21. / 22. August 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Neues Minengesetz demnächst

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Panamá verfügt über eines der umfangreichsten Kupfervorkommen der Welt. Das bringt nichts, so lange das Metall nicht gefördert wird. Und das war kaum möglich auf der Grundlage des alten Minengesetzes aus dem Jahr 1963 (Decreto Ley 23, de 22 de agosto de 1963).

In den nächsten Wochen wird dem Parlament ein Entwurf eines neuen Gesetzes zugeleitet werden. Einige Details sind schon bekannt.

Bislang ist ausländischen natürlichen und juristischen Personen der Betrieb einer Mine untersagt. Das neue Gesetz gestattet Ausländern an Minengesellschaften nun eine Beteiligung von 49%.

Hier kommt man insbesondere den Interessen Südkoreas entgegen. Erst kürzlich war dessen Präsident Lee Myung-bak zu Gast im Land. Korea ist der drittgrößte Konsument von Metallen in Asien. Als solcher sucht Korea einen verläßlichen Partner, um die lebensnotwendigen Belieferungen der Wirtschaft zu sichern. Das wird Panamá werden, so wie es derzeit aussieht.

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Der Kupferpreis ist hoch, und wie es aussieht wird er die kommenden Jahre hoch bleiben.

Derzeit existieren drei Kupferprojekte in Panamá, sagt die „Cámara Minera de Panamá“ (CAMIPA). Dabei handelt es sich um Cerro Colorado, Chorcha und Cobre Panamá. Diese drei Projekte bringen dem Staat Panamá bislang aber nur USD 29,028 Millionen im Jahr ein. Da fehlen die ausländischen Investoren, die vom alten Recht abgeschreckt worden waren.

Ein schwieriger Spagat wird das Umweltschutzrecht. Umweltschutz ist in einem artenreichen Land wie Panamá lebensnotwendig. Praktisch diskreditiert sich der Umweltschutz im Land aber durch seine Betriebsblindheit. Dominiert die Vernunft, sind Regelungen möglich, die zukunftsträchtig sind – auch für den Erhalt der panamatypischen Artenvielfalt der Natur.

Die Asiaten stehen also Schlange wegen der für die Zukunftstechnologie notwendigen Metalle, über die Panamá verfügt. Die panamaische Presse berichtet noch nicht von den „Nebenprodukten“, die beim Kupfer- und Silberabbau entstehen, nämlich über die „strategischen Metalle“, hinsichtlich derer China bislang ein 95%-Monopol hat.

Aus einer Distanz von ca. 10.000 km beobachten wir auch bei diesem Thema: Europa verpennt seine Zukunft. Warum stehen hier nur Asiaten Schlange?

Mahnung von „Standard & Poor´s“

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Die Börse Panamás veranstaltete das „XI Foro de Inversionistas“. Unter anderem meldete sich dort der für Panamá zuständige Analyst Roberto Siffón zu Wort.

Natürlich lobte der die insgesamt positive Entwicklung des Landes, die zu der Auszeichnung als „verläßlicher Schuldner“ (Investment Grade) geführt hatte. Das dürfe aber nicht blenden. Es bestünden gravierende Probleme.

Das Justizwesen sei noch immer miserabel organisiert. Ausschreibungen ermangele es noch immer an der notwendigen Klarheit. Vertragstreue sei wichtig für Investoren, das Gezerre um die Zukunft der beiden Schnellstraßen der Hauptstadt (Corredores Norte und – Sur) könne Investoren verschrecken wie auch der unverhältnismäßige Polizeieinsatz in Bocas del Toro vor wenigen Wochen mit zahlreichen Verletzten und sogar Todesopfern.

Kurz: Es existieren noch rechtsstaatliche Defizite.

CAF und Panamá

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Die institutionelle supranationale Finanzierungsgesellschaft „Corporación Andina de Fomento“ (CAF) wird zu einem bedeutenden Akteur der Börse in Panamá. 

Dessen Vizepräsident Hugo Sarmiento erklärte auf dem „XI Foro de Inversionistas“, veranstaltet eben von der „Bolsa de Valores de Panamá“ (BVP), daß für Panamá als aktives Mitglied der Organisation in allernächster Zukunft ein Darlehens-Förderbetrag zur Verfügung stünde bis zu einem Höchstbetrag von USD 2,7 Milliarden. Der Betrag könne mit weiterer Kapitalisierung sogar gesteigert werden auf USD 8 Milliarden. 

Aktuell liege die Kreditlinie noch bei USD 2 Milliarden. Bereits genehmigt seinen aktuell USD 900 Millionen, unmittelbar vor der weiteren Genehmigung stünden weitere USD 900 Millionen für die Metro, den Straßenbau und weitere Infrastrukturprojekte.