19. Mai 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

180 Tage Zeit

Nach seinem Amtsantritt am 1. Juli hat Präsident Martinelli nach panamaischem Recht 180 Tage Zeit, seinen strategischen Plan – plan estratégico – für seine 5jährige Amtszeit vorzulegen.

Der Plan muß eine grundsätzliche finanzielle Berechnung beinhalten wie eine Aufstellung von staatlichen Infrastrukturmaßnahmen in diesen 5 Jahren.

Natürlich laufen diese Planungsarbeiten schon jetzt vor Amtsantritt. Dennoch hat Martinelli im Ergebnis weniger Zeit als seine Vorgänger. Nie war die Zeit zwischen Wahl und Amtsantritt so kurz wie jetzt erstmals 2009. Aber das wiederum hatte er gewußt, als er sich zur Wahl stellte.

Arbeitsmarkt

Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise lesen sich die – indirekten – Zahlen zum panamaischen Arbeitsmarkt nicht schlecht.

Das Finanzamt konnte 13% mehr an Einkommensteuer vereinnahmen von Januar bis April als im Vorjahr. Konkret betrug der Anstieg USD 12,5 Millionen auf USD 108,3 Millionen. Das Konjunkturforschungsinstitut Indesa wertet das als Hinweis darauf, daß mehr Panamaer beschäftigt sind derzeit als in der Vergleichszeit des Vorjahres.

Natürlich heißt das nicht, daß 13% mehr Panamaer Arbeit haben. Auch die Löhne sind gestiegen und fließen mit ein bei den gestiegenen Steuereinnahmen.

Aber gleichwohl …

Progreso Group hat AAA Rating

Fitch Ratings hat an die Progreso Group ein AAA Rating vergeben.

"Progreso" gehört der panamaischen Banco Vivivienda. Das Unternehmen ist engagiert im panamaischem Pensionsfonds Markt. In diesem Marktsegment verwaltet Progreso 48% des Geschäftes in Panamá. Mit seinen stabilen regelmäßigen Einnahmen ist Progreso in der Lage, Finanzoperationen aus eigenen Mitteln heraus zu finanzieren. Dazu gehören Immobilien und andere Anlagen.

Bucht von Panamá

Eine Überraschung kann das nicht sein. Die große Bucht vor Panamá City, da, wo die großen Schiffe aus der ganzen Welt Schlange stehen, um den Kanal passieren zu können, hat nicht das sauberste Wasser. Klar, Öl läßt dort, unter strenger Beobachtung, niemand ab.

Wegen der hohen Kontamination ist dort der Fischfang verboten.

Nur können die großen Schiffe eigentlich kaum der Hauptgrund sein. Denn der Kanal selbst ist keine Betonrinne zwischen Atlantik und Pazifik. Der Kanal führt durch wasserreiches Naturschutzgebiet mit völlig intakter Flora und Fauna.

Es werden wohl doch eher die Abwasser sein, die die Bucht von Panamá verschmutzen. Da wird derzeit viel getan in Sachen Abwasserinfrastruktur. Das ist aber augenscheinlich auch bitter nötig..

Die panamaische Sozialversicherung

Um 17,2% war der Etat der CSS (Caja de Seguro Social ) gestiegen. Sie belastet den Staatshaushalt im Jahr 2009 somit mit 2,1 Milliarden Dollar.

24.000 Funktionäre arbeiten für die CSS. Allein diese Zahl läßt den Verdacht zu, daß sich da ein "Wasserkopf" gebildet hat.

Das Rentenprogramm umfaßte im Jahr 2008 die Summe von USD 71 Millionen, die Bereiche Krankenversorgung und Mutterschutz weitere USD 166 Millionen.

Der neue Direktor der CSS wird von der Regierung Martinelli erst im Laufe des August benannt werden. Es gibt zahlreiche Bewerber. Kein Wunder, das Gehalt des Direktors der CSS entspricht dem eines Ministers, nämlich monatlich USA 7.000,00.

Wasserknappheit in Chririquí

Die Trinkwasserzuleitungen in der Provinz Chiriquí sind vielerorts so marode, daß kein Wasser mehr geliefert werden kann.

Das "Instituto de Acueductos y Alcantarillados Nacionales" (Idaan) ist daher teilweise dazu übergegangen, die Bevölkerung per Wassertankfahrzeug mit Trinkwasser zu versorgen.

Leider ist auch das Panamá.

Virus A(H1N1) in Panamá

Es werden keine neuen Infizierungen gemeldet nach den neuen Fällen vom Wochenende.