22. / 23. Januar 2011

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

40 Millionen Balboa kommen

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Dieses Jahr werden in Panamá 40 Millionen 1 Balboa Münzen auf den Markt kommen – natürlich im Gegenwert 1 : 1 zum Dollar, konkret im Juni.

Panamá war immer und bis heute ein Dollarland. So lautet die landläufige und eigentlich auch zutreffende Auffassung.

Schauen wir uns alles etwas genauer an, so stellen wir fest, daß Panamás Währung offiziell gar nicht der Dollar ist, sondern der Balboa. Der Balboa als Währung Panamás hat die ISO 4217 mit dem Code PAB. Somit hat Panamá formal eine eigene Währung. Der Balboa hat im Jahr 1904 den kolumbianischen Peso ersetzt, als Panamá von Kolumbien unabhängig wurde. Der Balboa wurde gekoppelt an den Dollar im Verhältnis 1 : 1, gleichzeitig wurde der Dollar offizielle Währung in Panamá. Balboa und Dollar existieren in Panamá nebeneinander – nur daß man vom Balboa nichts sieht im Alltag.

Praktisch sieht es so aus, daß Panamá auf den Druck von Balboa Geldscheinen verzichtet hat und dies den USA überläßt mit der Folge, daß an den Kassen des Landes – sieht man von Münzen ab – nur die US-amerikanischen Geldscheine zu sehen sind. Der Balboa existierte mithin nur in Stückelungen im „Pfennigbereich“. 1904 startete man mit 2½, 5, 10, 25 und 50 Centavos/Cents Münzen. 1931 wurden Balboa Münzen herausgegeben in Stückelungen von 1⁄10, ¼ und ½  eines Balboas. Seit 1966 wurden die Balboa Münzen äußerlich zum Verwechseln ähnlich geprägt wie die US-Cent-Münzen.

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Kent man diesen Hintergrund, ist das, was nun dieses Jahr passiert, ein bedeutsamer Einschnitt. Der Balboa kommt – und nicht als Bruchteil eines Dollar, er kommt als die komplette 1-Balboa-Münze, unverwechselbar mit dem Dollar.

Natürlich wird auf der Münze Vasco Núñez de Balboa zu sehen sein, wer sonst?

Was steckt dahinter? Offizielle Erklärung:

Bei der Münzprägung verdient der Staat Panamá Geld. Beim Druck des Dollar verdienen die USA. Bei der Prägung der 25 Centavos Münzen im Wert von USD 3,7 Millionen hatte Panamá Kosten in Höhe von USD USD 1,8 Millionen, verdiente mithin USD 1,9 Millionen. Die Kosten der Prägung einer 1 Balboa Münze wird den Staat zwischen 20 und 25 Centavos kosten, man gewinnt pro Münze also zwischen 75% und 80%. Dann kommt noch als Erklärung, Münzen wären haltbarer als Geldscheine. Der An- und Abtransport der Dollar Papierscheine würde erheblich Geld kosten. Man spricht von jährlicher 1 Million Dollar. Münzen können 20 Jahre lang zirkulieren, ohne ausgetauscht werden zu müssen.

Beschlossen ist auch bereits, daß Panamá 2 Balboa Münzen und 5 Balboa Münzen in den Kreislauf bringen wird. Mit allen diesen Münzen kann man in den USA nichts bezahlen, weil es keine Dollar sind. Daraus folgt zwingend: Die Balboa sind Teil einer eigenen Währung, was in „Panamá als Dollarland“ nur einfach nicht wahrgenommen wird. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, ob ein Balboa wirklich ein Dollar ist. Erstaunlich auf jeden Fall ist, daß ein Land Münzen in eigener Währung in Umlauf bringt, ohne über eine eigene Zentralbank zu verfügen.

Vielleicht sind wir beim Zusammenbruch des Dollar froh, Balboa in der Tasche zu haben und nicht Ben Bernankes Papierschnipsel.

Nutzungszeiten der Centenario Brücke dieses Wochenende

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Am heutigen Samstag gelten wieder die vor Weihnachten eingeführten Nutzungszeiten und -richtungen für die durch den „Großen Regen“ in Mitleidenschaft gezogenen Centenenario Brücke zwischen dem Inland und der Hauptstadt über den Kanal hinweg.

Vormittags kann man die Brücke nutzen vom Landesinneren in die Stadt hinein von 5:30 a.m. bis 9.00 a.m. – in die andere Richtung ab mittags bis 9.00 p.m.

Am Sonntag ist die Brücke geöffnet vom Landesinneren in die Stadt von 4:00 p.m. bis 11:00 p.m.

Dieses Wochenende sollen die Gesamtkosten für die Reparatur bekannt werden.