21. November 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Wirtschaftslokomotiven unter sich

Europa und die USA überbieten sich wechselseitig im Jammern in der Krise.

Zwischenzeitlich hat der Handel zwischen China und Lateinamerika in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 52% zugenommen. Der Warenaustausch zwischen den Wachstumsmotoren der gegenwärtigen Welt hat einen Wert erreicht von 111,5 Milliarden Dollar. Die Daten wurden genannt anläßlich des gerade stattfinden Gipfeltreffens des Forums der Asiatisch-Pazifischen Kooperation APEC im peruanischen Lima, an dem auch Chinas Präsident Hu Jintao teilnimmt. Die Exporte Chinas nach Lateinamerika wuchsen um 48,9% auf USD 54,5 Milliarden. In die andere Richtung betrug das Wachstum 55,2% und USD 57 Milliarden. Lateinamerika verbucht demnach im Handel mit China einen Bilanzüberschuß.

Natürlich kann beim direkten Warenaustausch mit China ein Land wie Panamá mit nur gut 3 Millionen Einwohnern sich nicht vergleichen mit den einwohnerstarken Ländern Lateinamerikas wie Brasilien, Mexiko und Chile, die die wichtigsten Handelspartner Chinas in der Region sind. Aber viele Waren passieren die Drehscheibe Panamá – und wenn es durch den Kanal geht. Auch die Zollfreizone in Colón profitiert.

Jedenfalls spielt die Musik derzeit nicht mehr in Europa und den USA. Samba statt Walzer ist angesagt in Zeiten der Krise in den alten Industrieländern.

Wahlzeiten – schlechte Zeiten

Am 3. Mai wählt Panamá seinen neuen Präsidenten. Dieser wird für fünf Jahre gewählt, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen. Amtsinhaber Martín Torrijos, Sohn des fast legendären Omar Torrijos, darf demnach nicht wieder kandidieren. Dennoch möchte seine Partei das Präsidentenamt behalten.

Und das tut den Staatsfinanzen eher nicht gut, die “Zeit der Wahlgeschenke” hat begonnen. Die letzten drei Jahre verzeichnete Panamá Haushaltsüberschüsse. Selbst dieses Jahr verzeichnte man am 30. September noch einen Überschuß von 57,1 Millionen Dollar. Daraus ist innerhalb kürzester Zeit nun ein Defizit geworden von 90,9 Millionen Dollar. Mit dem vierten Haushaltsüberschuß in Folge wird es wohl nichts werden im Jahr 2008.

Im fast jedem Land der Welt dasselbe. Vor Wahlen drehen die Politiker durch.

Benzinpreissenkungen

Ab Samstag werden die zulässigen Höchstpreise für Benzin abermals gesenkt. Das 95-Oktan-Benzin fällt um 14 Cents pro Gallone, das 92-Oktan-Benzin um 17 Cents und das Diesel um 10 Cents. In Panamá City beträgt damit der höchstzulässige Preis für Benzin pro Gallone USD 2,47 bzw. USD 2,42. Die Gallone Diesel wird dann USD 2,50 kosten.

Es scheint nicht beabsichtigt zu sein, dieses Jahr die Höchstpreise nochmals abzusenken. Wenn doch, geschähe das am 5. Dezember. Am Prinzip, den Preis nach oben zu begrenzen, will man bis auf weiteres festhalten.

El Valle

El Valle de Antón, etwa 40 Autominuten von Coronado am Pazifik entfernt in den Bergen mit schönen Wasserfällen, einem alten Indiostein – den niemand (wirklich) zu deuten vermag – und dem sonntäglichen Indiomarkt erfreut sich wachsender Beliebtheit. 2006 begrüßte man noch 9.000 Besucher. Ende des laufenden Jahres wird die Besucherzahl auf ca. 12.500 Besucher gestiegen sein. Entsprechend wird die Anzahl der Übernachtungsmöglichkeiten dort beständig erhöht.

Wem es an der Küste zu heiß ist, wird es in den nahen Bergen als angenehm empfinden. Panamá liegt zwar in den Tropen, bietet aber erstaunliche klimatische Vielfalt.