zum 108 Mal.

Wirtschaftswissenschaftler Quijano Diego Duran lobt, daß man durch den Ausfall der Geburt viele Gehaltszahlungen eingespart hätte. Man müßte keine Bürokosten tragen, es gäbe nichts zu kontrollieren und Defizite könnten nicht durch frisch gedrucktes Geld gestopft werden.

Es geht um die nicht existierende „Zentralbank im Staate Panamá“.

Trotzdem hatte Panamá eine Preisstabilität in den vergangenen Jahrzehnten, die Nachbarstaaten nicht erreichen konnten. Spareinlagen waren sicherer als in Ländern wie Costa Rica oder Brasilien. Bedingt durch die Stabilität waren Laufzeiten von 30 Jahren möglich. So etwas gab es über Jahrzehnte hinweg in ganz Lateinamerika nicht ein zweites Mal.

Preisstabilität war über viele Jahrzehnte das Geheimnis des Erfolges von Panamá. Panamás Finanzsystem konnte von der Politik nie manipuliert werden, weil es institutionell nicht existierte. Ein anderer Wirtschaftswissenschaftler, José Joaquín Fernández, weist darauf hin, daß es nur eine einzige Möglichkeit gab, die Geldmenge im Land zu beeinflussen: Durch die Produktivität der Wirtschaftsunternehmen. Angebot und Nachfrage nach Dollars regulieren alles.

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Wehmütig sagt Quijano Diego Duran, leider leide nun der Dollar unter den Folgen politischen Mißmanagements. Ohne daß Panamá selbst etwas dafür kann, leidet man unter steigenden Benzinpreisen und verteuerten Importen, auf die das kleine Land nun einmal angewiesen ist.

Die Antwort darauf wäre gleichwohl nicht, eine eigene Zentralbank anzuschaffen. Die Gründerväter Panamás hatten eigenes Papiergeld als gesetzliches Zahlungsmittel stets abgelehnt und vertrauten Münzen, womit wohl gemeint ist, dem physischen Wert der Geldstücke. Der Dollar hatte einen langen zyklischen Vorteil für Panamá. Keine Zantralbank zu haben,sei ein struktureller und institutioneller Vorteil, der weiter schützenswert ist.

Zu Ende gedacht bedeuten diese Ausführungen, Gold- und/oder Silberstandard. Die derzeit von Panamá geprägten Balboa Münzen sind noch schlichte Metall-Münzen.